Baupläne beschäftigen den Hallerndorfer Rat

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Seit 2015 ist die Gemeinde Hallerndorf Mitglied im Verein Karpfenland Aischgrund e.V.. Dieser Verein hat jetzt ein Förderprojekt initiiert und will die Kultur der Teichwirtschaft mit ihren Karpfen auch für den Tourismus attraktiver machen. Hallerndorf macht nicht mit.Launert, Archiv
Seit 2015 ist die Gemeinde Hallerndorf Mitglied im Verein Karpfenland Aischgrund e.V.. Dieser Verein hat jetzt ein Förderprojekt initiiert und will die Kultur der Teichwirtschaft mit ihren Karpfen auch für den Tourismus attraktiver machen. Hallerndorf macht nicht mit.Launert, Archiv

Die Gemeinde Hallerndorf hat Probleme bei der Vergabe von Aufträgen: keine Gebote oder nur zu teuere sind da.

Auf die Ausschreibung der Kanalbauarbeiten in Schnaid bekam die Hallerndorfer Verwaltung zwei Angebote, von denen das günstige mit fast 395 000 Euro mehr als 150.000 Euro über der Kostenberechnung des Ingenieurbüros Sauer + Harrer lag. Das sind fast 65 Prozent, betonte Bürgermeister Torsten Gunselmann im Gemeinderat.

In diesem Fall liege kein wirtschaftliches Angebot vor, und die Ausschreibung könne somit aufgehoben werden. Dieser Meinung schlossen sich die Gemeinderäte einstimmig an. "Die Angebote haben uns doch sehr ernüchtert", konstatierte Gunselmann.

Jetzt müsse geprüft werden, wo wirklich Leitungen getauscht werden müssen und wo eventuell eine Sanierung mit Inlinern reiche. Dann könnten mit einer modifizierten Ausschreibung erneute Angebote für das Vorhaben in Schnaid eingeholt werden.

Für die Gewerke Elektro und Lüftung wurde bei der Ausschreibung der Arbeiten für die Grund- und Mittelschule kein Angebot eingereicht. Bevor jedoch die Abbrucharbeiten starten, müssen in diesem Bereich nicht nur die Strom- und Wasserleitungen, sondern auch die Lüftungsanlage ausgebaut werden.

Voraussetzungen schaffen

Daher vergaben die Gemeinderäte die Demontage der Elektroinstallationen für den Bauabschnitt 1 an die Firma Haustechnik Müller aus Schlammersdorf, die für diese Arbeiten ein Angebot in Höhe von 12 000 Euro unterbreitet hat. Mit der Demontage der Lüftungsinstallation beauftragten die Gemeinderäte die Firma Wfi aus Bischberg, die mit ihrem Preis von 11 000 Euro das günstigste Angebot unterbreitet hatten.

In Pautzfeld verlegt der Stromversorger Bayernwerk die Freileitungen am Hofwiesenweg und am Kaulberg ins Erdreich für rund 25 000Euro, beschlossen die Gemeinderäte einstimmig. Damit werden in diesem Bereich auch die alten Straßenlampen abgebaut, neue Zuleitungen verlegt und neue Straßenlampen aufgestellt.

Der Aushub aus den Maßnahmen der Dorferneuerung darf nicht einfach so abgefahren werden, sondern er muss vorher beprobt werden, erklärte Bürgermeister Torsten Gunselmann: "Da kommen wir nicht drum herum!" Diese Beprobung wird vom Ingenieurbüro Gariser, German und Piewak aus Bamberg für knapp 5000 Euro durchgeführt, beschlossen die Gemeinderäte einstimmig.

Die Statik der Schwerlastmauer am Pautzfelder Weiher wurde zwar von einem Ingenieurbüro berechnet, muss jedoch zusätzlich geprüft werden. Daher vergaben die Gemeinderäte mit einer Gegenstimme die Prüfung der Statik an das Ingenieurbüro Deiml aus Nürnberg für 6000 Euro.

