Die Stadt Baiersdorf will Wohnraum schaffen für Asylbewerber und für Sozialschwache. Bis zu 500 Euro Förderung pro Quadratmeter wären möglich. Es kommen zwei Standorte dafür infrage.
Im September beschloss der Stadtrat, sozialen Wohnraum auf dem sogenannten Reichel-Grundstück an der Igelsdorfer Straße zu schaffen. Zuerst sollen in dem zu errichtenden Gebäude Asylbewerber aufgenommen werden; später könnten anerkannte Flüchtlinge und andere Berechtigte des sozialen Wohnungsbaus einziehen, war der Plan.
Das Landratsamt sagte bereits zu, dass es für das Gebäude einen langfristigen Mietvertrag schließen wolle. Mit Menschen mit abgeschlossenem Asylverfahren und Sozalleistungsempfängern könnten danach individuelle Verträge geschlossen werden. Durch den Wohnungspakt Bayern stehen seit Oktober Fördermittel in Höhe von 500 Millionen Euro pro Jahr dafür bereit. Die Zuschusshöhe beträgt 200 Euro pro Quadratmeter. Wird ein Gebäude für anerkannte Asylbewerber gebaut, werden noch 300 Euro daraufgesattelt.
Baiersdorf überlegt nun, ob das anvisierte Gebäude nicht im unbebauten Mischgebiet nahe den Bahngleisen in der Hut errichtet werden kann. Festgelegt ist aus Lärmschutzgründen, dass ein Drittel der Bauflächen für leises Gewerbe bestimmt sind. Das Gelände ist sofort verfügbar. "Dort sind seit 20 Jahren ein bis zwei Hektar Bauland blockiert", informierte Bürgermeister Andreas Galster (CSU) den Stadtrat.
Galster informierte über diese Situation den Deutschen und den Bayerischen Städtetag. Sie wollen Abweichungen von solchen Festsetzungen thematisieren. "Meine Kollegen in Nürnberg und Fürth halten diese Vorschrift auch für sehr hinderlich", betonte Galster. Er setzt stark darauf, dass es zu einer Lockerung im Baurecht kommen wird.
"Wir müssen soweit kommen, dass wir im Frühjahr zu bauen beginnen", forderte Karlheinz Roll (ÖWG). Ihn bremste Galster: "Der ganze Prozess wird drei Jahre dauern, bis die Leute einziehen können." Immer noch rechtzeitig, denn Galster erwartet keine Verringerung des Zustroms an Flüchtlingen in den nächsten zwölf Monaten.