Die Lindelberghalle beschäftigt die Bürger von Igensdorf, sind die Kosten für die Sanierung doch Anlass dafür, dass der Haushalt der Gemeinde aktuell nicht genehmigt wird.
Die Lindelberghalle hat die Schulden der Gemeinde in die Höhe getrieben. Der laufende Haushalt ist noch nicht genehmigt und aufgrund der aktuellen Haushaltsleere liegen Projekte wie der Spielplatz in Pettensiedel still. Werner Losch, ein Bürger aus Pettensiedel, war deshalb zur Bürgerversammlung nach Igensdorf gekommen und startete einen Weckruf, um aufzuzeigen, welche Einrichtungen gefährdet sind, wenn die Kommunalaufsicht entscheidet, was sich der Markt leisten darf.
Am Morgen der Bürgerversammlung hatte er sich im Rathaus den aktuellen Schuldenstand nennen lassen. Diesen bezifferte Pressesprecherin Hella Ziefer mit 2 292 000 Euro. Trotzdem ist die Kasse nicht leer. Liquide Mittel in Höhe von 420 000 Euro sind vorhanden. Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt dann zum Stichtag 21. Dezember 410 Euro.
Wie ist es zu dem Desaster Lindelberghalle gekommen? Diese Frage treibt die Bürger um. Mehr jedoch, was die Auswirkungen für die Zukunft sind. Werden die Steuern erhöht?, fragte Losch und zählte alle möglichen Steuern, von der Gewerbesteuer, der Grundsteuer und der Hundesteuer angefangen bis hin zur Frage, ob es noch eine Gemeindesteuer zur Erhöhung gäbe.
Und dann folgten die möglichen Einschränkungen. Der Zuschuss für die Musikschule: gestrichen, auch der Zuschuss für die Bücherei oder für die Post. Pech gehabt, meinte Losch. Für den Kauf des Schusteranwesens in Oberlindelbach sei kein Geld mehr da. Den Kinderspielplatz in Oberlindelbach könne man sich dann auch nicht mehr leisten.
Betroffenheit herrschte im Saal im Feuerwehrhauses in Igensdorf. Ähnliche Szenarien hatte Bürgermeister Wolfgang Rast schon in einer Sitzung aufgezeigt. Aber es seien Zukunftsszenarien, die nicht eintreffen müssen. Fest steht demnach, dass gespart werden muss.
"Es gibt da Kompromisse"
Rast erklärte in der Bürgerversammlung, dass man mit der Kommunalaufsicht im Gespräch sei. "Es gibt da Kompromisse. Das besprechen wir noch und dann kriegen wir den Haushalt auch genehmigt", versprach der Bürgermeister.