Die Biotonne ist nun bundesweit Pflicht. Im Landkreis Forchheim gibt es sie schon seit 20 Jahren. Der größte Teil des grünen Mülls wird bei Bamberg zu Biogas, aus den Gartenabfällen wird in Forchheim Kompost mit Gütezeichen.
Mit der Biotonne hat der Landkreis Forchheim auf jeden Fall eine Vorreiterrolle eingenommen. Während seit 1. Januar bundesweit die Biotonne Pflicht ist, leeren die fleißigen Mitarbeiter der Müllabfuhr schon seit 1994 die grüne Tonne - von März bis November wöchentlich, im Winter alle 14 Tage. Damals wurde die Abfalltrennung im Landkreis eingeführt. "Der Biomüll lässt sich als Wertstoff gut verwerten", nennt Heinrich Kögel, Leiter der Abfallwirtschaft im Landratsamt die Gründe für das frühe Angebot der 120 Liter fassenden Biotonne.
Ein großer Teil des Mülls, der in Haushalten anfällt, ist Biomüll. Obst- und Gemüseabfälle, Brotreste oder Kaffeefilter, aber nichts davon in Plastiktüten gepackt, aber auch Gartenabfälle dürfen in die Biotonne.
Zur Biotonne verpflichtet ist jeder Bürger, der seine Bioabfälle im eigenen Garten nicht kompostieren kann oder nicht möchte. Diese Haushalte müssen eine Biotonne nutzen, gestellt wird sie vom Landkreis, der eine jährliche Gebühr von 44 Euro dafür verrechnet. Die Gebühr wurde nicht erhöht.
Ungefähr 10 800 Tonnen Biomüll sammelt sich jährlich an. "In den Monaten November bis März nur rund 58 Prozent des monatlichen Aufkommens", sagt Heinrich Kögel.
Schließlich wird aus dem Biomüll nicht nur Kompost erzeugt, auch Biogas wird daraus gewonnen. 10 725 Tonnen Biomüll wurden 2013 eingesammelt. Davon wurden 6446 Tonnen an die Biogasanlage der Bio Energie Bamberg (BEB) in Strullendorf und 4279 Tonnen an die Kompostierungsanlage der Firma Eichhorn in Bamberg geliefert. Den selbst erzeugten Kompost, ungefähr 2150 Tonnen, vermarktet die Bamberger Firma selbst.
"Der Landkreis Forchheim erzeugt reinen Grüngutkompost an der Kompostierungsanlage am Entsorgungszentrum Deponie Gosberg", informiert Kögel. Verwendet werden dazu die Gartenabfälle wie Rasenschnitt, Laub, Moos oder Pflanzenreste und das Grüngut, das die Bürger an den 20 Wertstoffhöfen im Landkreis und am Entsorgungszentrum Deponie Gosberg abliefern. In Zahlen drückte sich das 2013 so aus, dass 5294 Tonnen Gartenabfälle an die Kompostierungsanlage geliefert und daraus 2650 Tonnen Grüngutkompost gewonnen wurden.
Regelmäßig überprüft "Unser Kompost ist seit zehn Jahren mit dem RAL-Gütezeichen Kompost der Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. ausgezeichnet und wird regelmäßig überprüft", erklärt Heinrich Kögel.
Wer die genaue stoffliche Analyse lesen möchte, findet Auskunft in dem Messprotokoll, das an der Kompostierungsanlage an der Deponie aushängt. Letztendlich werden die zu guter, ausgezeichneter Erde verarbeiteten Garten- und Grüngutabfälle verkauft - an Privatleute, Baumschulen, Landschaftsgärtner und an Landwirte. Der Kompost, abgepackt im 40-Liter-Sack kostet 4,50 Euro, lose 20 Euro pro Kubikmeter und zehn Euro pro Kubikmeter, wenn mehr als fünf Kubikmeter gebraucht werden. Doch auch ein Gemisch mit Sand kann dort gekauft werden. Schließlich verbessert Kompost auf natürliche Weise den Boden. Und Kompost entsteht aus Küchen- und Gartenabfällen. Im Landkreis nur aus Grüngut.