Das Ergebnis der Elternbefragung zur Kindertagesbetreuung in Pretzfeld liegt vor. Allerdings: Wünsche sind nicht gleich Bedarf.
In Pretzfeld gibt es einen Bedarf für den Ausbau von Krippenplätzen. Das war eine der Folgerungen von Martin Hempfling, der in der Sitzung des Marktgemeinderates die Elternbefragung zur Kindertagesbetreuung vorstellte. Hempfling ist seit 19 Jahren im Amt für Jugend, Familie und Senioren tätig und auch zuständig für die Bedarfsplanung für Kindertagesbetreuung. In diesem Rahmen wurden seit April Fragebögen vorbereitet, über die Gemeinden verteilt und die Ergebnisse zusammengetragen und ausgewertet. Hier wurden auch die Wünsche der Eltern aufgenommen. Allerdings wies der Referent darauf hin, dass Wünsche nicht gleich Bedarf sei.
105 Fragebögen versandt
"Wir haben hier 105 Fragebögen versandt und 36 zurückerhalten. 13 Fragebögen wurden außerdem online beantwortet", berichtete Hempfling. Das ergibt 49 beantwortete Bögen, eine Rücklaufquote von 47 Prozent. Im gesamten Landkreis Forchheim liegt diese bei 50 Prozent. "Das ist ein guter Rücklauf. Wobei es Ortschaften gab, da kamen nur 25 Prozent zurück, aber in einer Gemeinde sogar 67 Prozent", sagte der Referent. In Pretzfeld besuchen derzeit 20 dieser Kinder den Kindergarten, 15 haben keinen Betreuungsplatz, neun besuchen eine Kinderkrippe und fünf sind in einer Tagespflege untergebracht. Die Hälfte der befragten Eltern von Kindern unter drei Jahren möchten ihr Kind in eine Kinderkrippe geben, zwölf Prozent zu einer Tagesmutter und 38 Prozent gleich in den Kindergarten, damit das Kind dort die nächsten Jahre bleiben kann. Bei den Kindern von drei Jahren bis zur Einschulung möchten 96 Prozent den Kindergarten nutzen.
Rechtsanspruch seit 2013
"Seit 2013 gibt es einen Rechtsanspruch auf einen Platz für Kinder ab einem Jahr", erklärte Martin Hempfling. Für Kinder unter einem Jahr gibt es keinen Anspruch, es sollte aber ein Angebot vorhanden sein. Für Kinder unter drei Jahren werden voraussichtlich 32 Plätze benötigt. Es gibt etwa sieben Kindertagespflegeplätze, so dass 25 Krippenplätze in Pretzfeld fehlen. Der Bedarf für die Betreuung von Kindern von drei Jahren bis zur Einschulung wird in den nächsten Jahren leicht zurückgehen, so dass die Kindergartenplätze nicht ausgebaut werden müssen. "Wichtig ist immer, dass sich die Gemeinde kümmert", sagte Martin Hempfling und ging noch auf die Betreuungszeiten ein: "Die Einrichtungen sollten von 7 bis 17 Uhr geöffnet sein." Das große Problem sei allerdings der Fachkräftemangel. "Wichtig ist, dass diese Berufe an Attraktivität gewinnen, denn wir vertrauen ihnen unser höchstes Gut, unsere Kinder, an", trug Hempfling vor.
Bürgermeisterin Rose Stark (SPD/Ökologen) sprach vom hohen Qualitätsanspruch im Kinderhort, und dass es auch hier schwierig sei, für die Betreuungszeiten gut ausgebildete Erzieher zu bekommen. Maria Hack (FA) meinte, dass der Bedarf an Krippenplätzen sehr hoch sei. Die Bürgermeisterin fasste zusammen, dass die Gemeinde eine Krippengruppe und 60 Hortplätze einrichten müsse: "Ich denke, wir müssen handeln." Weiter wies sie auf das gute Hortkonzept hin, denn damit ist auch eine Betreuung in den Schulferien abgedeckt.