40 Sorten Äpfel werden im Landkreis Forchheim angebaut. Vergangenes Jahr wurden aus der Fränkischen Schweiz beim Obstgroßmarkt in Pretzfeld über zwei Millionen Tonnen Äpfel angeliefert. Am 11. Januar ist Tag des Apfels.
Der Apfel ist das Lieblingsobst der Deutschen. Nicht zuletzt, weil er so gesund ist und so vielseitig verwendet werden kann. Mit dem Tag des Apfels, den deutsche Apfel-Erzeugerorganisationen am 11. Januar 2010, also vor fünf Jahren ins Leben riefen, wollen sie auf den Apfel aufmerksam machen und das Wissen über Sorten und Anwendungsgebiete vergrößern. Die meisten Menschen kennen das Obst, das lange haltbar ist, von Kindesbeinen an. Viele Landbewohner haben sogar einen Apfelbaum im Garten stehen.
Der Apfel ist auch Georg Beutners Lieblingsobst und die Hauptfrucht des Obstbauern aus Weingarts. Auf drei Hektar seiner Flächen wachsen 18 verschiedene Apfelsorten auf den Bäumen.
"Es ist das ideale Fastfood, das ideale Fingerfood", bringt Beutner die Vorteile des gesunden Obst auf einen Nenner. Sattgesehen hat er sich an den Äpfeln nicht.
Den Apfel kann man immer essen: als frisches Obst, als Kompott oder als Kuchen, nennt Beutner einige der vielseitigen Verwendbarkeiten.
Regional vermarkten
Und den Apfel kann man ganz leicht in der Hosentasche transportieren. Außer in flüssiger Form. Georg Beutner verkauft seine Äpfel in der Region, an die Baywa, Rewe und an den privaten Lebensmitteleinzelhandel.
Bei sich daheim bietet er beides an: den Apfel verarbeitet als Saft, Apfelsekt oder Schnaps und als Obst, wie es am Baum wächst.
Zwar dominiert im Landkreis Forchheim das Steinobst, da ganz einfach die Lage passt. Die Süßkirsche mit 655 Hektar und die Pflaume mit 625 Hektar liegen so vor dem Apfelanbau, der immerhin auf 555 Hektar von den fränkischen Obstbauern kultiviert wird.
Damit nimmt der Apfelanbau den dritten Platz bei den fränkischen Obstbauern ein.
Über 40 verschiedene Sorten werden in der Fränkischen Schweiz angebaut.
Georg Beutner bevorzugt den Apfelanbau wegen des schweren Lehmbodens, aus denen seine Flächen bestehen. Neben bekannten Sorten wie Boskoop, Elstar. Topas oder Jonagold kultiviert und erntet Georg Beutner auch neuere Sorten wie den Wellant, eine Spitzensorte, die im Geschmackstest den ersten Platz belegte und in den Läden nicht zu kaufen ist oder den Santana, den er erstmals im Frühjahr anbaut.
Mit dieser Sorte können auch Allergiker wieder aufatmen. Denn acht von zehn Allergikern können mit dieser Apfelsorte die gesunde Frucht wieder pur genießen.
"Wenn man die verschiedenen Sorten nacheinander probiert, kann man einen kolossalen Unterschied schmecken", weiß Beutner.
Je nach Vorliebe kann der Kunde säuerlich oder süßsäuerlich schmeckende Äpfel haben, feste Äpfel oder Äpfel, bei denen man die Schale kaum spürt, wenn man genussvoll hineinbeißt.
Genussreife entscheidet
Die Leute, die am Tag der Brennereien bei Beutner einen Halt einlegen, dürfen die verschiedenen Apfelsorten probieren. "Es kommt auf die Genussreife an", sagt Beutner, der einen im Oktober geernteten Apfel nicht zum Probieren anbietet. Der würde nicht schmecken, sondern muss noch drei bis vier Monate lagern, um das optimale Reifestadium zu erreichen.
Aus verschiedenen, teils uralten Sorten sind die bekannten und beliebten Pretzfelder Apfelsäfte oder Mischsäfte gepresst.
Mengenmäßig gesehen ist der Apfel auch das Obst, das von den Obstbauern der Fränkischen Schweiz, manchmal auch aus dem Nürnberger Raum, am meisten am Obstgroßmarkt in Pretzfeld geliefert wird. Die fünf Silos am Obstgroßmarkt, die je 60 Tonnen Äpfel fassen, sind gefüllt gewesen.
Aus den zwei bis zweieinhalb Millionen Tonnen Äpfeln wurden in Pretzfeld eine Million Liter Saft hergestellt, wie Robert Lutz vom Obstgroßmarkt Fränkische Schweiz in Pretzfeld informiert. Zwischen 500 und 600 Mitglieder liefern am Großmarkt ihre Äpfel an.
Das sind nicht nur Obstbauern. Auch Leute, die ihre Äpfel von einem oder zwei Bäumen im Garten als Saft gepresst haben möchten. Verkauft werden die fränkischen Äpfel hier in der Region, in Bamberg, in Nürnberg, Erlangen und in Fürth.
Doch wenn der Apfel bei den Deutschen ohnehin so bliebt ist, wozu dann ein Tag, der diesem Obst gewidmet ist? "Ich finde den Tag des Apfels sinnvoll, um den Leuten ins Bewusstsein zu rufen, wie gesund Obst ist", sagt Beutner und meint damit nicht nur den Apfel. Dem bekanntem Sprichwort, dass man kaum einen Arzt braucht, wenn man täglich einen Apfel ist, kann Georg Beutner nur zustimmen.