Das Café "Regina" in Obertrubach ist Geschichte

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Die Reste des Cafés "Regina", das Gästehaus wird noch abgerissen. Links vom Privathaus wird ein Fußweg angelegt. Bürgermeister Markus Grüner im Gespräch mit Ulrich Meierhöfer und Michael Schmidt. Foto: Franz Galster
Die Reste des Cafés "Regina", das Gästehaus wird noch abgerissen. Links vom Privathaus wird ein Fußweg angelegt.  Bürgermeister  Markus  Grüner im Gespräch mit Ulrich Meierhöfer und Michael Schmidt. Foto: Franz Galster
Der Sockel des Cafés Regina (l.), hinten das Gästehaus, in der Mitte das Privathaus und rechts die Garage, die noch verschwindet. Foto: Franz Galster
Der Sockel des Cafés Regina (l.), hinten das Gästehaus, in der Mitte das Privathaus und rechts die Garage, die noch verschwindet. Foto: Franz Galster
 
Das Café Regina (l.) vor dem Abriss Foto: Franz Galster
Das Café Regina (l.) vor dem Abriss Foto: Franz Galster
 
Die Garage (rechts) verschwindet, damit wird eine Engstelle beseitigt. Foto: Franz Galster
Die Garage (rechts) verschwindet, damit wird eine Engstelle beseitigt.  Foto: Franz Galster
 

Das frühere Café "Regina" in Obertrubach wurde abgerissen. Mit der Umgestaltung des Areals soll die Verkehrssicherheit verbessert werden.

Ein schwerer Abbruchbagger steht noch auf der Kellerdecke des ehemaligen Cafés "Regina" in Obertrubach, das jetzt endgültig beseitigt wird. Die Maßnahme findet als erster Teilbereich der städtebaulichen Maßnahme, Bauabschnitt 3, im Hundsdorfer Weg statt. Bereits zuvor waren mit Fördermitteln aus diesem Fonds der Pfarrer-Grieb-Weg und der Schlossberg Kohlberg renoviert worden. Ziel ist es, mit diesem markanten Unterfangen die an dieser Stelle relativ unübersichtliche und enge Straße zu verbreitern. Aufgrund der Ansiedlungen im oberen Straßenbereich hat der Verkehr deutlich zugenommen. Seit den achtziger Jahren befindet sich dort auch ein gut besuchter Kindergarten, ein Grund mehr, auf Sicherheit zu achten.

Opulentes Gästehaus

Das ehemalige Café ist fast beseitigt, das dahinter liegende opulente Gästehaus folgt als nächstes. Das davor stehende private Wohnhaus an der Straße bleibt erhalten. Die dem Wohnhaus gegenüberliegende alte Garage auf der anderen Straßenseite wird beseitigt und das Areal zum Flächentausch genutzt. Ziel ist es, damit die Straßenengstelle zu beseitigen. Zudem wird neben dem Wohnhaus, auf dem Grundstück des Cafés "Regina", der Fußweg zum Berg angelegt, ist also weg von der Straßenbiegung und wird somit deutlich sicherer.

Aus den 1950er Jahren

Das Café "Regina" stammt baulich aus den Jahren 1955/56, wie Bürgermeister Markus Grüner (CSU) und Geschäftsführer Ulrich Meierhöfer bei einer Geländebesichtigung erzählen. Michael Schmidt, Eigentümer der gleichnamigen Abbruchfirma aus Engelthal (Kreis Nürnberger Land), macht genau auf dieses Problem aufmerksam. In der Folgezeit wurde, wie oft so üblich, erweitert und umgebaut. Vielseitig sind aus damaliger Zeit die Materialien bis hin zu Styropor. Die Entsorgung bereitet nach heutigen Maßstäben erhebliches Kopfzerbrechen und ist mit viel Geld verbunden, wie Schmidt feststellt.

Gebäude ersteigert

Das Cafe "Regina" war lange Zeit in der Gastronomie das erste Haus am Platz in Obertrubach. Auf Grund einer Verkettung unglücklicher Umstände war es seit 2011 nicht mehr in Betrieb und stand mehrfach zur Versteigerung an. Die Gemeinde bemühte sich erfolgreich um den Erwerb des Ensembles Gasthaus und Gästehaus. Damit konnte eine Zersplitterung des 1800 Quadratmeter umfassenden Geländes verhindert werden mit einer zukunftweisenden städtebaulichen Lösung. 150.000 Euro musste die Kommune dafür auf den Tisch legen, dazu kommen 125.000 Euro für den Abbruch der Gebäude. 60 Prozent erhält die Gemeinde sowohl für den Erwerb als auch die Beseitigung des Altbestands. Zusammen mit den Fördergeldern und den Arrondierungsmaßnahmen ist Bürgermeister Markus Grüner zuversichtlich, die Kosten neutralisieren zu können. Wie landauf landab lässt sich auch in Obertrubach ein Trend erkennen. Nach dem Verlust des Cafés "Regina" wechselte auch das Café/Hotel Grüner 2015 den Eigentümer, stellte den Betrieb ein und stand Asylsuchenden zur Verfügung, die es aber in die Städte zieht. Dazu kommt in dessen Nachbarschaft das Haus "Ottilie", das künftig für betreutes Wohnen Verwendung findet. Beide Domizile stehen dem Tourismus nicht mehr zur Verfügung. Nach wie vor hat Obertrubach freilich ein großes Bettenangebot, allen voran die Bildungsstätte. Dazu kommen noch drei Hotel- oder Pensionsbetriebe auf respektablem Niveau.