Der Bio-Bauer Thomas Distler gibt im Rahmen des "Tag des offenen Hofes" in Rüssenbach Einblick in die Abläufe auf einem Hof.
Immer weniger Verbraucher hätten einen direkten Kontakt zur Landwirtschaft, zu den Erzeugern unserer Lebensmittel. Deshalb sei es besonders wichtig am "Tag des offenen Hofes " am 21. und 22. Mai auf dem Hof von Thomas Distler in Rüssenbach diese Kontakte zu pflegen, erklärte Kreisbäuerin Rosi Kraus. Zum Auftakt spricht am 21. Mai, um 20 Uhr, im Festzelt in Rüssenbach Staatskanzlei-Minister Marcel Huber (CSU).
Es gehe darum, die Abläufe und Belange der landwirtschaftlichen Produktion darzustellen, erklärte Rosi Kraus. Auf dem Bio-Hof in Rüssenbach sollen die Gäste einen Einblick in die bäuerliche Landwirtschaft bekommen.
Auf Angus spezialisiert
Thomas Distler hat seinen Hof vor vier Jahren auf biologische Bewirtschaftung umgestellt.
"Die einzige Art, heute noch wirtschaftlich arbeiten zu können", erklärt der Landwirt, der sich auf die Zucht von Angusrindern und Schweinen spezialisiert hat.
Vermarktet werden die Tiere über den eigenen Hofladen. Das heißt: Thomas Distler schlachtet selbst. Dafür hat er ein eigenes Schlachthaus gebaut; mit EU-Zulassung. Kostenpunkt: 100.000 Euro. Den gleichen Betrag hat er in die Maschinen für die Wurstverarbeitung und die Kühlung der Waren gesteckt. Alle Maschinen sind aus Edelstahl. Das schreiben die Produktionsrichtlinien vor.
Pro Woche schlachtet Thomas Distler zwei bis drei Schweine, alle zwei bis drei Wochen einen Angus-Bullen. Neben dem Hofladen, in dem die Steaks, Schnitzel und Würste angeboten werden, hat sich der Landwirt einen Automaten angeschafft, aus dem sich die Verbraucher auch spontan am Wochenende mit Grillgut versorgen können.
Gerade im Sommer müsse er mehrmals am Tag nachfüllen, erklärt Distler, der ursprünglich gehofft hatte, dadurch weniger Arbeit zu haben. Aus 20 Kilometern im Umkreis kommen die Kunden, um sich für ihren Grill-Aabend am Wochenende einzudecken.
Hoher Energiebedarf
Seit eineinhalb Jahren beliefert der Rüssenbacher Landwirt auch die Jugendbildungsstätte Burg Feuerstein. Als zertifizierter Bio-Betrieb ist er dort Alleinlieferant.
Die Angusrinder, etwa 40 Mutterkühe und rund 50 Jungteiere leben in einem Tretmiststall. "Ein französisches Modell", erklärt Distler. Im Liege- und Aufenthaltsbereich hat der Boden ein Gefälle bis zu fünf Prozent hin zum ebenen Fressbereich. Dazwischen erhalten ein paar Kühe, die aus der früheren Milchtierhaltung übrig geblieben sind ihr Gnadenbrot.
Bedingt durch die Metzgerei falle ein erhöhter Energiebedarf an, erklärt Thomas Distler. Deshalb hat er einen Holzvergaser gekauft, der den Energieverbrauch von rund 40.000 Kilowattstunden deckt.
Das Problem: Die Anlage ist Wartungsintensiv. Die Hackschnitzel dürfen nicht mehr als zehn Prozent Feuchtigkeit aufweisen und müssen vorher speziell getrocknet werden. Sie dürfen auch nicht zu groß sein und der Feinanteil muss ständig kontrolliert werden. Die Anschaffungskosten der Anlage, die pro Jahr rund 7 000 Stunden läuft, liegen bei weiteren 100.000 Euro, erklärt Distler.
Minister Huber spricht
Ein großes, 3,60 Meter breiten und 2,50 Meter hohes Banner an der B 470 soll auf den Tag des offenen Hofes am 21. und 22. Mai hinweisen.
Dabei präsentiert der Maschinenring Fränkische Schweiz die Vielfalt der landwirtschaftlichen Maschinen Daneben bietet Bernd Geck, der ein Wildgehege hat, Hirschbratwurst und geräucherte Forellen. Schäfer Albin Striegel zeigt seine Lämmer auf der 500 Quadratmeter großen Koppel, die zum Streichelzoo werden soll.
Der Imkerverein Ebermannstadt will die Bestäubungsleistung der Bienen hervorheben und Ortsbäuerein Michaela Hack sorgt mit anderen Frauen für Kuchen und Küchla. Kreisbäuerin Rosi Kraus und die Landfrauen bereiten Milchshakes vor.
Sie gibt es für die Gewinner des Melkwettbewerbes sogar gratis. Und für die Kleinen richtet die Polizei, die über Verkehrsrecht informiert, eine Rennstrecke für Bobbycars und Zweiräder ein.