Altbürgermeister Meier nahm Bilder aus einem Koblenzer Nachlass in Empfang.
Egloffsteins Altbürgermeister Christian Meier war überrascht, als er vor kurzem einen Anruf aus Koblenz erhielt. Ihm wurde darin mitgeteilt, dass er demnächst historische Bilder von
Egloffstein bekomme. Sie stammten aus dem Nachlass der Familie König.
Anfang August war es dann soweit: Hans Albrecht aus Koblenz macht auf einer Reise Zwischenstopp in Egloffstein, um sich dort zur Bilderübergabe zu treffen. Albrecht hatte zwei große Kartons mit insgesamt 25 Bildern dabei, die aus einer Wohnungsauflösung stammen. Der ehemalige Besitzer hatte gebeten, die Bilder nach Egloffstein zu bringen.
Wirtshaus mit guten Ruf
Altbürgermeister Meier schien Albrecht dabei die geeignete Person, den Nachlass in Empfang zu nehmen. So geschah es dann auch. Im Gespräch stellt sich heraus, dass die Bilder schon früher in Egloffstein waren und zwar im Wohnhaus der Familie König, die als Metzger und Gastwirte des Gasthauses König einen sehr guten Ruf genossen. Heute befindet sich dort die Arztpraxis.
Nach der Übergabe der Bilder traf sich ein Kreis Sachverständiger, darunter auch Bürgermeister Stefan Förtsch (CSU), Klaus-Dieter Preis und Paul Schelhorn, um die Bilder zu sichten und zu beratschlagen, was damit geschehen soll. Die künstlerische Qualität der Bilder ließ sich nur bedingt ermitteln, da oftmals nur ein Namenskürzel des Malers zu finden war.
Wertvoll und einmalig sind die Bilder unter dem historischen Aspekt, zeigen sie doch die Landschaft und den Ort, wie er in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgesehen hat. Es könnte sich wohl um Künstler handeln, die hier in Egloffstein lebten und arbeiteten. "Vielleicht haben sie mit einem Bild auch die Zeche bezahlt", mutmaßt Meier.
Die Egloffsteiner Expertengruppe kam zu Entschluss, dass Christel Meier die geeignetste Person ist, um die Bilder zu verwalten. Bis zum Winter soll nun geklärt werden, was mit den Bildern geschieht. Einige würden die Bilder am liebsten in einer Auktion verkaufen, um mit dem Erlös den alten Königsbrunnen zu sanieren. Andere sagen, die Bilder wären ein guter Grundstock für ein kleines Heimatkundemuseum. Nun sollen auch die Mitglieder des Heimatvereins, dessen Chef Meier ist, ein Wort in der Sache mitreden.