Im Zuge des ICE-Ausbaus wird am Wochenende die Behelfsbrücke über die Gleise am Forchheimer Bahnhof aufgebaut. Zumindest sieht das der Terminplan so vor.
Der große Kran steht bereit. Die Fundamente für die Stahlbrücke über die Bahngleise des Forchheimer Bahnhofes, vom Stellwerk bis zur Straße "Am Stahl", sind errichtet. Am Wochenende, voraussichtlich am Samstag, soll der Koloss errichtet werden.
" Wegen Bauarbeiten wird der Zugverkehr von Freitag, 16., bis Sonntag, 18. September, zwischen Erlangen und Forchheim immer wieder komplett gesperrt", heißt es in einer Mitteilung der Bahn. Der Zugverkehr wird lahmgelegt, weil die Stromleitung überquert werden muss.
Das orangefarbene Metall-Monster, das in Teilen bereits zusammengeschraubt und -geschweißt ist, wird rund 52 Meter lang und knapp fünf Meter breit.
Die Fußgänger-Behelfsbrücke führt in zehn Metern Höhe über die Bahngleise und bleibt so lange stehen, bis die neu zu errichtende Unterführung, die den Bahnhof mit der Bayreuther Straße verbindet, fertiggestellt ist.
Alles ist vorbereitet
Ursprünglich sollte die Behelfsbrücke bereits Mitte August aufgebaut werden. Zumindest war das so angekündigt. Getan hat sich aber nichts. Nur ein Teil der alten Oberleitung wurde abgebaut.
Jetzt stehen zumindest schon die Fundamente für die beiden Aufgänge und die Mittelstütze. Auch die Brückenteile sind bereits angeliefert. Die Fläche für den Kran, der die Überführung aufstellen soll, ist geschottert und verdichtet.
Waggon-Achse gefunden
In diesem Bereich gab es wieder eine der zahlreichen Entdeckungen, die bei Bauarbeiten zu Tage treten. Gefunden wurde eine Waggon-Achse, verbuddelt unter Schutt und Erdreich. "Gut möglich, dass es sich um einen Waggon aus den 30-er oder 40-er Jahren handelt, der während des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde und dann unter dem Erdreich verschwand", vermutet ein Bauarbeiten. Zumindest die Bauart des Rades lasse darauf schließen, denn Räder mit einem Loch werden längst nicht mehr gebaut.
Im Forchheimer Süden, zwischen der Brücke beim Kersbacher Bahnhof und der Firma Hegele gab es ebenfalls eine Überraschung: Dort ist der Boden nicht tragfähig genug. Mit einem Spezialbohrer werden nun Kernbohrungen bis in eine Tiefe von 17 oder 18 Meter niedergebracht.
Statt des Erdreiches wird ein verdichtetes Schotter-Gemisch eingebracht, um dem Untergrund entsprechende Tragfestigkeit zu verleihen.
Weiter im Süden war genau das Gegenteil der Fall. Dort stieß der Bautrupp ab einer Tiefe von fünf Metern auf Fels. Zwischen Baiersdorf-Nord und Kersbach stieß der Bautrupp in 70 Zentimetern Tiefe auf so viel Wasser, dass selbst vier Pumpen das Wasser nicht wegbrachten. Solche unvorhersehbaren Ereignisse könnten die Baukosten schnell in die Höhe treiben, erklärt ein Bahn-Mitarbeiter. Allein das Spezial-Bohrgerät schlage pro Tag mit 3000 Euro zu Buche, ohne Personalkosten.