Augen auf bei Hochwasserschutz

Damit in Höchstadt an der Aisch weiter gebaut werden kann, wurde ein Bebauungsplan aufgestellt. Diesem stimmten die Gemeinderäte zwar zu, wiesen jedoch darauf hin, dass bei der Ausweisung neuer Baugebiete auch der Hochwasserschutz an der Aisch berücksichtigt werden müsse, da bei einem Starkniederschlag besonders der Mündungsbereich stark belastet werde und hochwassergefährdet sei.

Unter dem Punkt Verschiedenes kam schließlich der freigeschnittene Fußweg von Haller ndorf nach Großbuchfeld aufs Tapet. Nicht nur Bürger, sondern auch der Verein Flussparadies Franken e.V. hatten beim Bürgermeister angefragt, ob denn dieser Weg nicht wieder gangbar gemacht werden könne: "Das hielt ich für eine gute Idee", wies Torsten Gunselmann darauf hin, dass damit eine schöne Wanderroute erschlossen werden konnte. Der öffentliche Feld- und Waldweg wurde von Hallerndorf und dem Markt Hirschaid gleichermaßen wieder zugänglich gemacht, allerdings hatte der Bürgermeister nicht mit dem darauf folgenden Aufschrei gerechnet, wie er jetzt zugab.

Gemeinsam mit den Jagdgenossen soll jetzt eine Lösung und ein möglicher Kompromiss für das Klein- und Niederwild, die Vögel und Insekten gesucht werden.

Löschwasserbehälter werden abgedichtet

Seit der Hochbehälter in Schnaid nicht mehr zur Versorgung mit Trinkwasser genutzt wird, sondern als Löschwasserbehälter das Wasser einfach speichert, stellte sich heraus, dass eine der beiden Kammern undicht ist und Wasser abgibt.

Bürgermeister Gunselmann stellte zwei Varianten zur Abdichtung vor und die Gemeinderäte entschieden sich einstimmig dafür, von der Firma Heim- und Gebäudeservice Piekarski zu einem Preis von rund 8000 Euro die Fliesen entfernen und die Decke sanieren zu lassen und anschließend für rund 20 000 Euro Boden, Wände und Decke von der Firma PU Solution aus Baesweiler mit einer wasserdichten PU-Beschichtung versehen zu lassen.

Warum auch der noch intakte Behälter abgedichtet wird, wollte Robert Linz (WG Trailsdorf) wissen. "Wir fürchten, dass der zweite Behälter demnächst ebenfalls undicht wird", antwortete Gunselmann. Sebastian Schwarzmann (WG Trailsdorf) stellte die Notwendigkeit des Löschwasserbehälters in Frage, musste sich jedoch von Reinhold Ruschig (WG Schnaid/ Stiebarlimbach) erklären lassen, dass der im Feuerwehrbedarfsplan bereits fest eingerechnet worden sei.

Höhe macht Druck

"Das ist der höchste Punkt in der Gemeinde", sagte Gunselmann und wies darauf hin, dass bei Stromausfall im Brandfall erst eine lange Leitung von Stiebarlimbach bis Schnaid gelegt werden müsse.

Neue Planung für Trailsdorf

Auch wenn das künftige Baugebiet in Trailsdorf noch einmal auf der Tagesordnung stand und die Gemeinderäte ausführlich darüber diskutierten, fassten sie keinen neuen Beschluss. "Die Mehrheit der Gemeinderäte hat damals im Juli so entschieden. Das gilt es, zu akzeptieren", stellte Georg Gunselmann (JAB) fest. Die Geschäftsordnung lasse einen neuen Beschluss nur zu, falls es auch neue Erkenntnisse gebe, stellte Mathias Erlwein (JAB) fest.

Wird im nächsten Jahr ein neuer Gemeinderat gewählt, müsse sich dieser nicht an die Beschlüsse halten, sondern könne diese auch aufheben, ist sich Stephan Beck (WG Willersdorf/ Haid) sicher. Gerhard Bauer (WG Hallerndorf) monierte die Aufteilung des Baugebiets: "Das ist so nicht zukunftsfähig. "

Erst einmal solle versucht werden, mit den Fachbehörden und dem Planungsbüro eine andere Variante zu erstellen, bevor wieder diskutiert und abgestimmt wird, schlug der Bürgermeister vor. Sein Vorschlag, die Planung neu aufzunehmen, erhielt eine klare Mehrheit.