"Außergewöhnliche Lage": Lastwagen in Regnitz gerutscht - Spektakuläre Bergung mit Tauchern und Kran

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Im Kreis Forchheim ist ein Großaufgebot zu einem außergewöhnlichen Einsatz ausgerückt. Ein Lastwagen ist in einen Nebenarm des Main-Donau-Kanals gerutscht und stellte sowohl Abschleppdienst als auch THW vor große Herausforderungen.

Ein Lastwagen ist am Montag (15. Januar 2024) bei Hausen im Landkreis Forchheim in einen Nebenarm des Main-Donau-Kanals gerutscht. Ein großes Einsatzteam aus Abschleppdienst, Wasserwacht, ADAC, DLRG, Bauhof und Technischem Hilfswerk (THW) mitsamt Bergungstauchern konnte den Lkw aus dem Fluss ziehen. Die Minusgrade erschwerten die Arbeit zusätzlich. Auch die Polizei Forchheim berichtet von dem Vorfall in einer Pressemeldung.

Andreas Reisch, der Bergungsleiter vom Abschleppdienst berichtete gegenüber der Bildagentur News5, dass sie am Nachmittag von der Polizei zur Einsatzstelle gerufen wurden. Ein Lkw, der mit großen Holzstämmen beladen war, sei "ins Rutschen gekommen und im Wasser gelandet." Die Polizei ergänzte, dass ein 59-Jähriger den Laster um 14.15 Uhr zu Ladungszwecken am südlichen Regnitzufer parkte. Laut der Deutschen-Presseagentur habe der Fahrer vergessen, die Handbremse anzuziehen.

Lkw in Regnitz bei Forchheim gerutscht - Großaufgebot absolviert aufwendige Bergung

Der Lastwagen befand sich etwa 2.50 Meter bis 3 Meter tief im Wasser. Der tiefste Punkt des Flusses an dieser Stelle betrage demnach 4.50 Meter bis 5 Meter. "Die Situation ist nicht alltäglich für uns als Bergedienst. Wir sind normalerweise auf den Autobahnen unterwegs. Im Wasser haben wir eher weniger was zu suchen", erklärte Reisch.

Maximilian Petermann, Zugführer des THW Forchheim, berichtete gegenüber News5, dass der Abschleppdienst um Unterstützung bei diesem Einsatz gebeten hat. Mit 40 Kräften, darunter eine Bergungstauchergruppe, "spezialisiert auf die Arbeit unter Wasser und im Wasser", rückte das THW daraufhin aus. Damit bei den eisigen Temperaturen eine sichere Anfahrt des THWs gewährleistet werden konnte, haben Mitarbeiter des örtlichen Bauhofs zuvor die Straße gesperrt.

Die Taucher richteten dann unter Wasser eine Ölsperre ein, damit "Hydrauliköl oder andere Flüssigkeiten das Wasser nicht verunreinigen." Zwei Drittel des Lastwagens seien untergegangen, ein Drittel ragte aus dem Wasser heraus. Um die Taucher bei den Wasserarbeiten abzusichern, waren auch die DLRG und die Wasserwacht vor Ort. Reisch informierte darüber, dass die Ölsperre erfolgreich angebracht werden konnte: "Wir konnten einen Umweltschaden verhindern. Kein einziger Liter Öl ist ausgelaufen."

"Außergewöhnliche Lage": Schwierige Lkw-Bergung bei Minusgraden - Verpflegung mit heißen Getränken und warmem Essen

Für das THW sei es "eine sehr außergewöhnliche Lage" gewesen, "mit Pkws im Wasser haben wir unsere Erfahrung, aber mit so einem schweren Geschütz mit 26 Tonnen... Die Erfahrung haben wir noch nicht gemacht." Mithilfe eines sechzig Tonnen schweren Mobilkrans konnte der Lkw aus dem Fluss gezogen werden. Auf die Frage, wie die Einsatztruppe das Fahrzeug aus dem Wasser bekommen habe, erwiderte Reisch: "Bei uns gilt die eiserne Regel: Wie der Lastwagen ins Wasser kam, so kommt er auch wieder raus."

Die eisigen Temperaturen erschwerten die anspruchsvolle Bergung zusätzlich. "Die Temperatur ist sehr schwierig. Das geht natürlich aufs Gemüt und auf die Knochen", so Petermann. Daraufhin habe das THW heiße Getränke und warmes Essen angefordert, über die auch der Abschleppdienst überaus dankbar war. "Das THW hat uns hier auch sagenhaft unterstützt, mit warmen Getränken und mit Suppe", sagte Reisch.

Das Fazit des Einsatzes: "Wir sind sehr zufrieden." Der Lastwagen konnte abgeschleppt werden, ohne weiteren Schaden davonzutragen. Über Verletzte war in den Berichten bislang keine Rede. Die Polizei schätzt die Schadenshöhe auf etwa 50.000 Euro.

Vorschaubild: © NEWS5 / Merzbach