Für das Gebäude eines ausgedienten Supermarktes in Höchstadt-Süd bietet sich eine Nachfolgenutzung an. Verhandlungen über die Unterbringung von Asylbewerbern laufen.
Was wird wohl aus dem alten E-Center am Greiendorfer Weg in Höchstadt-Süd, nachdem der Supermarkt umgezogen ist? In der Zeit der Flüchtlingswellen drängt sich die Antwort geradezu auf. Das "Herzlich willkommen" über dem Eingang könnte schon bald Menschen aus Syrien, Eritrea und den anderen Kriegsgebieten gelten.
Das Landratsamt, das händeringend Unterkunftsmöglichkeiten sucht, hat bereits seine Fühler ausgestreckt. "Ja, wir haben uns das Objekt angeschaut, weil wir alles anschauen, was angeboten wird", sagte am Dienstag Landratsamt-Sprecherin Hannah Reuter auf Anfrage des Fränkischen Tags. Mehr wollte sie dazu noch nicht sagen, nur noch: "Das Weitere wird sich zeigen."
Der ehemalige Einkaufsmarkt als Flüchtlingsunterkunft ist auch für Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm (JL) gar nicht so abwegig: "Das kann eine Alternative sein." Die Zielrichtung der Stadt sei es aber, bei Flüchtlingsunterkünften die Oberhand zu behalten und sich von privaten Investoren "die Preise nicht kaputt machen zu lassen". So will Brehm auch mit dem Eigentümer des Gebäudes Verhandlungen aufnehmen, um es eventuell zu kaufen. "Wenn der Stadtrat das so will", schickt der Bürgermeister hinterher.
Bei 1600 Flüchtlingen im Landkreis sei sich die Stadt Höchstadt als Mittelzentrum ihrer Verantwortung durchaus bewusst, sagt Brehm. Wenn es um den ehemaligen Supermarkt geht, könnte das Landratsamt auch eine Entscheidung treffen, ohne die Kommune zu fragen. Das wäre dem Bürgermeister aber nicht so recht.
Neben der Gemeinschaftsunterkunft am Lappacher Weg könnte in dem ausgedienten Supermarkt bald das zweite größere Asylbewerberheim in Höchstadt-Süd entstehen. Darüber hinaus hält sich der Landkreis auch noch die Option offen, auf dem rückwärtigen Teil seines Galstervilla-Grundstücks neben dem Krankenhaus Container für Flüchtlinge aufzustellen.
Alternativstandorte im Auge
Mit diesen Plänen kann sich Bürgermeister Brehm überhaupt nicht anfreunden. Er hält diesen Standort in der Nachbarschaft von Krankenhaus und Galstervilla für wenig geeignet: "Wir wollen in der Innenstadt keine Container-Lösung." Für Container hat man in der Höchstadter Stadtverwaltung schon konkrete Alternativstandorte im Auge. Wo diese sind, möchte der Bürgermeister natürlich noch nicht verraten.
Bei einem Termin am kommenden Montag will Bürgermeister Gerald Brehm die Situation der Flüchtlingsunterkünfte in Höchstadt mit Landrat Alexander Tritthart (CSU) besprechen.