Auf dem ehemaligen Kunstrasenplatz in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße wurde mit dem Bau des neuen Seniorenzentrums begonnen. In einem Jahr soll die Übergabe gefeiert werden.
Das neue Seniorenzentrum des Bayerischen Rote Kreuzes (BRK) am Königsbad wird im Laufe des nächsten Jahres entstehen. Am Mittwoch wurde der Grundstein für den Neubau in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße gelegt, der das bestehende Pflegeheim in der Hainbrunnenstraße ersetzen soll. 98 Senioren sollen im neuen Pflegeheim Platz finden.
Die Firma SH Projekte errichtet das Gebäude, in das sich dann das BRK einmieten wird. "Wir investieren etwa 24 Millionen Euro in das Projekt", sagte SH-Geschäftsführer Helmut Stranzinger. Neben den 92 Zimmern werden im Pflegeheim auch noch sieben vollständige Wohnungen gebaut. Diese sogenannten Service-Wohnungen können von Senioren gemietet werden, die keine Vollzeit-Pflege brauchen. Je nach Bedarf können dann ambulante Leistungen dazugebucht werden. Dazu gehören etwa medizinische Versorgung, aber auch Unterstützung bei der Haushaltsführung.
In einem zweiten Bauabschnitt werden schließlich noch zwei Wohntürme hinzukommen. Geplant sind dort 36 Drei-Zimmer-Wohnungen. Im sogenannten "Wohnpark" befinden sich dann außerdem noch die BRK-Sozialstation und die Tagespflege, bei der 15 Senioren tagsüber betreut werden können.
Neubau ist dringend nötig
Eine Sanierung des bestehenden Pflegeheims in der Hainbrunnenstraße kam für das Bayerische Rote Kreuz nicht in Frage. Kreisgeschäftsführerin Birgit Kastura berichtete in ihrer Rede von einem kleineren Bäderumbau im alten Pflegeheim, der schon eine enorme Lärmbelastung für die Bewohner dargestellt habe. "Man hörte jeden Hammerschlag", sagte Kostura und erläuterte, dass eine Sanierung beim laufenden Betrieb auf keinen Fall möglich gewesen wäre - deswegen der Neubau an einem anderen Standort.
Auch die stellvertrende Landrätin Rosi Kraus (CSU) lobte den Schritt, das Pflegeheim komplett neu zu bauen: "Das BRK hat sich hier entschieden, nicht nur ein bisschen Kosmetik zu betreiben, sondern gleich 'was gscheit's' zu machen." Die Strukturen im neuen Pflegeheim würden es den älteren Menschen ermöglichen, so viel Privatheit, Gemeinschaft und Öffentlichkeit zu erleben, wie sie selbst möchten. Mit Begeisterung erzählte sie von der offenen Parkanlage, in der die Bewohner flanieren und sich mit anderen Menschen treffen können.
"Das Heim liegt im Grünen und doch gleichzeitig in der Stadt", sagte auch Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) und betonte vor allem die Vorzüge des neuen Standorts. Er liege deutlich näher an der Innenstadt als das alte Pflegeheim. Durch das gute Nahverkehrsangebot seien die Senioren außerdem gut an die Infrastruktur angebunden.
Auch Katharinenspital ist Thema
"Sie wissen, ich bin momentan etwas in Verruf geraten", sagte er und spielte damit auf die Diskussion um das Katharinenspital an. Auch dieses Pflegeheim soll nicht saniert, sondern neu gebaut werden - allerdings am selben Standort. Weil die Bewohner des Spitals während des Neubaus auf andere Heime verteilt werden sollen und auch die Zukunft des Personals ungewiss ist, stand Stumpf zuletzt in der Kritik. Die Bewohner des Pflegeheims hatten sogar mit einer Hausbesetzung gedroht.
Beim neuen Seniorenheim am Königsbad wird ein solcher Fall wohl nicht eintreten. Der Betrieb in der Hainbrunnenstraße geht während des Neubaus einfach weiter. Birgit Kastura beschrieb die Umzugspläne: "Die Bewohner des Heims in der Hainbrunnenstraße können nach Fertigstellung des Baus nahtlos in das neue Haus umziehen. Das ist eine sehr gute Lösung - sowohl für die Bewohner als auch für unsere Mitarbeiter."