Bekanntester Busfahrer in Franken: Auf Achse mit Michael Fuchs

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Auf der Fahrt von Erlangen nach Effeltrich verrät Busfahrer Michael Fuchs, warum er seinen Traumjob gefunden hat und wie seine Fahrgäste zu Freunden wurden. Bitte einsteigen! Foto: Ronald Heck
Auf der Fahrt von Erlangen nach Effeltrich verrät Busfahrer Michael Fuchs, warum er seinen Traumjob gefunden hat und wie seine Fahrgäste zu Freunden wurden. Bitte einsteigen!  Foto: Ronald Heck
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Seine witzigen Kommentare auf dem Bus-Display haben Michael Fuchs in der Region bekannt gemacht. Mit einem Facebook-Blog wurde er eine kleine Berühmtheit.

"Allmächd' ... is des warm" steht auf dem Display von Michael Fuchs' Bus. So grüßt der 30-Jährige an diesem heißen Sommertag die Menschen am Erlanger Busbahnhof. Seine lustigen Bus-Botschaften haben ihn in der Region zu einer kleinen Berühmtheit gemacht. "Es macht mir einfach Spaß", sagt der Baiersdorfer. Auf seinem Bus stehen Sprüche wie "Oh nein, Montag!", "Hakuna Matata" oder "Sorry, Bus schläft schon", mit Smileys oder Symbolen.

Der freundliche Mann mit dem markanten roten Bart fährt die Linien 208 und 209. An diesem Nachmittag bringt er Schüler in Richtung Effeltrich nach Hause. Während sich der große blaue Bus durch Erlangen schlängelt, erläutert Fuchs: "Von Kleinauf war Busfahrer mein Traumberuf." Er ist im Nürnberger Stadtteil Langwasser in der Nähe der U-Bahn-Station aufgewachsen. Weil seine Eltern kein Auto hatten, fuhr er viel mit dem öffentlichen Nahverkehr. "Als kleiner Junge bin ich immer vorne in Bus oder Bahn gesessen und habe zugeschaut", erinnert er sich. Nach einer ersten anderen Ausbildung, wurde er mit 22 Jahren Busfahrer. "Das Fahren hat mich immer fasziniert: Es ist halt etwas Großes bewegen", sagt er.


Freundschaften schließen

Seine Leidenschaft merken auch seine Fahrgäste. "Er ist netter und cooler als andere Busfahrer", sagt eine junge Schülerin, die eingestiegen ist. "Das höre ich gerne", so Fuchs, "Die Leute in Erlangen und Umgebung sind wirklich alle super drauf. Ich mach meinen Job einfach gern, da gibt's keinen Grund miesepetrig zu sein." Vorne im Bus liegen mehrere Plüschtiere, die Gästen ihm geschenkt haben.

Auf den Busfahrten sind bereits Freundschaften entstanden. Mit einigen Schülern spielt Fuchs kleine Spiele: Wer entdeckt die meisten Mini-Cooper? Oder: Wie viele Passagiere steigen diesmal in Marloffstein ein?
Michael Fuchs verabschiedet freundlich jeden Schüler, der vorne an der Bustür aussteigt. Eigentlich sei er jedoch ein schüchterner Mensch."Aber in meinem Bus fühle ich mich heimisch, da kommt man eher ins Gespräch", findet er. Deswegen habe er den perfekten Beruf gefunden. Fuchs möchte keinen anderen Job mehr machen. Als Busfahrer erlebe er fast jeden Tag etwas Neues.


"Fox on Tour" auf Facebook

Deshalb betreibt Michael Fuchs den eigenen Blog "Fox on Tour - der Daily Busstop" über Facebook. "Sämtliche Kollegen finden, man müsste ein Buch schreiben über das, was Busfahrer so tagtäglich erleben. Und im heutigen Zeitalter geht das halt über die sozialen Netzwerke", erklärt Fuchs. Auf www.facebook.com/FoxonTour teilt er Bilder, kuriose Anekdoten und Geschichten aus seinem Busfahrer-Alltag. Am Freitag vor genau zwei Jahre hat er die Seite eröffnet und sie ist ein voller Erfolg: 755 Menschen haben sie derzeit abonniert. Jeder Eintrag wurde rund 30 bis 50 Mal mit "Gefällt mir" markiert. Michael Fuchs kommuniziert auch direkt mit den Nutzern: Sie grüßen sich und freuen sich über die Kommentare.

Dass die Facebook-Seite derart beliebt ist, überrascht ihn selbst. "Ich habe es einfach mal probiert und jetzt ist es der Wahnsinn", lacht Fuchs, "Ich freue mich und finde es auch schön, dass sich einige Leute für den Job interessieren." Er veröffentlicht fast jeden Tag über Facebook. Vor kurzem zum Beispiel war der Mannschaftsbus des 1. FC Köln am Erlanger Bahnhof. Kurzerhand hat Fuchs sein Handy gezückt und einen Schnappschuss gemacht.

Nach rund einer halben Stunde Fahrt steigen die letzten Schüler in Effeltrich aus dem Bus aus und es geht zurück. Michael Fuchs fährt diese Strecke ins Erlanger Umland seit zwei Jahren praktisch jeden Tag. Seinen blauen zwölf Tonnen schweren Bus nennt er selbst nur "Megatron" - benannt nach einem Comic-Roboter.


Gegen das muffige Image

Als er mit "Megatron" von Marloffstein zurück hinunter nach Erlangen fährt, freut er sich wieder über die schöne Aussicht. "Das sieht man immer wieder gerne", schwärmt Fuchs. Er genieße es, nicht mehr in einem Gebäude arbeiten zu müssen, sondern draußen auf der Straße zu sein.

Auf dem Weg zurück, steigt diesmal kein Fahrgast mehr zu. Umso schneller kommt Michael Fuchs wieder am Busbahnhof in Erlangen an. Bis zur nächsten "Fox on Tour"-Reise hat er nun zwei Stunden Pause. Während der Haltezeit schaltet er den neusten Display-Spruch an: "Ich bin ein verzauberter Smart" steht nun auf dem 12-Tonner.

Dem 30-Jährigen macht es Freude, die Menschen so ein bisschen zu unterhalten. Und er freut sich über die positive Rückmeldung. "Die Leute merken, dass es nicht nur die muffigen Busfahrer gibt."