Egloffsteiner Freibad: defizitär, aber beliebt

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Der Kiosk im Egloffsteiner Freibad hat inzwischen wieder einen Pächter. Foto: Reinhard Löwisch
Der Kiosk im Egloffsteiner Freibad hat inzwischen wieder einen Pächter.  Foto: Reinhard Löwisch

Einige Zehntausend Euro muss die Gemeinde Egloffstein für den Unterhalt des Freibads bezahlen.

In der jüngsten Egloffsteiner Gemeinderatssitzung kamen zwei große Themen zur Sprache: die Situation des örtlichen Freibads und die weitere Vorgehensweise bei der Kindertagesstätte, die bald aus allen Nähten platzt.
Geplatzte Nähte machte man ursprünglich auch für das Verschwinden von bis zu 50 Kubikmeter Wasser aus dem Freibadbecken verantwortlich. Doch mittlerweile sind die Nähte der Beckenplane vom Bauhof verdichtet worden - und trotzdem verschwindet ab und zu ein Teil des eingespeisten Wassers. "Ohne dabei Spuren zu hinterlassen", wie Bürgermeister Stefan Förtsch (CSU) den Gemeinderäten mitteilte. Keiner weiß, wohin das Wasser fließt.

Die gute Neuigkeit bezüglich des Freibads: Für den Kiosk konnte endlich ein Pächter gefunden werden: die Familie Semmlinger aus Dörfles, die schon einen Kiosk im Nürnberger Marienbergpark betreibt.

Zusammen mit Schwimmmeister Sven Rißmann und einigen freiwilligen Helfern wird seit dem 20. Mai das Bad mit seiner tollen Aussicht, dem geheizten Wasserbecken und den großzügigen Liegewiesen unterhalten. Was noch fehlt, ist laut Bürgermeister Förtsch, der vom Freistaat zugesicherte und finanzierte Hotspot. Schon seit Monaten, so Förtsch, liege der Antrag unbearbeitet bei den zuständigen Behörden. 43 000 Euro hat das Freibad im vergangenen Jahr eingenommen. Das entspricht fast der Hälfte der jährlichen Ausgaben. Dass die Unkosten trotz klammer Kasse inkauf genommen werden, liegt am hohen Stellenwert, den das Freibad bei den Gemeindebürgern und den vielen Urlaubern hat.

Das hat eine Umfrage vor einiger Zeit ergeben. Mehr als 8000 Badegäste wurden 2016 gezählt, darunter 2000 Kinder und Jugendliche.


110 neue Anträge

Die Kindertagesstätte Elmar platzt aus allen Nähten, teilte die Leiterin Elke Raschok-Falk während der Gemeinderatssitzung mit. Seit 2016 gibt es eine Warteliste. Für das nächste Schuljahr sind bereits mehr als 110 Aufnahmeanträge gestellt worden.

Die Kapazität ist allerdings auf 90 Plätze beschränkt, weshalb im kommenden Schuljahr ein frei werdender Raum in der Grundschule zusätzlich belegt werden soll. Rund 5000 Euro, schätzt Bürgermeister Förtsch, wird der nötige Umbau kosten. Zeitlich eng wird es bei den Bauarbeiten, da nur vier Wochen lang im August dort gewerkelt werden kann. Die staatliche Aufsicht, so Raschok-Falk, hat eine Betriebserlaubnis des neuen Raumes
für drei Jahre in Aussicht gestellt.

Da aber die Prognosen von weiterhin steigenden Geburtenzahlen ausgehen, muss sich die Gemeinde in nächster Zeit mit einer Erweiterung der Kindertagesstätte befassen, so Förtsch.

Durch die gestiegene Nachfrage nach einer Langzeitbetreuung der Kinder wird die derzeitige Personalstärke nicht ausreichen. Derzeit, so Raschok-Falk, kann mit dem bestehenden Personal flexibel gearbeitet werden. Eine dauerhafte Lösung sei dies gleichwohl nicht. Mittlerweile ist die Kindertagesstätte auch in den Ferien geöffnet. Allein in den zurückliegenden Pfingstferien wurden in der Tagesstätte elf Kinder betreut.