Eine Prüfung des Pioniersteges und des Sägmühlsteges über den Fluss Wiesent in Ebermannstadt bringen erhebliche Mängel zutage.
Die Tage des Pioniersteges über die Wiesent sind gezählt. Eine Prüfung des im November 1999 vom Gebirgspionier-Bataillon Brannenburg errichteten Bauwerkes am Ortseingang von Forchheim kommend habe ergeben, dass Verwitterung, Frostschäden und mangelhafte Gründung eine Instandsetzung notwendig machen, informierte der Leiter des Bauhofes, Steffen Lipfert. Er schloss sich dem Urteil der Landesgewerbeanstalt (LGA) an und empfahl dem Bauausschuss, die vorhandenen Widerlager abzureißen und neue Lager den Erfordernissen einer neuen Brücke anzupassen.
In der 4000 Euro teuren Expertise der Landesgewerbeanstalt steht wörtlich: "Die Widerlager haben erkennbar das Ende der technischen und wirtschaftlichen Nutzungsdauer erreicht. Die für eine weitere Verwendung erforderliche Instandsetzung ist aufwändig und aus Sicht der LGA unwirtschaftlich."
Keine Gründung vorhanden
"Da ist nicht mit Bohrpfählen gearbeitet worden", konstatierte Steffen Lipfert, der für eine komplett neue Brücke mit neuen Widerlagern, neuen Fundamenten und neuem Überbau plädierte. "Wenn schon, dann muss die Brücke auch an das Radwegenetz angebunden werden", forderte Stadtrat Ludwig Brütting (FW). Damit rannte er bei Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) offene Türen ein. Die Barrierefreiheit sei bereits vorgesehen und von der Regierung von Oberfranken, von der Zuschüsse fließen sollen, gewünscht, betonte Meyer.
Lipfert unterstrich, dass die Brücke noch im Laufe dieses Jahres erneuert werden soll. Bereits in der nächsten Sitzung sollen den Mitgliedern des Bauausschusses Vorschläge zur weiteren Vorgehensweise unterbreitet werden.
Sägmühlsteg ebenfalls marode
Ebenfalls sanierungsbedürftig ist der Sägmühlsteg zwischen Oberem Tor und der Mühlenstraße. Hier seien aber drei von vier Widerlagern intakt. Ebenso könnten die Pfeiler auch für eine neue Brücke über die Wiesent verwendet werden. Ersetzt werden müsse lediglich das Widerlager, von der Sägmühle aus gesehen links. Das sei bei der Errichtung der Brücke einfach vom Vorgänger-Bauwerk übernommen worden, erklärte Steffen Lipfert.
"Wir haben uns extra die alten Pläne des Straßenbauamtes herausgesucht und nachgeschaut, welche Reserven die einzelnen Bauteile der Brücke noch haben", erläuterte Lipfert. Er empfahl, bei einer Sanierung "vom Holz wegzugehen und eine dauerhafte Lösung ins Auge zu fassen". Ein örtliches Ingenieurbüro soll überprüfen, was noch verwendbar ist. Eine Lösung soll im Laufe des Jahres vorangetrieben werden, so dass im Herbst die Arbeiten ausgeschrieben und die Brücke im nächsten Jahr saniert werden kann.
Klaus Neuner (CSU) regte an, Fachfirmen hinzuzuziehen und nachzuprüfen ob auch eine Sanierung der Brücke sinnvoll sei. "Es gibt Möglichkeiten, so eine Brücke aufzupeppen", unterstrich Neuner. Stadtrat Ludwig Brütting erinnerte daran, dass die Holzkonstruktion des Sägmühlsteges einen gewissen Charme habe. "Ich bin mir nicht sicher, ob eine Brücke aus Metall den gleichen Reiz hat", gab er zu bedenken.
Deshalb sollten zumindest die Kosten für eine Brücke aus Holz eingeholt werden. Dann könne man sie den Ausgaben für eine Metall-Brücke gegenüberstellen. Außerdem gebe es heutzutage ganz andere Möglichkeiten der Holzverarbeitung, so dass auch so eine Brücke eine wesentlich längere Lebensdauer hätte als bisher. Bürgermeisterin Meyer erinnerte daran, dass bei der Erneuerung des Steges auch die vorhandenen Rechte berücksichtigt werden müssten.