Die Baustelle in Obertrubach sowie ein möglicher Turnhallenneubau in Gößweinstein waren wichtige Themen im Gemeinderat Obertrubach.
Am letzten Punkt, der möglichen Errichtung einer Doppelturnhalle durch den Schulverband Gößweinstein, dem auch Obertrubach seine Schüler für die Mittelschule schickt, entzündete sich eine lange Diskussion im Gemeinderat Obertrubach. Bürgermeister Markus Grüner (CSU) berichtete, das Projekt werde in dieser Form nur realisiert, wenn auch Obertrubach sich beteilige. Nur so würde die erforderliche Schülerzeit zur nötigen Förderung von 75 Prozent erreicht.
Der Marktgemeinderat Gößweinstein befürwortete das Projekt bereits. Es würde laut Grüner viele Möglichkeiten im sportlichen und auch kulturellen Bereich als "anständige Halle des Oberlandes " schaffen und eine große Flexibilität bei der Belegung möglich sein. Gößweinstein alleine würde nur eine einfache Turnhalle bauen können.
Vier-Millionen-Euro-Projekt
Vier Millionen Euro stehen als Projektgröße im Raum, rund 1,3 Millionen Euro wären nach dem Vorschlag der Markgemeinde im Verhältnis 2:1 aufzuteilen. Auf Obertrubach kämen rund 430.000 Euro zu. Fakt ist, dass die Turnhalle der Grundschule Bärnfels nur sehr eingeschränkt die Anforderungen erfüllt. Ein erforderlicher Neubau wäre immer teurer als die genannte Summe und kommt kaum in Betracht.
Es entwickelte sich im Gemeinderat eine abwägende Diskussion, in der auch aufgrund der stolzen Ausgaben für Bau- und Unterhaltskosten noch viel Klärungsbedarf eingefordert wurde. Gemeinderat Erich Fiedler (BU) wies darauf hin, dass Kostenvoranschläge zurzeit mit viel Vorsicht zu genießen seien, wie viele Beispiele zeigten. Deshalb müsse es noch ein rechtzeitiges Ausstiegsszenario geben, erklärte der Bürgermeister.
Gößweinstein bevorzugt?
Nur auf Zahlen allein wollen sich die Obertrubacher auch nicht einlassen. Schließlich würde der Standort die Gößweinsteiner deutlich bevorzugen. Die räumliche Distanz, Fahrtkosten und Ähnliches würden die Obertrubacher benachteiligen. Auch das sei zu bewerten, betonte Roland Wölfel (BW-GO). Außerdem müssten auch die Ortsvereine die Halle angemessen nutzen dürfen.
Chance für das Projekt
Letztlich zeigte die Diskussion, dass das Projekt eine Chance hat, auf dem Wege dahin aber noch zahlreiche Steine aus dem Weg zu räumen sind. Daran wollen die Obertrubacher in einer Sondersitzung mit Vertretern aus Gößweinstein arbeiten. 2018 planen und 2019 bauen, sei das Ziel, gab Markus Grüner vor. Dazu müsste aber bald nach den EU-Richtlinien die Planungsphase, die auf fünf Monate angesetzt ist, ausgeschrieben werden.
Bauplätze
Glatt passierte einige kleinere Bauvorhaben das Gremium. Dazu zählte auch eine Festlegung der Parzellierung eines Grundstückes in Bärnfels. Hier entstehen sechs Bauplätze in einer Größe zwischen 400 und 700 Quadratmetern.
Bauleitplanung Geschwand
Ohne größere Diskussion wurde auch die Bauleitplanung Geschwand für die Bebauungspläne "Raunerhof" und "Wirtswiese" durchgewinkt.
Kurz informierte Bürgermeister Grüner zu den Sanierungsmaßnahmen in der Trubachtalstraße. Der Schmutzwasserkanal - in Obertrubach gibt es für Abwasser ein Zweikanalsystem - ist nach 70 Jahren überarbeitungsbedürftig. Die Arbeit erfolgt durch eine Spezialfirma im sogenannten Berst-Lining - Verfahren: Ein Bohrkopf zertrümmert die alten Keramikrohre und zieht jeweils ein neues Rohr ein. Dabei ist die Fahrbahndecke - ein Vorteil - nur punktuell an Anfang und Ende zu öffnen. Die Maßnahme wird am Ortseingang von Egloffstein kommend zur bis Ortsmitte durchgeführt. Die Autofahrer und sonstigen Verkehrsteilnehmer werden daher bis voraussichtlich Ende Juni an den Stellen etwas Geduld mitbringen müssen.
Sanierung der Schule
Im Rahmen des Kommunalinvestitionsprogramm erfolgen die letzten Sanierungsarbeiten am alten Schulgebäude. Der Anbau, in dem die Mittagsbetreuung untergebracht ist, wird unter anderen Dämmung, die Drainage angebracht und das Dach saniert. Mit Abschluss dieser Arbeiten ist die Schule komplett saniert.
Im Rahmen der Maßnahmen im Naturpark Fränkische Schweiz teilte die Regierung von Oberfranken der Gemeinde mit, dass vier von sieben Einzelmaßnahmen gefördert werden. Es handelt sich dabei um die Burgruine Wolfsberg, den Aussichtspunkt Burggraf, den Trubachtalweg in Wolfsberg sowie die Brücke am Hartenstein.
Die Planung für die Dorferneuerung Wolfsberg hat jetzt auch der Gemeinderat von Obertrubach nochmals genehmigt. Dies war die Vorgabe des Amtes für Ländliche Entwicklung, um den Förderantrag bearbeiten zu können.
Tempo-30-Zonen
Die 30er-Zonen werden allmählich auch in den Ortsteilen der Gemeinde flächendeckend. So beschloss der Rat jetzt einstimmig eine "Zone 30" im südlichen Teil des Gemeindeteiles Geschwand. Das Baugebiet "Raunerhof" bildete für die Polizei den Anstoß. Damit entfallen wechselnde Vorfahrtsregelungen und Verkehrszeichen, eine deutliche Vereinfachung soll dies sein.
Schließlich bestätigte der Gemeinderat die in der Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Geschwand gewählten Kommandanten Thomas Haas (Kommandant) und Thorsten Küchler (stellvertretender Kommandant).
Neue Ärztin in Obertrubach
Erfreuliche und "sehr wichtige" Nachricht hatte Bürgermeister Grüner in seinem Bericht für die ärztliche Versorgung vor Ort in Obertrubach zu berichten. Nachdem der langjährige hier praktizierende Arzt Josef Klein in den Ruhestand tritt, wird Inka-Christina Haaken am 1. Juli seine Nachfolge antreten. Die Gemeinschaftspraxis zusammen mit Hiltpoltstein bleibt unverändert erhalten.