Bachs Matthäus-Passion berührt die Herzen

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Berührender Gesang in St. Nikolaus Foto: Elisabeth Görner
Berührender Gesang in St. Nikolaus  Foto: Elisabeth Görner
 
 
 
 
 
 

Sänger aus Forchheim und Fürth machen das Konzert in der Ebermannstadter St.-Nikolaus-Kirche zu einem bemerkenswerten Ereignis.

tSchon die Chorprobe für die Matthäus-Passion von Bach hat die Qualität der angestrebten Aufführung erahnen lassen. Aber jeder, der dann den gesamten Doppelchor aus Forchheim und Fürth, die Solisten und nicht zuletzt das Orchester in der St.-Nikolaus-Kirche in Ebermannstadt hat erleben dürfen, war begeistert.

Viele werden mit dem Passionstext aus dem Matthäus- Evangelium wohl vertraut sein. Aber Bachs musikalische Interpretation rührt nochmals ganz besonders die Herzen. Natürlich hängt diese Wirkung von der jeweiligen Darbietung ab. Jene in Forchheim war schlichtweg großartig.

Der Forchheimer Kammerchor Sonorite, geleitet von Stephanie Spörl, und die Fürther Fränkische Kantorei unter der Leitung von Ingeborg Schilffarth gelten beide als Laienchöre auf höchstem Niveau. Sie boten dem Publikum viel Klangkraft, Ausdrucksstärke und eine äußerst saubere Artikulation.


Die ganz kurzen Einwürfe des Chors im zweiten Teil der Passion - "Barabbam!" zum Beispiel oder "Lass ihn kreuzigen!" - wurden mit genau dem nötigen Temperament und viel Disziplin vermittelt.
Andererseits ging das Getragene so berühmter Choräle wie "O Haupt voll Blut und Wunden" wirklich unter die Haut. Zur Passion gehören vor allem auch der Evangelist (Rüdiger Ballhorn) und der "Christus-Darsteller" (Manuel Krauß).

Überzeugende Solisten

Beide Solisten überzeugten mit ihren klaren und starken Stimmen, die wirklich sowohl erzählten wie verkündeten.
Aber auch die Sopranistin Maria-Barbara Stein, die Altistin Maria van Eldik, der Bass Thomas Rosenfeldt und der weitere Tenor Manuel Warwitz rundeten die Aufführung mit ihrem guten, ausdrucksstarken Gesang ab .
Die Musiker des Orchesters "Neue Nürnberger Ratsmusik", die sich spezialisiert haben, auf die Barockzeit trugen das Ihre zu einem beglückenden Konzert bei. Besonders fielen da die hölzernen Traversflöten auf.

Ergriffene Stille

Niemand konnte unmittelbar klatschen, als die Musik und der Gesang zum Ende gekommen waren.
Aber nach ein paar Minuten der angemessenen und ergriffenen Stille brandete der Applaus auf. Besonders auch für die beiden Dirigentinnen, Dekanatskantorin Stephanie Spörl sowie Kirchenmusikerin Ingeborg Schilffarth, die den zweiten Teil übernommen hatte.