Diebe im Landkreis - Erst spionieren, dann stehlen

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Symbolfoto: dpa
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Die Täter werden immer professioneller, beklagt der Geschäftsführer eines Forchheimer Elektronik-Marktes. Im vergangenen Jahr wurden im Landkreis Forchheim 162 Ladendiebstähle registriert.

Sie sind der Alptraum für Geschäftsleute und verursachen Schäden, die auch im Landkreis Forchheim rasch tausende von Euro ausmachen können - Ladendiebe. Jetzt warnt der Handelsverband Bayern und fordert härtere Strafen für solche Täter.

Allein im vergangenen Jahr soll der Schaden, den Langfinger verursacht haben, bei rund 340 Millionen Euro gelegen haben. Doch wie ist die Situation im Landkreis Forchheim? Hier klagen vor allem Elektronik-Märkte. Ein Geschäftsführer eines Marktes, der nicht genannt werden möchte, beklagt, dass die Täter immer professioneller vorgehen. "Wir haben es hauptsächlich mit Gruppen von Dieben zu tun", erzählt er. Drei bis vier würden den Markt vor den Taten ausspionieren. "Erst dann schlagen sie zu. Sogar Werkzeug haben sie bei sich, um die elektronischen Sicherungen an Waren abzumontieren", so der Filialleiter.
Vor allem teure Smartphones und Tablet-Computer klauen die Täter. "Nur mit Hilfe unserer Videoaufzeichnungen können wir Diebe überführen", erklärt der Marktleiter weiter, der auch eng mit der Kripo zusammenarbeitet.

Die Polizei selbst nahm im vergangenen Jahr 162 Ladendiebstähle im Landkreis auf. Pressesprecher Achim Dowerg: "Damit blieb die Zahl im Vergleich zum Jahr 2012 stabil." In Oberfranken gab es im vergangenen Jahr 2436 solcher Delikte. Dowerg fügt an, dass vor allem jugendliche Täter den Ermittlern Arbeit machen, wenn sie beim Klauen erwischt werden. "Häufig sind es junge Menschen zwischen 14 und 21 Jahren, die Diebstähle begehen."

Die Werbegemeinschaft Forchheim sieht sich im Kampf gegen Ladendiebe gut gewappnet. Vorsitzender Stefan Schick stellt fest: "Inhabergeführte Geschäfte haben noch genügend Personal in den Läden, die auf Kunden zugehen und sie beraten wollen. Das schreckt häufig potenzielle Täterinnen oder Täter ab. Außerdem sind häufig unsere Waren elektronisch gesichert. Dadurch ist die Quote von Kleidung oder Artikeln, die aus den Geschäften in der Stadt gestohlen werden, ziemlich gering."

Schätzungen nach gehen aber dennoch bis zu drei Prozent des Umsatzes von Läden durch Diebe verloren. Laut Fachleuten aus der Geschäftswelt leiden vor allem Drogeriemärkte mit kleinen Artikeln wie Beauty-Produkten unter Diebstählen.

Eine Stellungnahme zum Thema Ladenbereich lehnte eine Sprecherin des Drogeriemarktes Müller, der auch eine Filiale in Forchheim betreibt, allerdings ab - "aus versicherungstechnischen Gründen", wie sie erläuterte. Die Frage bleibt, was die Ladenbesitzer am besten vor Dieben und Umsatzeinbrüchen schützt: Wohl am effektivsten aufmerksame Mitarbeiter, die ein Auge auf die Kundschaft im Geschäft werfen.