Egloffstein hängt andere Kommunen ab

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Bürgermeister Stefan Förtsch Foto: FT
Bürgermeister Stefan Förtsch Foto: FT

Die Marktgemeinde Egloffstein schafft Tatsachen und kommt mit der Telekom ins Geschäft. Für den Breitbandausbau muss die Gemeinde lediglich 42 000 Euro in die Hand nehmen.

In seiner letzten Marktgemeinderatssitzung des Jahres hat der Egloffsteiner Gemeinderat in Sachen Breitbandausbau Fakten geschaffen. Die Gemeinde ist damit allen anderen Kommunen im Landkreis zuvorgekommen.
Ohne Gegenstimme billigte das Egloffsteiner Gremium den Ausbau in der Gemeinde Hand und Hand mit der Telekom. 420 000 Euro wird der Breitbandausbau kosten. 50 M/bit werden den Kunden sämtlichen angeschlossenen Ortsteilen garantiert. Verbaut werden Glasfaserkabeln.

Auf dem jeweils letztem Kilomete kommen dagegen Kupferkabel zum Einsatz. "Egloffstein ist damit die erste Gemeinde im Landkreis die einen Breibandvertrag unterschreibt", bilanzierte ein stolzer Bürgermeister Stefan Förtsch (CSU).

90-prozentige Förderung

Innerhalb eines Jahres soll das Netz fertiggestellt sein und in Betrieb gehen.
Bei einer 90-prozentigen Förderung beträgt der Eigenanteil der Gemeinde lediglich 42 000 Euro. Diesen Betrag muss Egloffstein in drei Raten bezahlen.

Es hatte noch einen zweiten Bewerber für das Breitbandnetz gegeben: die Firma NGN Fibernetworks. Doch deren Angebot lag dem Vernehmen nach um fast das Doppelte höher, sodass sich die Gemeinde auf Anraten der Beraterfirma Corwese für die Telekom entschied.

In sich anschließenden Jahresabschlussfeier im hielt Förtsch einen kurzen Rückblick auf das abgelaufene Jahr. Demnach beträgt der derzeitige Einwohnerstand 2015 Personen. Damit hat die Gemeinde in den zurückliegenden zwölf Monaten im Saldo einen Einwohner eingebüßt.
Das negative Geburtensaldo - 17 Geburten bei 25 Sterbefälle - wird durch das positive Wanderungssaldo ausgeglichen. Es ziehen also mehr Menschen nach Egloffstein als Menschen aus Egloffstein wegziehen. Als "sehr erfreulich" bezeichnete Förtsch die Entwicklung der Verbindlichkeiten, die seit Anfang des um rund 450 000 Euro auf jetzt 1,9 Millionen Euro gesunken seien.

Dadurch sank auch die Pro-Kopf-Verschuldung auf 946 Euro. Sie liegt damit im Durchschnitt des Landkreises Forchheim, wie Bürgermeister Förtsch betonte. Auf einen Kredit konnte die Gemeinde in diesem Jahr verzichten.

Drängendes Problem gelöst

Mit dem nun fertiggestellten Anschluss von Äpfelbach an das gemeindliche Kanalnetz konnte "ein Schlussstrich unter die rund 40 Jahre dauernde Mammutaufgabe einer geordneten Abwasserentsorgung gezogen werden", freute sich Förtsch.

Die Arztnachfolge ist inzwischen auch geklärt und damit eines der wichtigsten Probleme für die Bevölkerung vom Tisch. Außerdem konnten die Parkplatzprobleme in der Ortsmitte, mit dem Bau einer weiteren Parkfläche zumindest entschärft werden.