Ab sofort herrscht für Autofahrer wieder freie Fahrt zwischen Nürnberger- und Klosterstraße.
Der provisorische gelbe Wendekreis-Markierung vor dem Paradeplatz ist am Freitag vom Bautrupp weggeflammt worden. Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) hat von seinem Recht auf die kurzfristige Durchsetzung von Verkehrsanordnungen Gebrauch gemacht und die Sperrung aufgehoben. Ab sofort herrscht für Autofahrer wieder freie Fahrt zwischen Nürnberger- und Klosterstraße!
"Vor der Adventszeit soll die Durchlässigkeit der Stadt wieder hergestellt werden", begründet Stumpf seine Anordnung. Hintergrund sind unter anderem die Klagen vieler Geschäftsleute über das Ausbleiben der Kunden während der Sperrung. Die war wegen der Abrissarbeiten am Paradeplatz notwendig geworden. Trotz des Neubaues will man aber nun den Verkehr wieder beidseitig laufen lassen. Auch die Bushaltestellen bleiben bestehen. Es wird also eng am Paradeplatz.
"Bei der momentanen Bautätigkeit kann es natürlich sein, dass man als Autofahrer mal kurz anhalten muss", gibt der Oberbürgermeister zu. "Ich bin gespannt, wie sich das Nebeneinander der verschiedenen Verkehrsteilnehmer einspielt", meint Stadtplaner Alexander Dworschak.
Wie OB Franz Stumpf erklärt, soll die Auswirkung der Sperrung auf Grund von Zahlenmaterial analysiert und dem Stadtrat vorgelegt werden - um im März über das weitere Vorgehen zu entscheiden. "Ich gehe davon aus, dass sich an der Durchlässigkeit nichts ändern wird", betont Stumpf.
Pünktlich zur Adventszeit hat der OB reagiert und im Alleingang und ohne Stadtratsbeschluß die Durchfahrt geöffnet. Die Geschäftleute werden es ihm danken.
Anders wie bei der Straßennamenvergabe hat er bei dieser Angelegenheit nicht nur reagiert sondern auch agiert. Da hat sich einer seiner politischer "Gegner" nun einen Leserbrief erspart.
Die progressiven Schichten der Königsstadt und die Gutbürgercommunity werden ihre diverse Einwände gegen diese selbstherrliche Öffnung bald vorbringen und auf den Konsumterror zur Weihnachtzeit hinweisen. Durch den Öffnung wird der Run auf billige Konsumgüter noch verstärkt werden und zusammen mit den Gewerkschaftern und den Seelsorgern wird man die Kaufwut und die dazu gehörende Geiz-ist-geil-Mendalität als kulturellen und sozialen Verfall geiseln.
Da muß man sich schon fragen: Gehts der Gesellschaft besser wenn die Preise höher wären? Günstige Preise gehören zu dem System das den Lebensstandard erhöht. Das Ganze nennt man Marktwirtschaft.