Eggolsheim will niedrige Zinsen nutzen und viele Projekte angehen

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Eggolsheim will kräftig investieren. Foto: Archiv
Eggolsheim will kräftig investieren. Foto: Archiv

Für die Beratung und Beschlussfassung über die Haushaltsplanung im Jahr 2018 nahmen sich die Eggolsheimer Marktgemeinderäte genügend Zeit.

Kämmerer Johannes Götz gab einen Sachbericht und eine Übersicht. Viele Investitionen sind geplant. Daher sei die Verschuldung der Marktgemeinde mit 7,15 Millionen Euro zu Beginn des Haushaltsjahres 2018 nachvollziehbar und vertretbar, urteilte Götz.

Bis zum Ende des Jahres muss jedoch die Gemeinde noch mehr Schulden aufnehmen, um niedrige Zinsen und hohe Fördersätze für Investitionen in Angriff zu nehmen. Das hohe Investitionsniveau muss allerdings auch finanziert werden.

Für das kommende Haushaltsjahr rechnet die Verwaltung mit einem Überschuss von 1,7 Millionen Euro, der dem Vermögenshaushalt zugutekommt, Tilgung, Investitionen und Schuldenabbau dient. Gleichzeitig bekommt der Markt Eggolsheim 1.292.500 Euro Schlüsselzuweisungen.


Einnahmen aus Einkommenssteuer

Auch der Anteil an Einkommens- und Umsatzsteuer steigt. Hier rechnet die Verwaltung mit Einnahmen von über fünf Millionen Euro, zu denen allein die Einkommenssteuerbeteiligung etwa 4,4 Millionen Euro beiträgt. Die Gewerbesteuer wird 2018 mit 1,8 Millionen Euro veranschlagt. Dank der positiven Entwicklung muss allerdings der Markt Eggolsheim mit 2.706.917 Euro auch mehr Kreisumlage bezahlen.


Vier stimmen dagegen

Der Verwaltungshaushalt der Marktgemeinde wird auf 12.217.300 Euro und der Vermögenshaushalt auf 13.432.600 Euro festgesetzt. Um die Ausgaben im Vermögenshaushalt zu finanzieren, wird der Gesamtbetrag der Kredite auf 3.081.900 Euro festgesetzt. Das beschlossen die Marktgemeinderäte mit einer Mehrheit von 13 Stimmen, vier Marktgemeinderäte stimmten gegen die Haushaltssatzung.

Gleichzeitig beschloss der Marktgemeinderat die Finanzplanung für die Jahre 2019 bis 2021, hier stimmten jedoch nur elf der Gemeinderäte zu, sechs waren dagegen. Bis zum Jahresende 2021 würde die gemeindliche Verschuldung dann auf rund 15 Millionen Euro steigen. Diese Summe entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 2250 Euro.


Boom in der Region

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung der Region boomt, stellte Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) fest. Trotzdem ließen sich die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht sicher prognostizieren. Sollten die Kosten für einzelne Maßnahmen explodieren, würden diese verschoben, versicherte Schwarzmann. "Das wird in den nächsten Jahren ein Mammutprogramm", kündigte er an und wies darauf hin, dass das Einnahmepotenzial der Kommune weiter gestärkt und gleichzeitig sparsam gewirtschaftet werden müsse.

Peter Eismann (CSU) erinnerte daran, dass auch in den vergangenen Jahren bereits viel saniert wurde und votierte für mehr Zeit bei den einzelnen Maßnahmen. Doch die Marktgemeinde will die niedrigen Zinsen und die hohen Zuschüsse nutzen. "Wir haben bereits so viele Dinge auf den Weg gebracht, dass es schwer wird, hier zu bremsen", ist sich der Bürgermeister sicher. Das gelte für die Dorferneuerung in Drosendorf und in Neuses, für das Sportheim und Sportgelände in Eggolsheim und viele andere Projekte.

Stefan Pfister (BB) war ebenfalls der Meinung, dass der Prozess einer Dorferneuerung durchaus länger dauern könne: "Auch nach 2021 wollen die Menschen noch was tun." Auch Uwe Rziha (FW) wies darauf hin, dass die in den nächsten vier Jahren geplante Neuverschuldung ein ganz schönes Paket sei und appellierte an die anderen Gemeinderäte, defensiver zu planen und lieber zu sparen.


Was kann verschoben werden?

Claus Schwarzmann wollte daraufhin von den Gemeinderäten konkret wissen, welche Projekte in die Zukunft verschoben werden sollten und wies darauf hin, dass beispielsweise die Fördermittel in Bammersdorf an Fristen gebunden sind und dann eventuell entfallen würden. Monika Dittmann (BB) stellte fest, dass die Gemeinde Projekte wie die Sanierung des Sportheimes schon lange vor sich herschiebt: "Die hygienischen Verhältnisse dort sind eigentlich unzumutbar." Sie bat die anderen Marktgemeinderäte um Mut für den Haushaltsplan. Immerhin werde über jede Position zum entsprechenden Zeitpunkt auch einzeln entschieden.

Unter dem Tagespunkt Verschiedenes informierte Bürgermeister Claus Schwarzmann die Gemeinderäte, dass die Bäume am Eggerbach bis auf die Kastanie am Steg demnächst gefällt werden können. Eine Untersuchung hatte ergeben, dass in ihnen weder Fledermäuse noch totholzbewohnende Käfer oder Höhlenbrüter wohnten.