Die Marktgemeinde Wiesenttal muss sparen. Sonst gibt es im Gegenzug keine Stabilisierungshilfe von 100.000 Euro.
Mit einigem Zähneknirschen, aber am Ende doch einstimmig hat der Marktgemeinderat Wiesenttal ein ganzes Paket an Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen verabschiedet. Die Maßnahme hatte die Regierung von Oberfranken von der Marktgemeinde gefordert. Im Gegenzug erhält Wiesenttal eine Stabilisierungshilfe von 100.000 Euro.
Unterm Strich sollen die Maßnahmen der Gemeinde 280.000 Euro einbringen. Unter anderem hat die Gemeinde inzwischen die nächtliche Beleuchtung im Ort gestrichen und sich entschieden, dass ihr Bürgermeister auch weiterhin sein Amt nur ehrenamtlich führen soll.
Vom Landratsamt Forchheim mussten sich Bürgermeister Helmut Taut (FWW) und Marktkämmerer Hans Müller aber noch weitere Einschränkungen diktieren lassen. So soll die Kreditaufnahme im Haushalt für das laufende Jahr bei 200 000 Euro gedeckelt werden. Und das auch nur, wenn die Marktgemeinde bei den Ausgaben gegenüber dem Finanzplan noch einmal 190.600 Euro eingespart.
Gemeinde zahlt 307.230 Euro Dazu passt, dass die Ausgaben für die Dorferneuerung "Streitberger Berg" sinken werde. Die Marktgemeinde und die Teilnehmergemeinschaft (TG) Streitberg haben sich jetzt auf Ausgaben in Höhe von 614 460 Euro geeinigt.
Die Gemeinde selbst muss einen Anteil in Höhe von 307.230 Euro übernehmen. Marktrat Roland Knauer (BGS) hatte sich zuvor noch gegen eine abgespeckte Version der Dorferneuerung gewehrt: "Jetzt planen wir die Dorferneuerung in Streitberg schon seit zehn Jahren. Und jetzt sollen die Bürger auch noch Abstriche in Kauf nehmen. Das können wir nicht tun."
Auch sein Fraktionskollege Gerhard Kraus schloss für sich Streichungen, wie zum Beispiel den Parkplatz an der B470, vehement aus: "Eine gescheite Parkfläche in der Nähe des Streitberger Zentrums brauchen wir."
Bei der jüngsten Marktgemeinderatssitzung verwies 2. Bürgermeister Konrad Rosenzweig darauf, dass eine
Kürzung bei der Dorferneuerung im Haushaltskonsolidierungsplan so nicht hingenommen werden dürfe, da
in Zukunft freiwillige Leistungen im Haushalt zur Fortführung einer Dorferneuerung nur schwer realisierbar
werden. Er schlug vor, um die Dorferneuerung in Streitberg nicht zu gefährden, den durch Bürgermeister und
Kämmerer mit dem Landratsamt ausgehandelten Kürzungsbetrag von 157.160,00 EUR nicht zu streichen,
sondern auf das nachfolgende Haushaltsjahr zu verlegen, da die Baumaßnahmen wie z. B. Parkplatz am
Bürgerhaus, auf Beschluss erst zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden können. Dieser Vorschlag wurde
dann einstimmig vom Gemeinderat angenommen und somit die Dorferneuerung weder gekürzt noch gefährdet.
Schade, dass der verfasste Bericht durch Kürzung und Auslassen wichtiger Aussagen ein völlig falsches Bild für den Streitberger Bürger darstellt. Konrad Rosenzweig wird sich weiterhin mit aller Kraft für die Belange gerade dieser oftmals vernachlässigten Ortschaft einsetzen.