Eine Woche nach dem heftigen Gewitter in Neunkirchen am Brand und Dormitz dauern die Aufräumarbeiten immer noch an. Bei Weltuntergangsstimmung waren Keller überflutet, Dächer abgedeckt, Bäume geknickt und Gärten verwüstet worden.
Auch eine Woche nach der Unwetterkatastrophe, die am vergangenen Samstag über Neunkirchen am Brand und Dormitz niedergegangen ist, ist der materielle Schaden noch nicht bezifferbar. "Ich gehe davon aus, dass Reparaturarbeiten, die auf den Sturm- und Hagelschaden zurückzuführen sind, von der Versicherung gedeckt werden", erklärt der Neunkirchner Bürgermeister Heinz Richter (FW). Aber es gab und gibt jede Menge Arbeit.
Der größte Schaden entstand an der Grundschule Neunkirchen, obwohl der Hausmeister rechtzeitig die neu angeschafften Schotten an der Schule und am Kindergarten dichtgemacht hatte. "Dennoch wurde die Schule arg in Mitleidenschaft gezogen. Diesmal drückte das Wasser über die Fenster und Oberlichter in den Keller, so dass der erneut bis zu fünf Zentimeter unter Wasser stand. Jetzt muss der Boden raus", informiert Bürgermeister Richter.
Mehrere Firmen betroffen Das Dach der Turnhalle wurde teilweise abgedeckt. "Da hat der Sturm ein Stück der Blechkonstruktion abgerissen, so dass weitere Böen Teile des Daches abdecken konnten", erklärt Heinz Richter. Ähnliche Dachkonstruktionen beim Rewe-Getränkemarkt, bei der Firma Beck und dem Unternehmen Seubert hielten den Naturgewalten ebenfalls nicht stand. Bei der Firma Seubert wurde sogar ein ganzes Dach abgedeckt.
Der Schaden an der Schulturnhalle wurde bereits von einem unabhängigen Gutachter in Augenschein genommen. Mittlerweile ist ein örtlicher Dachdecker mit der Reparatur beauftragt. Außerdem gab es jede Menge Windbruch von gemeindeeigenen Bäumen. "Besonders leid tut es mir um eine herrliche Kastanie am Freibad", bedauert der Bürgermeister.
Aber auch bei der Grabkapelle Richtung Großenbuch und an der Erlanger Straße mussten mehrere Bäume gefällt werden.
Besonders arbeitsintensiv gestaltet sich die Reparatur der Bankette entlang der Gemeindeverbindungsstraßen nach Ebersbach und Rosenbach sowie Richtung Uttenreuth. Diese Gräben müssen nun alle saubergemacht werden. Die Straße nach Rosenbach war am Freitag noch gesperrt, weil dort Durchlässe zugeschwemmt und teilweise sogar herausgerissen worden waren.
Auch an einem Abwasser-Bauwerk im Bereich des Brandbaches wurde durch den enormen Druck der Wassermassen die Vermauerung herausgerissen. In den besonders stark betroffenen Ortsteilen wurden Fremdfirmen mit Kehrmaschinen eingesetzt, um den Schlick und Schlamm von den Straßen wegzubekommen.
Brunnen abgeschaltet Im Moment ist die Gemeinde dabei, den Brandbach auszubaggern.
Das Schwemmgut, das in den Brandbach gespült wurde, muss entsorgt werden. Ein Brunnen wurde vorübergehend abgeschaltet, weil eine Leitung beschädigt worden war. In zahlreichen Privathäusern in Neunkirchen standen Keller unter Wasser, ganze Gärten wurden durch den heftigen Hagel verwüstet. Ein Ziergarten in der Gollwitzer-Straße, der ganze Stolz des Besitzers, wurde in nur einer halben Stunde von den Naturgewalten dem Erdboden gleichgemacht.
"Aber es hätte noch schlimmer kommen können", weiß Bürgermeister Heinz Richter. Glücklicherweise habe die Mittelschule nichts abgekriegt. Auch die Photovoltaikanlage der Gemeinde blieb verschont.
Festbetrieb eingestellt In Dormitz war am Samstagabend der Kirchweih-Betrieb in beiden Festzelten wegen Überschwemmung und zentimeterdicker Hagelschicht eingestellt worden. Das Festzelt der Burschenschaft stand unter Wasser, das Zelt des FC Dormitz wurde durch den übertretenden Brandbach geflutet. Auf der Hauptstraße schwammen kurzzeitig Autos, in etliche Keller lief Wasser, und Jalousien wurden durch den Hagelsturm durchlöchert.