Den Egloffsteiner Kneipp-Jüngern kann's nicht kalt genug sein

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Die Egloffsteiner Kneippanlage lässt keine Wünsche offen. Fotos: Malbrich
Die Egloffsteiner Kneippanlage lässt keine Wünsche offen. Fotos: Malbrich
Edgar Hofmann und eine prächtige Königskerze
Edgar Hofmann und eine prächtige Königskerze
 
Ralf Greiner-Jacob gönnt sich ein Armbad.
Ralf Greiner-Jacob gönnt sich ein Armbad.
 
 
 
 
 
 
 

Aus freien Stücken waten die Mitglieder des Egloffsteiner Kneippvereins in eisig kaltem Wasser. Sie versprechen sich davon eine Stärkung von Körper und Geist.

Kneipp steht für Gesundheit und Ausdauer schlechthin. Das Konzept basiert auf fünf Säulen: Wasser, Ernährung, Heilpflanzen Ordnung und Bewegung. "Sebastian Kneipp war Pfarrer. Es ist interessant, dass er damals schon einen ganzheitlichen Ansatz hatte. Kneipp hat sich mit seinen Anwendungen von TBC heilen können, zu einer Zeit, in der es keine Medikamente gab", sagt Gründungsmitglied Peter Schmitt.

Wie die anderen Mitglieder des Egloffsteiner Vereins ist Schmitt vom Leben und Wirken Johannes Kneipps fasziniert. "Erst als ich die Seelen meiner Patienten heilte, hatte ich Erfolg mit meiner Therapie", zitiert auch der Gesundheitstrainer und Gründungsmitglied Felix Postatny Kneipp. Man könnte meinen, dass Kneipps Lehre auch heute noch auf das Interesse vieler stößt. Ihre Gesundheit und die Sorge um sich selbst treibt die Menschen um und ist im Übrigen auch ein riesiger Wirtschaftsmarkt.


Zwei Mal vor dem Aus

Von alldem merkt der Egloffsteiner allerdings nichts. Von einem großen Zulauf an Mitgliedern kann keine Rede sein, das Gegenteil ist wahr: Nicht zuletzt, weil es nur wenige jüngere Mitglieder gibt, stand der Verein bereits zwei Mal vor dem Aus.

Im Jahr 2012 hat der Verein kräftig die Werbetrommel gerührt, um die Auflösung zu vermeiden. Die Bemühungen fruchteten, einige neue Mitglieder konnten gewonnen werden. " Ende des vergangenen Jahrs ist dann aber nochmals eine Auflösung in den Raum gestellt worden", sagt Vorsitzender Martin Eibert.
Einen Verein tatsächlich aufzulösen, ist aber gar nicht so einfach. Das haben auch die Egloffsteiner bemerkt, weshalb sie ihren Verein am Leben behalten haben. Gleichzeitig haben sich die Mitglieder vorgenommen, noch stärker für ihre Angebote zu werben.

Breites Angebot

In der Zwischenzeit hat Eibert auch eine Kneippanlage am Fuße des Walberlas in Kirchehrenbach gebaut. Am heutigen Mittwoch wird sie eröffnet.

Der Egloffsteiner Verein veranstaltet in losen Abständen auch Informationsabende, zu denen er unterschiedliche Referenten einlädt. Sie sprechen dann beispielsweise über die Heilkraft der Kräuter und andere Themen rund um die Gesundheit. Auch eine gemeinsame Fahrt zur Sternwarte haben die Mitglieder des Kneippvereins schon unternommen. Der Verein versteht sich außerdem ganz besonders als eine Plattform für Themen wie Burn-Out oder auch Einsamkeit.

Die Egloffsteiner sind sich inzwischen längst im Klaren darüber, dass die gesellschaftlichen Bindungskräfte von Vereinen nachlassen. Das ist nicht nur bei Kneipp so. Auch andere Vereine kennen dieses Phänomen. Die Egloffsteiner haben auf diese Entwicklung reagiert, indem sie ihre Angebote breit aufgefächert haben. So wollen sie möglichst viele Interessenten ansprechen, selbst wenn diese nicht gleich Mitglied werden.
Zur Kneippanlage nach Egloffstein kommen längst auch Menschen aus Nürnberg oder Erlangen. "Kneippen ist auch für die Seele gut", sagt Edgar Hofmann. Mit seiner Frau Uta hat er die Kräuterbeete angelegt. Gemeinsam pflegen sie die Beete auch. 800 Euro haben der Bund Naturschutz und die Wasserschutzgemeinschaft für die Kneippanlage gespendet.

Für Interessierte kostet das Kneippen keinen einzigen Cent. Und wer die Mitgliedschaft für jährlich 28 Euro nutzt, enthält neben Vergünstigungen auch die Vereinszeitschrift kostenlos. Alleine deswegen entschied sich so mancher schon für den Verein.