Effeltricher Vereine ziehen in die Schule

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Die Schule in Effeltrich war Hauptthema der Gemeinderatsitzung. Foto: Dagmar Niemann
Die Schule in Effeltrich war Hauptthema der Gemeinderatsitzung.  Foto: Dagmar Niemann

Nachdem die Zahl der Effeltricher Grundschulklassen auf vier geschrumpft ist, sucht die Gemeinde nach Wegen, leer stehende Räume kreativ zu nutzen.

Die Sanierung der Turnhalle, ein neues Raumnutzungskonzept für die Schule, die Umgestaltung der Friedhöfe und ein Einkaufsmarkt für den Ort - das waren die Themen, über die sich die Effeltricher Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung Gedanken gemacht haben.
Die lang erwartete Baugenehmigung des Landratsamts Forchheim für die Umnutzung der Schulturnhalle zur Versammlungsstätte ist Mitte April endlich bei der Verwaltung eingegangen. Nun gilt es, die notwendigen Planungen möglichst rasch auf den Weg zu bringen, damit die Sommerferien für die Umbauarbeiten genutzt werden können.

Bürgermeisterin Kathrin Heimann (DEL) und der mit dem Turnhallensanierung beauftragte Architekt Norbert Siewertsen aus Baiersdorf haben sich bereits zweimal mit den Vertretern der Vereine getroffen.
Die bei diesem Runden Tisch geäußerten Wünsche und Vorschläge sollen nach Möglichkeit aufgegriffen werden.
In der Sitzung erläutert Architekt Siewertsen den Räten, wie die Umbauten aussehen könnten, so dass insgesamt Platz gewonnen würde für WC-Anlagen und Umkleide- und Garderobenräume, für einen Technikraum, eine kleine Küche, eine Künstlergarderobe.

Nach der notwendigen Deckenverstärkung könnte man auch über einen Trennvorhang nachdenken, der eine zeitgleiche Doppelnutzung der Halle ermöglichen würde. Bei allen baulichen Veränderungen müssen jedoch die Brandschutzvorschriften beachtet werden, denn die mit der Baugenehmigung des Landratsamtes verknüpften Auflagen sind einzuhalten.


Viel zu kostspielig

Dazu gehört beispielsweise auch, dass die Zahl der zulässigen Veranstaltungen auf 18 Kalendertage beschränkt ist. Sollte die Gemeinde die Halle für eine größere Anzahl von Veranstaltungen nutzen wollen, müssten sehr strenge Schallschutzvorschriften eingehalten werden, die für die Gemeinde viel zu kostspielig sind.
Für die Kostenabschätzung der Umbaumaßnahmen muss ein Haustechnikplaner beauftragt werden. Da die nächste Gemeinderatssitzung erst für Mitte Juni geplant ist, erteilt der Gemeinderat sein Einverständnis, dass die Bürgermeisterin nach Einholung diesbezüglicher Angebote den kostengünstigsten Haustechniker beauftragt.

Anschließend geht es um ein neues Raumnutzungskonzept für die Schule. Diese ist mit Fachräumen und einem großen Lehrerzimmer für den Schulbetrieb einer Hauptschule ausgelegt, beherbergt aber nur noch vier Grundschulklassen. Deshalb sollen einige Räume in Zukunft für gemeindliche Zwecke genutzt werden. Beispielsweise wird für das Gemeindearchiv ein passender Raum benötigt, und auch einige Vereine sollen hier eine Heimstatt finden.

In Absprache mit der Schulleitung wird das Gemeindearchiv im Werkraum untergebracht. Die Umräumarbeiten haben bereits begonnen und auch die Möbelierung ist in Angriff genommen. Um ein neues Gesamtnutzungskonzept zu erarbeiten, will Bürgermeisterin Heimann einen Runden Tisch einberufen, bei dem die Schulleitung, der Elternbeirat, der Förderverein und einige Gemeinderäte vertreten sind. "Unsere Schule soll richtig schön werden. Da müssen wir Geld in die Hand nehmen", sagte Heimann.


Wunsch nach Beurlaubung

Der Bürgermeisterin ist zur Kenntnis gebracht worden, dass sich die derzeitige Rektorin Erika Jordan nach Ablauf dieses Schuljahres beurlauben lassen wird.

Sollte man deshalb mit der Nutzungsplanung abwarten, bis eine neue Schulleitung im Amt ist und sich eingearbeitet hat? Die Räte sind mehrheitlich der Ansicht, dass man so lange nicht warten könne. Die Umsetzung des neuen Konzeptes brauche ebenfalls Zeit. Je eher man beginne, umso besser.
In seiner Sitzung im März hatte sich der Gemeinderat mit dem desolaten Zustand der gemeindlichen Friedhöfe befasst und sich dafür ausgesprochen, einen Landschaftsplaner mit der Umgestaltung zu beauftragen. Jörg Czerwonka vom Büro für Garten- und Landschaftsarchitektur aus Erlangen erläuterte an einigen Beispielen aus der Umgebung die Kriterien, die ihn bei der Friedhofsgestaltung leiten. Dazu gehören Einpassung in die Umgebung, lockere Gestaltung, Parkähnlichkeit, breite und barrierefreie Wege, viele Sitzbänke, Möglichkeiten zur Errichtung von Stelenfeldern oder Urnenkreisen.