Den Sanierungsknoten in der Stadt Forchheim lösen

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Damit sich beim Umbau des Kolpinghauses zu einem möglichen Kulturzentrum etwas tut, ist nicht nur mehr Geld, sondern auch mehr Personal nötig. Foto: Ekkehard Roepert/Archiv
Damit sich beim Umbau des Kolpinghauses zu einem möglichen Kulturzentrum etwas tut, ist nicht nur mehr Geld, sondern auch mehr Personal nötig. Foto: Ekkehard Roepert/Archiv

Für Sanierungen städtischer Gebäude mangelt es der Stadtverwaltung nicht nur an Geld, sondern vor allem an Personal. Zusätzliche Stellen in der Stadtverwaltung sollen den Knoten im Sanierungsstau lösen.

Viele Aufgaben, wenig Personal - das Dilemma, mit welchem sich viele Betriebe herumschlagen, ist der Forchheimer Stadtverwaltung nicht unbekannt. Auch im kommenden Haushaltsjahr muss die Stadt weiter daran feilen, den Spagat zwischen Personalkosten und genügend Personal zu meistern.

Am Donnerstag wurden die Stellenpläne für Beamte und tariflich Beschäftigte der Stadtverwaltung Forchheim für das Haushaltsjahr 2019 dem Haupt-, Personal- und Kulturausschuss vorgelegt.

Im Vergleich zum Jahr 2018 ist die Gesamtzahl der Stellen um 18, von 452 auf 470, angestiegen. Die Beamtenstellen gehen von 46 auf 43 zurück, die Stellen der tariflich Beschäftigen steigen von 294 auf 311. Dieser Anstieg sei auch damit zu erklären, dass Vollzeitstellen in mehrere Teilzeitstellen aufgesplittet wurden, erklärt Marianne Bernard, Leiterin des Personalamtes. Vier neue Stellen von insgesamt 74 sind für den Sozial- und Erziehungsbereich vorgesehen.

Um die städtischen Gebäude sanieren und instand halten zu können, ist nicht nur Geld, sondern auch mehr Personal nötig, so der Tenor. Besonders laut wird diese Forderung in der Diskussion um die künftige Nutzung des Kolpinghauses.

"Neben Haushaltsmitteln brauchen wir auch personelle Ressourcen für das Kolpinghaus", fordert Udo Schönfelder, CSU-Fraktionssprecher. Um das Kolpinghaus zügig in ein Kulturzentrum umzubauen, brauche es mehr Personal im Bauamt. Das sei auch schon die Sichtweise im Stadtrat gewesen.

Schließlich möchte eine Mehrheit der Stadträte das Kolpinghaus in den nächsten Jahren in ein Kulturzentrum mit Galerie (für zusätzliche hundert Besucher), mit moderner Bühnentechnik und mit Gastronomie umbauen. Dafür müsse man "hinsichtlich des Bauamtes tiefer einsteigen", so Schönfelder.

Mehr Mitarbeiter im Bauamt wünscht sich auch die FGL. "Es ist nötig, dass die große Stadt Forchheim aufstockt, um ihren Aufgaben gerecht werden zu können", fordert Annette Prechtel (FGL). Besonders Mitarbeiter im Sachgebiet Bauunterhalt brauche es dringend, so Prechtel auf Nachfrage. "Wir müssen den Knoten lösen. Wir können nicht mehr sanieren, weil das Personal fehlt", betont sie. Ein Stück weit den Knoten lösen konnten die Mitglieder des Hauptausschuss in ihrer Sitzung. Sie beschlossen, dass künftig eine Vollzeitstelle zusätzlich im Bauamt für das Sachgebiet Bauunterhalt geschaffen werden soll.

Außerdem soll im Bauamt durch Umstrukturierung eine zusätzliche Stelle für das Sachgebiet Planung geschaffen werden, so Pressesprecherin Britta Kurth. "Schon länger war das Ziel, im Bauamt wieder jemanden zu haben, der selbst plant", sagt Kurth. Weil diese Planungsstelle durch einen Mitarbeiter des Bauamtes besetzt werden soll, muss dessen bisherige Stelle nachbesetzt werden.

Diese Planungsstelle solle sich dann auch Schwerpunktmäßig um das Kolpinghaus kümmern, berichtet Schönfelder. Der Stelle sollen Freiräume und administrative Aufgaben eingeräumt werden, um das Vorhaben im Kolpinghaus voranzubringen. "Es wird nicht daran scheitern, dass jemand für das Kolpinghaus zuständig ist", meint Schönfelder.

Außerdem soll im Haushalt 2019 Geld für Planungskosten für den Umbau des Kolpinghauses zu einem Kulturzentrum ergänzt werden. "Wir haben 200 000 Euro als Ziel", sagt Schönfelder.