Die Breitenbacher zählen die Tage bis zur Kirchweih

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Zu einer zünftigen Kirchweih gehört das Betzenaustanzen. So auch in Ebermannstadt. Foto: Vogler
Zu einer zünftigen Kirchweih gehört das Betzenaustanzen. So auch in Ebermannstadt. Foto: Vogler

Immer wenn sich der Weihetag der Ebermannstadter Kirche St. Nikolaus jährt, geht es in der Gemeinde hoch her. Auch heuer wird von Freitag bis Dienstag gefeiert.

Aus welcher Richtung man auch auf Ebermannstadt zukommt, von weitem ist der schlanke Turm der Pfarrkirche St. Nikolaus zu sehen. Wie ein Finger zeigt er himmelwärts.
Vor 154 Jahren, am 18. Oktober 1859, wurde die neuromanische Kirche als Nachfolgerin einer sehr alten, 1308 bereits erweiterten und 1838 wegen Einsturzgefahr geschlossenen Wehrkirche durch Erzbischof Michael von Deinlein geweiht.

Und nun wird am Wochenende des 154. Weihetags der Ebermannstadter Pfarrkirche gedacht und gefeiert. Am Sonntag, 20. Oktober, findet um 10.30 Uhr der Festgottesdienst, zelebriert von Pfarrer Zlatko Kidjemet, statt. Ihn gestaltet der Katholischen Kirchenchor unter Leitung von Rudi Kreuzer mit. Eine Orgelvesper an der Heinze-Orgel mit einen weitgespannten musikalischen Bogen um 17 Uhr mit den Organisten der Pfarrei Rudi Kreuzer, Reinhold und Christoph Wick und Arne Schmidt bilden den kirchlichen Rahmen des Kirchweihfestes.


Glückliche Entscheidung

Aber auch die weltlichen Kirchweihbräuche werden gepflegt. Dies nimmt der Bürgerverein Breitenbach in die Hand. Hier kommt ein ortsgeschichtliches Kuriosum zum Tragen. Die ehemals selbstständige politische Gemeinde Breitenbach wurde 1939 durch eine rechtswirksame Regierungsentscheidung gegen den Willen der allermeisten "Bradenbeecher" in die Stadt Ebermannstadt eingemeindet.

Im Laufe der Jahrhunderte waren beide Orte derart ineinandergewachsen, dass auch alte, ortskundige Bürger nicht mehr den genauen Grenzverlauf angeben konnten. Sicher war jedoch, dass die Pfarrkirche St. Nikolaus auf Breitenbacher Grund liegt.

Die Zusammenlegung erwies sich als geglückt, und nur scherzhaft flammt gelegentlich die Rivalität der Breitenbacher "Säutreiber" oder "Säustecher" gegen die Ebermannstadter "Hungerleiter" auf.
An den alten Rechten halten die Breitenbacher jedoch zäh fest, und so ist der bereits 1908 gegründete und immer noch rührige Bürgerverein Breitenbach für die Brauchtumspflege zuständig.

Zwei Bäume für die Kirchweih

Am heutigen Freitag beginnt die Kerwa um 17 Uhr mit dem Krenfleischessen im beheizten Festzelt auf der Seußwiese. Dem Ausgraben der Kerwa um 18 Uhr folgt um 19 Uhr ein gemütliches Kerwatreiben im Festzelt mit Musik von Manfred Kemmerth und Gerd.

Am Samstag, 19. Oktober, treffen sich um 12 Uhr die Kerwasburschen zum Einholen der Kerwabäume im Wald. Um 15 Uhr ziehen die Kinder mit ihrem eigenen Baum gemeinsam mit den Großen und deren Fichte und vom Oberen Tor durch die Stadt. Dort werden die Bäume um 15.45 Uhr vor dem ehemaligen, jetzt stillgelegten Vereinslokal "Zum Bayerischen" in die Senkrechte gestellt. Zur selben Zeit beginnt der Zeltbetrieb, der sich ab 20 Uhr mit Musik mit Karl-Heinz Wagner fortsetzt.

Der Sonntag beginnt um 10 Uhr mit dem Frühschoppen im Festzelt. Um 16 Uhr steht das Betzenaustanzen auf dem Programm. Von 10.30 Uhr bis 18 Uhr bieten die Fieranten auf dem Marktplatz ihre Waren an.
Mit einem Frühschoppen am Kirchweihmontag ab 10 Uhr und dem Eingraben der Kerwa am Dienstag um 19 endet die "Bradenbeecher Kerwa".