Die Bahnstrecke zwischen Bamberg und Fürth ist derzeit voll gesperrt. Viele Pendler griffen deshalb Anfang der Woche zum Auto - was auch auf der A73 zu Chaos führte. Hätte man das Chaos verhindern können?
Es sind teils chaotische Zustände: Auf der wichtigen Pendlerstrecke Nürnberg-Bamberg kommt es in dieser Woche zum Verkehrskollaps. Seit Samstag ist die Bahnstrecke zwischen Bamberg und Fürth wegen einer Baustelle gesperrt. Die Sperrung bleibt bis zum 27. Oktober bestehen - und es ist zweifelhaft, ob die Bahn bis dahin die Probleme in den Griff bekommt. Auch am Mittwoch gab es noch Probleme. Bei einem Selbstversuch musste unser Autor feststellen: Das Chaos gibt es weiterhin, die Pendler haben wenig Verständnis für die mangelnde Organisation.
Bereits ab Montag zeigte sich: Die Bahn hat sich beim Pendleraufkommen verschätzt. Busseweise hätten die Bahnfahrer eigentlich weggebracht werden sollen, doch die Bahn hatte sich wohl verrechnet. 130 Minuten habe sie von Bamberg nach Nürnberg gebraucht, erzählte eine Betroffene: Mehr als doppelt so lang, wie an normalen Tagen.
Verzögerungen im Ablauf
Schon in den Morgenstunden meldete die Bahn am Montag selbst, dass der planmäßige Ersatzverkehr zwar laufe, es trotzdem aber zu Verzögerungen komme. Zudem seien vor allem in den frühen Morgenstunden zu wenig Busse eingesetzt gewesen, so dass nicht alle Pendler in diese gepasst hätten.
Daher bat die Bahn die Reisenden von Nürnberg nach Bamberg anstatt den Ersatzverkehr zu nehmen, die Züge mit Fahrtziel Rottendorf/Schweinfurt zu nutzen.
Statt auf die Bahn griffen viele Menschen dann aber auch auf das Auto zurück. Das Ergebnis: Auch auf der A 73 kommt es zu Stau und Verzögerungen. Auf den Bahnkollaps folgte der Kollaps auf der Autobahn. Etwa 30 Minuten Verzögerung waren es am Dienstagmorgen zeitweise. Zusätzliche Probleme gibt es noch bei Forchheim: Die Ausfahrt Forchheim-Süd in Fahrtrichtung Nürnberg wurde in der Nacht auf Montag bis zum 9. November gesperrt.
Die Planung der Bauarbeiten wirft zumindest Fragen auf: In den sozialen Netzwerken wurden am ersten regulären Arbeitstag mit Schienenersatzverkehr Fragen laut, wieso die Sperre nicht in der kommenden Woche - also in den Ferien - vollzogen werden konnte. Ein Bahnsprecher erklärt dies damit, dass die Bahn die Planungen für die einzelnen Abschnitte schon weit im Voraus mache. Aktuell werde die Planung für 2021 gemacht. Bei diesen Taktungen könne nicht auf Ferienzeiten Rücksicht genommen werden.
Das Aufkommen der Pendler zwischen Bamberg und Nürnberg wurde an Sonntagen ermittelt. Da hatte in den Bussen jeder einen Sitzplatz.
Die Pendler verfügen wohl über eine Jahreskarte für die Bahn und somit sind die Daten und das Pendleraufkommen abrufbar. Man hätte durchaus mit geringem Aufwand besser planen können bzw. müssen. Dilenttantisch wie so vieles bei der Bahn, aber wehe ein Schüler hat seine aktuelle Monatsfahrkarte nicht aufgeklebt. Da agiert die Bahn in vollen Zügen.
Verstehe ich das richtig? Die Bahn plant jetzt die Baustellen des Jahres 2021 und ist dabei nicht in der Lage so zu planen, dass die großen Baustellen möglichst während der Schulferien stattfinden, dann wenn der Berufsverkehr ein klein wenig rückläufig ist? Ja, nee is' klar, die Termine der Schulferien werden ja immer nur kurzfristig bekanntgegeben und Kalender, die die Ferien der nächsten 3 Jahre anzeigen, hat es ja noch nie gegeben. - Alles klar ihr hochnäsigen Pseudobeamte! Geht pleite! Vorher wird die Bahn nicht mehr kundenfreundlich. Und tut dann bitte recht überrascht, wenn es im Winter wieder Schnee und Eis gibt (Streckensperrungen) und wenn es im Sommer Hitze gibt (Klimaanlagen). Euch ist nicht mehr zu helfen! Wie viele Sonderzüge fahren denn zur Zeit via Rottendorf von Nürnberg nach Bamberg? Ihr seid so.... (Nein ich will jetzt nicht im Blog gesperrt werden, deshalb höre ich jetzt auf).
Meiner Ansicht muss sich nicht die ganze Welt nach der immer mehr werdenden Lehrerfreizeit richten.
Das hat bisweilen ganz skurile Züge angenommen. Veranstaltungen in Industriebetrieben die mit Schule und Kindern absolut nichts zu tun haben finden in den Schulferien nicht statt.
Aber trotzdem hätte die Bahn das auch nicht in der verdichteten Zeit Oktober-November planen können.
Dies ist eine mehrjährige Baustelle bei der es immer wieder zu Teil- und Vollsperrungen kommt. Alle Sperren in günstige Jahreszeiten zu legen würde bedeuten, dass die Gesamtbaumaßnahme zwei- bis dreimal solange dauert.
Die hier genannten ach so tollen Lösungen einiger Vorkommentatoren sind somit keine Lösung.