Erstes Obergeschoss
Im ersten Obergeschoss wird oberhalb der Notfallambulanz die Intensivstation nach Westen erweitert. Dadurch entsteht eine große Überdachung für anfahrende Rettungsfahrzeuge. Der Anbau erfolgt über Lichthöfe. Dort endet auch ein direkter Aufzug aus dem Windfang der Notaufnahme. Durch den Anbau kann auch der Bereich Sterilisation umstrukturiert und der Aufwachraum neben den OPs vergrößert werden. Zwei neue OP-Räume, einer ein sogenannter Hybrid-OP, sind vorgesehen. Der dazu nötige Sterilflur als Verbindung wird außen ans Gebäude angehängt. Im zweiten Obergeschoss befindet sich dann die Belüftung für die OPs und die Intensivstation.
Die Kosten
Die baulichen Erweiterungen umfassen 1600 Quadratmeter. Die Kostenschätzung hierfür beläuft sich auf 18,3 Millionen Euro, wovon 14,8 Millionen Euro förderfähig sind. Umgebaut werden Flächen mit 470 Quadratmetern. Hierfür sind sechs Millionen Euro veranschlagt. In den Baukosten schlägt sich deutlich nieder, dass das Klinikum auf einer Hochwasserschutzplatte erbaut ist. Sie muss für die Anbauten durchbohrt und wieder gesichert werden.
94 Prozent der Erweiterung sind förderfähig, bei den Umbauten 90 Prozent, stellte Galuschka in Aussicht. Im Frühjahr nächsten Jahres läuft das komplexe Genehmigungsverfahren ab. Ab Sommer soll in die Detailplanungen gegangen werden, so dass ab Februar/März 2020 die Bauzeit beginnt. Das Projekt soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Die lange Zeit ist notwendig, weil die Baumaßnahmen bei laufendem Betrieb durchgeführt werden. In das Konzept, so versicherte Galuschka, wurden und werden die Ärzte, die Belegschaft, Betriebsrat und Rettungsdienste eingebunden.
Hans-Werner Eisen (CSU) lobte das vorgestellte Konzept. Er sieht Potenziale zur Weiterentwicklung, denn man könne Weiteres andocken. "Das ist eine gelungene Sache. Wir müssen jetzt in anderen Dimensionen und im größeren Rahmen denken."
Paul Nerb (FBF), selbst Mediziner, betonte, man müsse die nicht förderfähigen Kosten schlucken, denn dahinter stünden auf die Zukunft gerichtete Maßnahmen. Ein Teil der nicht förderfähigen Kosten entstehen in der Kardiologie, denn in Ebermannstadt besteht bereits ein bezuschusster Kathedermessplatz, der in Forchheim neu errichtet werden muss.
Pfründnerstiftung
Allein die Pfründnerstiftungen betraf der zweite Tagesordnungspunkt, der noch aus dem Klinikneubau von vor 13 Jahren resultiert. 2010 erhielt Forchheim den Bescheid über 57 Millionen Euro als Festfinanzierung des Neubaus im Zweng. 2014, so trug Klinikverwaltungschef Sven Oelkers vor, bemängelte der Bayerische Oberste Rechnungshof etliche Kosten als nicht förderfähig. Darauf reagierte die Regierung mit einem Rückforderungsbescheid in Höhe von fast sieben Millionen Euro. Die Summe wurde zwischenzeitlich auf 1,8 Millionen Euro reduziert. Die Verhandlungen, wie viel wirklich zurückgefordert wird, dauern an. Oelkers rechnet im günstigsten Fall mit weniger als 1,5 Millionen Euro aus Bauabweichungen im Trockenbau und in der Innenausstattung.
Diese Rückforderung wurde nicht in den Fusionsvertrag mit dem Landkreis Forchheim eingebracht. Sie ist allein von der Stiftung zu leisten. Reiner Büttner (SPD) riet dazu, schon jetzt Rückstellungen zu bilden. "Die Summe ist relativ gering, aber nichtsdestotrotz", kommentierte er die noch nicht ganz geklärte Situation.