Seit 1. August fehlt von einer 33-Jährigen aus dem Kreis Forchheim jede Spur. Fiel sie einem Gewaltverbrechen zum Opfer? Laut Polizei müsse man in Betracht ziehen, dass die 33-Jährige tot sei.
Der Fall sorgt gegenwärtig weit über die Grenzen Frankens hinweg für Schlagzeilen: Eine 33 Jahre alte Frau aus dem Landkreis Forchheim ist seit mehr als zwei Wochen spurlos verschwunden. Im Laufe der Ermittlungen wurde ein 73-jähriger Mann verhaftet. Er wird verdächtig, die Vermisste getötet zu haben. Die Ermittler prüfen in diesem Zusammenhang auch einen Fall aus den 1990er-Jahren, der bis heute nicht aufgeklärt ist. Steckt der festgenommene Senior hinter dem Verschwinden von gleich zwei Frauen?
Weder damals noch heute schloss die Polizei ein Gewaltverbrechen nicht aus. Gibt es eine Verbindung zwischen den beiden mutmaßlichen Taten? Laut dem Polizeipräsidium Oberfranken laufen die Ermittlungen im Fall der vermissten 33-Jährigen "nach wie vor auf Hochtouren". Bei der Sonderkommission Sofia seien bereits über hundert Hinweise eingegangen, wie das Präsidium am Freitag (16. August 2024) berichtet.
33-Jährige aus Eggolsheim nicht mehr am Leben? Ermittler geben Update zu Vermisstensuche
Der 73-jährige Tatverdächtige sitzt seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft. Er geriet schon damals in den Fokus der Ermittlungen. Auslöser war der ungeklärte Verbleib einer 32-Jährigen in Forchheim. Die Frau hatte in der Nacht auf den 30. Januar 1994 einen Faschingsball in einer Gaststätte besucht. Anschließend war auch sie unauffindbar verschwunden. "Gegen den im aktuellen Fall Verdächtigen waren damals Ermittlungen geführt worden, im Rahmen derer es auch zu Grabungsarbeiten gekommen war", teilte der Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Bamberg, Michael Hoffmann, inFranken.de erst vor wenigen Tagen mit.
Die Ermittlungen im Fall der verschwundenen 33-Jährigen sind unterdessen weiterhin in vollem Gange. Die Suche nach der Vermissten aus dem Eggolsheimer Ortsteil Bammersdorf werde öffentlich weiterhin vorangetrieben. "Dennoch müssen die über dreißig Ermittlerinnen und Ermittler zum derzeitigen Stand in Betracht ziehen, dass die 33-Jährige bereits tot ist", erklärt das Präsidium in seiner aktuellen Verlautbarung.
Nach der Verhaftung des 73-jährigen Hauptverdächtigen, der sich in Untersuchungshaft befindet, veröffentlichte die Soko Bilder und bat die Öffentlichkeit um Hinweise zu Ereignissen am 1. August 2024. Seitdem habe die Bamberger Kriminalpolizei über hundert Rückmeldungen aus der Bevölkerung erhalten, heißt es vonseiten des Polizeipräsidiums. Diese Hinweise würden nun überprüft. Unterstützung dabei erhält die Bamberger Kriminalpolizei demnach von Spezialisten der operativen Fallanalyse aus München. Zusätzlich werden nach Polizeianagben regelmäßig Suchaktionen im Gebiet von Eggolsheim durchgeführt.
Suchaktion mit Hubschrauber, Pferden und Hunden - Polizei hofft auf Hinweise aus Rotlichtmilieu
"Bei den Absuchen waren zuletzt über hundert Einsatzkräfte beteiligt, auch ein Polizeihubschrauber, Pferde und Hunde unterstützten die Maßnahmen", heißt es in der Mitteilung des Präsidiums. Demzufolge hatte die Vermisste Verbindungen zur Rotlichtszene, weshalb sich die Ermittler auch von dort Informationen erhoffen. In den kommenden Wochen stehen zahlreiche Vernehmungen an. Gesicherte Spuren müssen zudem unter Einbindung des Bayerischen Landeskriminalamts analysiert werden.
Im Prozess um das Verschwinden der damals hochschwangeren Alexandra R. aus Nürnberg ist nach monatelanger Verhandlung ein Urteil gefallen. Doch damit wollen sich die Angeklagten nicht abfinden. Der Fall geht vermutlich in die nächste Runde.