Seit Jahrzehnten wird die Dorfhauser Straße regelmäßig überflutet. Die Gemeinde Weißenohe kämpft gegen die Wassermassen.
Starkregen ging vor einer Woche über Weißenohe nieder. Ein Sturzbach ergoss sich in die Dorfhauser Straße und die Feuerwehr musste eingreifen. Und doch ist es nichts Neues in Weißenohe. Mit solchen Überschwemmungen hat die Gemeinde schon immer zu kämpfen. Das Oberflächenwasser aus dem oberhalb von Weißenohe liegenden Sollenberg läuft schon immer nach Weißenohe ab, sucht sich seinen Weg - und dieser geht von der Sonnenleite zum Mesnergraben. Das ist der Name des Wasserlaufs, der auch Sollenbergbach genannt wurde. Das Wasser des Bachs wurde früher in einem Weiher beim Feuerwehrhaus gesammelt und dann zur Mühle unterhalb des Friedhofs geleitet, um das Mühlrad anzutreiben. Von dort lief das Wasser weiter in die Lillach. Der Überlauf lief in den unteren Weiher neben dem jetzigen Festplatz. Die Mühle arbeitet längst nicht mehr. Als die Weiher aufgelassen wurden, wurde das Wasser durch Rohre unter der Straße durch zwei Grundstücke an der Dorfhauser Straße in den Bach geleitet. So weit, so gut, wären die Orte geblieben wie sie waren. Doch auch in dem kleinen Dörfchen Sollenberg wurde gebaut. Mehr versiegelte Fläche bedeutet mehr Oberflächenwasser, das nach Weißenohe abfließt.
Rückhaltebecken
Der Abwasserzweckverband Obere Schwabach hat Ende der 70er Jahre gehandelt und ein fünf Kubikmeter fassendes Regenrückhaltebecken gleich nach dem Ortsende von Sollenberg gebaut. "Das Oberflächenwasser aus Sollenberg läuft in das Regenrückhaltebecken. Ist das voll, macht es auf. Es geht nicht in den Kanal, sondern läuft wie ein Sturzbach runter", erklärt Bürgermeister Rudolf Braun (WGA/FW). Oft ist es Schlamm, der nach Weißenohe gespült wird: Erde, Ästchen, Laub. Auch die Untere Sonnenleite war deshalb früher schon mehrfach überflutet. Mehrere kleine Regenrückhaltebecken wurden dann im Verlauf des Mesnergrabens gebaut. Doch auch das schaffte nicht immer Abhilfe, wenn Kanalwasser und Oberflächenwasser die Straße fluteten. "Äste, alles, was dürr war, fiel in die Rückhalte und verstopfte diese. Bürgermeister Rudolf Braun hatte daraufhin den Einfall, Regenrückhalte mit Gitter zu bauen, wie im Gebirge. "Das war vor zehn Jahren", erinnert sich Braun. Nun sammeln sich Laub und Äste am Gitter und werden regelmäßig entsorgt. "Zwei Mal im Jahr werden die Becken ausgebaggert", erklärt der Weißenoher Bürgermeister. Die Maßnahmen wurden vom Abwasserzweckverband Obere Schwabach beschlossen und ausgeführt. Doch wie sich immer wieder zeigte, reichen die Maßnahmen nicht aus, die Kräfte zu bremsen. Das Wasser staut sich bei Starkregen an der Verrohrung und überschwemmt die Dorfhauser Straße. Schon vor zwei Jahren brachte der Grünen-Gemeinderat Norbert Weber, der direkt am Nadelöhr, am Ende des Mesnergrabens, wohnt, diese Problematik auf den Tisch. Bürgermeister Rudolf Braun hatte den Abwasserzweckverband bereits mehrfach auf Abhilfe gedrängt. Und wieder wurde vom Zweckverband grünes Licht für ein weiteres Regenrückhaltebecken im oberen Bereich des Mesnergrabens gegeben. "Das Projekt wurde bereits vor zwei Jahren angegangen und vom Planungsbüro Schneeberg und Kraus geplant", informiert Rudolf Braun. Nun liegt es am Wasserwirtschaftsamt, eine Entscheidung zu treffen. Denn dort liegt der Plan. Bis dahin wird Weißenohe bei den Starkregenereignissen weiterhin mit einer überfluteten Dorfhauser Straße samt unangenehmen Begleiterscheinungen rechnen müssen.