Da soll kein Gras drüber wachsen

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Der illegale abgelagerte Schutt in der Gemarkung Breitenbach bei Ebermannstadt. Foto: BN
Der illegale abgelagerte Schutt in der Gemarkung Breitenbach bei Ebermannstadt. Foto: BN

Erneut erstattet der BN-Aktivist Christian Kiehr Anzeige, weil er eine illegale Müllhalde gefunden hat. Sein jüngster Fund ärgert ihn besonders.

200 Meter von seinem Haus entfernt hat Christian Kiehr den Haufen mit Bauschutt entdeckt. Etwas fünf Kubikmeter: Fliesen, Keramik, Mauerwerk. Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Vorsitzender der Bund Naturschutz-Ortsgruppe Ebermannstadt-Wiesenttal mit dem Thema illegale Schutt-Ablagerung in seiner unmittelbaren Umgebung auseinandersetzen muss.
Zuletzt verlief eine Anzeige allerdings im Sand: Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren ein, weil der Täter, der im Knörlein-Steinbruch einen Müllberg hinterlassen hatte, nicht zu ermitteln war. Dennoch wird Kiehr im aktuellen Fall wieder Anzeige erstatten. "Wer schreibt, der bleibt", sagt er, "solche Fälle müssen aktenkundig werden".


Stichhaltige Hinweise

Die Bauschuttablagerungen im geschützten sogenannten Flora-Fauna-Habitat-Gebiet war mit Humus überdeckt worden.
Er habe auch "stichhaltige Hinweise" erhalten, wer hinter dem Naturfrevel stecken soll, sagt der BN-Aktivist. Die von ihm entdeckten Schuttreste liegen neben einer Scheune im Wald bei Ebermannstadt - in der Gemarkung Breitenbach. Die Scheune befindet sich zwischen dem ehemaligen Knörlein Steinbruch und dem Wohngebiet Schottenberg/Sollerin.
Über den "Ablagerungsort" ist der Naturschützer Christian Kiehr besonders verärgert: Das sei ein aus naturschutzfachlicher Sicht besonders schützenswertes Gebiet. In unmittelbarer Nähe befinde sich ein Wasserschutzgebiet der Stadt Ebermannstadt. "Auch private Grundstückseigentümer im Waldgebiet müssen sich an diese Tatsachen halten."


Mit Erde getarnt

Der Naturschützer hat nicht nur die Polizei, sondern auch die Naturschutzbehörde des Landkreises und die Stadt Ebermannstadt informiert. Er will alle Möglichkeiten nutzen, "kein Gras über die Sache wachsen zu lassen". Dies habe der Täter wohl beabsichtigt, indem er den illegalen Bauschutt-Haufen mit Erdreich überdeckt habe. "Dieses Verhalten ist für jeden rechtschaffenden Bürger, der seinen Bauschutt auf der Deponie in Gosberg vorbeibringt und 15 Euro pro Tonne bezahlt, eine Frechheit. Im Nachhinein auch noch die Hinterlassenschaften mit Erdreich abzudecken, das ist kriminell."
Die Aufsichtsbehörde, das Landratsamt Forchheim, hat den Fall registriert. Wie Pressesprecher Maximilian Sebald sagt, liege der Strafrahmen für eine illegale Müllhalde bei bis zu 100 000 Euro. Den aktuellen Müllmissbrauch in der Gemarkung Breitenbach hat die Behörde laut Sebald aber noch nicht beurteilt.