Mit der Boulevardkomödie "Die Hochzeitsreise" machte der Fränkische Theatersommer rund 200 Gästen im Egloffsteiner Burghof viel Freude.
Es hätte keinen besseren Platz gegeben, um das Lieben und Leiden von Elyot und Amanda zu präsentieren. Die Komödie "Die Hochzeitsreise" wurde im Rahmen des Fränkischen Theatersommers im Hof der Burg Egloffstein aufgeführt, umrahmt von hohen Burgmauern und der schützenden Burgkapelle.
An die 200 meist ältere Gäste nahmen in Gartenstühlen Platz, überdacht nur vom blauen Himmel, der zu Anfang der Komödie noch hell und klar leuchtete und einen starken Kontrast bot zum gelben ADAC-Hubschrauber, der mitten in der Vorstellung mit lautem Getöse die Burg umkreiste, um dann schnell zu verschwinden.
Das Theaterstück erinnerte so manchen Gast an die Burgtheater- und Konzertaufführungen früherer Jahre. Der Vollmond an diesem Abend, der langsam seine Bahn am Firmament zog, tat ein Übriges, die romantische Stimmung im Burghof zu verstärken.
Elyot und Amanda - einst in stürmischer Liebe verbunden - halten ihre gegenseitigen exzentrischen Eskapaden irgendwann nicht mehr aus und gehen getrennte Wege. Mit ihren neuen Partnern Sybil beziehungsweise Victor gehen sie erneut auf Hochzeitsreise. Dummerweise sind beide Paare zur gleichen Zeit am gleichen Ort. Es kommt, wie es kommen muss: Elyot und Amanda begegnen sich wieder und müssen erkennen, dass sie sich immer noch lieben.
Alte Muster
Hals über Kopf brennen die beiden durch und lassen ihre frischangetrauten Partner nichtsahnend zurück. Doch bald stellen sich die alten Konflikte wieder ein und die geschassten Partner stehen vor dem Zelt. Nach einigem Hin und Her kommt es zum Happy End: Elyot und Amanda feiern fröhliche Ehe-Urständ, Victor und Sybille werden sich auch einig. Soweit die Kurzbeschreibung der Noel-Coward-Komödie in der Inszenierung von Kai Anne Schuhmacher.
Stefanie Rüdell spielt die Amanda, die sich von Elyot, dem feurigen Italiener, hat scheiden lassen, um den braven aber auch feigen Victor (Paul Kühn) zu heiraten. David Caravaggio, spielt den Elyot, der ständig und eifersüchtig in allen Männern Konkurrenten zu sich und um seine alte Liebe Amanda sieht und der mit der "Neuen" Sibylle Chase nur aus Langeweile und erotischer Neugier Hochzeitsurlaub macht.
Das Wiedersehen führt wie im wirklichen Leben zu einer Aussprache, in der man sich zuerst die gemachten Fehler gegenseitig vorwirft.
Macht der Gewohnheit
Dabei kommen aber auch liebgewordene Gewohnheiten zur Sprache, die dazu führen, dass sich beide wieder ineinander verlieben und Hals über Kopf aus dem Hotel flüchten. Zurück bleiben zwei ratlose Ehepartner, die ihre bessere Hälfte zuerst noch verzweifelt suchen, ehe sie sich für einander zu interessieren beginnen und schließlich zueinander finden. Happy End. Lovestory pur. Das Traumschiff und Rosamunde Pilcher lassen grüßen.
Die Ausstattung der Schauspieler stammt von Rebecca Hoffmann, Mara Schönborn und Christiana von Roit.