Ein Stück Stadtgeschichte verschwindet. Von den beiden Gebäuden, die abgebrochen werden, bleibt nur ein Relief aus dem 17. Jahrhundert erhalten.
Kein Stein wird auf dem anderen bleiben. Momentan wird das ehemalige Sudhaus des "Forchheimer Brauhauses" der Brauerei Schneider - in den 60er Jahren eines der schönsten Gebäude der Stadt - dem Erdboden gleich gemacht. Der zweite Baukörper, der sich an das sanierte Anwesen Endres anschließt wird folgen. Die Häuser stehen nicht unter Denkmalschutz. "Sie waren bereits im Sanierungsgebiet als abbruchreif ausgewiesen", erklärt Bauamtsleiter Gerhard Zedler.
Erhaltenswert ist allein ein Relief mit der Jahreszahl 1609 und einem Wappen. Die senkrecht stehende Kachel wird im Gesamten ausgebaut und in die neue Mauer wieder eingefügt.
An Stelle der beiden Baukörper entstehen auf dem 1250 Quadratmeter großen Areal 25 Eigentumswohnungen und vier Gewerbeeinheiten.
Der vom Investor Sontowski und Partner beauftragte Architekt Thomas Krügel, Fürth, setzt bei seiner Planung auf eine "den Straßenraum prägende und ihm folgende Bebauung". Soll heißen: Prägende architektonische Elemente wie die hochformatigen Fenster mit dem gewölbten Fenstersturz sollen im Neubau in ähnlicher Form erhalten bleiben. Der markante Schriftzug "Brauhaus Forchheim" mit dem Wappen der Stadt dazwischen wird ebenso verschwinden wie der Türsturz mit den Initialen von Friedrich Schneider und der Jahreszahl 1900. Das neue Gebäude steht auf einem Keller, aus dem 70 Tanks ausgebaut werden, von denen jeder 5000 Liter fasst. Die fünf Meter langen Biertanks mit einem Durchmesser von einem Meter waren doppelt aufeinander gestapelt. "Eine interessante Konstruktion" findet der Leiter des Forchheimer Bauamtes.