Das "Urmel" und andere Figuren besuchten Forchheim

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"Urmel unterwegs": Urmel macht sich mit dem Nashorn Fritz Ferdinand und den "Stein des Weisen" auf den Weg zurück nach Titiwu. Foto: Sabrina Friedrich
"Urmel unterwegs": Urmel macht sich mit dem Nashorn Fritz Ferdinand und den "Stein des Weisen" auf den Weg zurück nach Titiwu. Foto: Sabrina Friedrich
"Urmel" und seine Fans in Forchheim Foto: Sabrina Friedrich
"Urmel" und seine Fans in Forchheim Foto: Sabrina Friedrich
 
Die beiden Schwestern Liliana und Celina Schmitt sind große Urmal-Fans und waren begeistert von der spannenden Geschichte. Foto: Sabrina Friedrich
Die beiden Schwestern Liliana und Celina Schmitt sind große Urmal-Fans und waren begeistert von der spannenden Geschichte. Foto: Sabrina Friedrich
 
Die Marionettenspieler Hans Kautzmann, Martin Stefaniak und Michael Marschall (von links) erwecken die Figuren "Urmel", "Mama Wutz" und "Professor Habakuk Tibatong" zum Leben. Foto: Sabrina Friedrich
Die Marionettenspieler Hans Kautzmann, Martin Stefaniak und Michael Marschall (von links) erwecken die Figuren "Urmel", "Mama Wutz" und "Professor Habakuk Tibatong" zum Leben. Foto: Sabrina Friedrich
 

Anlässlich des Weltspartages am kommenden Donnerstag gastierte die Augsburger Puppenkiste mit ihrem Tourneestück "Urmels große Reise" in der Forchheimer Sparkasse. Die Fans konnten die Figuren hautnah erleben.

Zwei Hände, 17 Fäden und sechs Jahre Erfahrung braucht es, um das Urmel zum Leben zu erwecken. "Da geht man am Anfang schon mit einem ordentlichen Muskelkater nach Hause", verrät Hans Kautzmann. Der Marionettenspieler der Augsburger Puppenkiste spielt abwechselnd mit zwei Kollegen das "Urmel aus dem Eis". "Beim Marionettenspiel ist es wie bei einem Musikinstrument: Es braucht viel Übung, und bei einem klappt es schneller als beim anderen."

Am vergangenen Sonntag präsentierte die Augsburger Puppenkiste den kleinen und großen Gästen in der Sparkasse Forchheim ihr Tourneestück "Urmels große Reise". Das 40-minütige Stück wird seit 2009 aufgeführt. Vier Puppenspieler und acht Figuren sind dabei im Einsatz, insgesamt gehören zur Zeit aber sechzehn Marionettenspieler zum Ensemble.


Rizinus oder Rhinozeros?

Seit seiner Premiere anlässlich der Ausstellung "60 Jahre Augsburger Puppenkiste" reiste das Ensemble mit dem Stück unter anderem nach Japan, Singapur, Malaysia und Portugal. In der Geschichte macht sich das Urmel auf die Suche nach einem Rhinozeros, in der Hoffnung, dass dieses seiner kranken Mama Wutz helfen kann. Das Schwein, das wie alle Tiere auf der Insel Titiwu dank des Professors Habakuk Tibatong sprechen kann, hat schlimme Schmerzen. Der Professor trägt Urmel auf, Rizinusöl zu besorgen, wird aber missverstanden. Und so macht sich das Urmel auf den Weg nach Afrika, um ein Rhinozeros zu finden.

Auf seinem Weg trifft es auf den Osterhasen, den grantigen Vulkan "Gluto", den als wandelndes Lexikon fungierenden "Stein des Weisen" und schließlich auf das kleine Nashorn Fritz Ferdinand, das immer in einen hohlen Baum hineinruft, um größer und gefährlicher zu wirken. Urmel und Fritz Ferdinand kehren gemeinsam nach Titiwu zurück, wo sich Wutz bereits von ihrer kleinen Verdauungsstörung erholt hat. Das kleine Nashorn beschließt trotzdem, auf der Insel zu bleiben. Denn hier kann es endlich so sein, wie es ist, und muss sich nicht mehr verstellen.

Anlass Weltspartag

Anlass für die Aufführung des weltbekannten Marionettentheaters war der Weltspartag, der in Deutschland am 30. Oktober gefeiert wird. Der Weltspartag wurde im Jahr 1924 von Vertretern aus 29 Ländern auf dem 1. internationalen Sparkassenkongress ins Leben gerufen und soll die Menschen für das Sparen und die Bedeutung der Volkswirtschaft sensibilisieren.

Das "Urmel aus dem Eis" ist wohl eine der bekanntesten Marionetten der Augsburger Puppenkiste. Seine Geschichte schrieb einst der Kinderbuchautor Max Kruse, Sohn der Puppenmacherin Käthe Kruse. 1969 wurde die Geschichte erstmals als Marionettenspiel der Augsburger Puppenkiste vom Hessischen Rundfunk verfilmt. Zudem entstanden eine Zeichentrickserie, ein Theaterstück, diverse Hörbücher sowie zwei Kinoneuverfilmungen als Computeranimation der beliebten Figur. Außerdem ist das "Urmel auf dem Eis" seit 2006 das Maskottchen der deutschen Eishockey- Nationalmannschaft.

Jim Knopfs Eisenbahn ist da

Als Schmankerl erwartete die Zuschauer nach der Vorstellung die originalgetreu nachgebaute Eisenbahn von Jim Knopf. Walter Scholz von den Modellbau freunden Forchheim e.V. hatte sie über drei Wochen lang zusammengebaut - nur mit einem Bild als Vorlage. "Urmels große Reise" kam sowohl bei den kleinen als auch bei den großen Gästen gut an. "Ich fand es sehr schön, vor allem die kleine Echse mit der roten Mütze, und wie sie alle mit dem Schiff auf dem Meer fahren", verrät die fünfjährige Liliana Schmitt aus Unterleinleiter. Ihrer drei Jahre älteren Schwester Celina gefiel hingegen die actionreiche Szene mit dem Vulkan "Gluto": "Das war aufregend, als der Vulkan ausgebrochen ist und das Urmel das Feuer löschen musste."