Debora im Land der Gewürze

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Debora Keilholz bei ihrem einmonatigen Aufenthalt in Indien im vergangenen Jahr. Fotos: privat
Debora Keilholz bei ihrem einmonatigen Aufenthalt in Indien im vergangenen Jahr. Fotos: privat
Indien ist bekannt für seine vielen verschiedenen Gewürze.
Indien ist bekannt für seine vielen verschiedenen Gewürze.
 

Die 21-jährige Forchheimerin Debora Keilholz wird ab August für neun Monate nach Indien reisen. Dort arbeitet sie über das Förderprogramm "Experiment" unter anderem in einem Waisenhaus.

Egal, ob USA, Kanada oder Australien: Auslandsaufenthalte werden bei jungen Menschen immer beliebter. Meistens für mehrere Monate verreisen die jungen Erwachsenen in die ganze Welt. Klar, man lernt neue Kulturen kennen, verbessert seine Sprachkenntnisse und gewinnt viel Erfahrung dazu. Aber was ist mit Ländern, die weniger bekannt sind für Langzeitaufenthalte? Debora Keilholz hat es der Subkontinent Indien angetan. Neun Monate wird die 21-Jährige im südlichen Bundesstaat Tamil Nadu verbringen.

Nicht das erste Mal weit weg

Bereits nach dem Abitur absolvierte sie einen zehnmonatigen Aufenthalt in Kambodscha. Dort habe sie den Kindern vor Ort Englisch und Deutsch beigebracht: "Diese Auslandserfahrung hat mir so gut gefallen, dass ich es nicht dabei belassen wollte", erzählt die Europäerin.
Im vergangenen Jahr folgte dann ein einmonatiger Trip als Rucksackreisende mit ihrem Freund nach Indien. "Das Land hat mich so umgehauen", sagt die 21-Jährige, "da musste ich einfach nochmal hin."
Vor einem Jahr bewarb sich Debora Keilholz dann bei der staatlich geförderten Organisation "Experiment e.V.". Insgesamt 50 Plätze werden weltweit für geförderte Freiwilligendienste unter dem Motto "weltwärts" in acht Ländern vergeben.
Ab dem 1. August heißt es dann: Tschüss Deutschland und Hallo Indien. Nach einem einwöchigen Eingewöhnungs-Seminar in Mangalore an der Westküste Indiens beginnt ihr Einsatz in Puducherry an der Ostküste des Landes. Vor Ort wird die Forchheimerin mit der Organisation "Anbalayam" in einem Waisenhaus und in der Abfallwirtschaft tätig sein: "Ich hoffe, ich kann mein Wissen aus dem abgeschlossenen Biologie-Studium dann irgendwie dort einbringen", erklärt sie.
Mit Kindern habe sie bereits bei ihrem Kambodscha-Aufenthalt zusammengearbeitet, sowie Erfahrung in mehreren Praktika in Deutschland gesammelt. Auch eigene Projekte könne man in dem Waisenhaus auf die Beine stellen, für die sie schon Ideen sammelte: "Ich könnte mir eine No-Plastic-Week sehr gut vorstellen."

Indische Kulturen

Unterkommen wird sie entweder in einem der Projekte oder in einer Gastfamilie. An das Leben vor Ort versucht sich die 21-Jährige schon mal zu gewöhnen. "Das Essen dort ist einfach wow! Ich liebe es. Es ist so würzig, eine wahre Geschmacksexplosion", lacht die junge Frau, die bei Gelegenheit auch mal zuhause indisch kocht.
Erst in Indien wird sie dann die Landessprache Tamil erlernen. "Es sprechen viele Menschen Englisch dort, dadurch kann man sich zu Beginn gut verständigen", erklärt sie.
Die größte Umstellung für Debora wird die Hitze darstellen. Denn sie weiß, dass das feuchte Klima auf Dauer hart sein wird. Aber auch die Wäsche zukünftig mit der Hand waschen zu müssen und einen Sari (indisches Kleidungsstück) zu tragen, stelle sich als Wandel für die Deutsche dar. Angst vor Kriminalität hat die Forchheimerin allerdings nicht: "Wenn man sich bewusst kleidet und auch nicht provoziert, passiert ja nichts. Ich denke gerade Überfälle können ja überall passieren, auch hier."

Lebensweisen mitnehmen

Von dem neunmonatigen Aufenthalt auf dem Subkontinent erhofft sich Debora Keilholz vor allem eines: "Ich möchte viel von der indischen Lebensmentalität mit nach Deutschland zurücknehmen. Ich bekomme ja jetzt auch viel mehr von deren Kultur mit als ein Reisender." Zudem möchte sie ihr Wissen über "Makramee", einer Knüpftechnik aus dem Orient, mit der sie eigenen Schmuck herstellt, erweitern.
Ihren Indien-Trip kann sie am Ende des Programms noch freiwillig um zwei bis drei Wochen ausdehnen. "Je nachdem, wie viel Zeit ich während der neun Monate zum verreisen hatte, werde ich nachher verlängern.", sagt die 21-Jährige. Das Reisen hat sie mittlerweile zu einem ihrer Hobbys gemacht.



Weitere Informationen:

Kontakt: Für weitere persönliche Auskünfte steht die junge Frau unter der Mail-Adresse debora-in-indien@freenet.de zur Verfügung. Berichte und Fotos finden Sie ab August auf ihrem Facebook-Blog "The Wandering Artisan".
Freiwilligendienst: Nähere Informationen über den Freiwilligendienst bei "Experiment e.V." und Deboras genaues Programm bei "weltwärts" besuchen Sie die Internetseite der Organisation: www.experiment-ev.de

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