Wildschweine fressen Futter weg

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Jürgen Peßler zeigt den Schaden. Fotos: Andreas Dorsch
Jürgen Peßler zeigt den Schaden. Fotos: Andreas Dorsch
Wildschweine haben den Mais von Baptist Enkert so niedergewalzt, dass für den Häcksler nicht mehr viel übrig bleibt.
Wildschweine haben den Mais von Baptist Enkert so niedergewalzt, dass für den Häcksler nicht mehr viel übrig bleibt.
 
Georg Schuler wartet unterdessen vergebens auf flüchtende Sauen.
Georg Schuler wartet unterdessen vergebens auf flüchtende Sauen.
 

Die Tiere richten auf den Feldern nahe dem Höchstadter Ortsteil Förtschwind große Schäden an. Jagdpächter müssen abschießen oder zahlen.

Auch Wildschweine wissen leckeres Futter zu schätzen. Davon kann beispielsweise Landwirt Baptist Enkert ein Lied singen, der auf einem Acker am Waldrand zwischen Förtschwind und Lauf heuer Fruchtmais angebaut hatte. Dieser Tage wurde von dem Mais geerntet, was die Wildschweine übrig gelassen hatten. 25 bis 30 Prozent des Bestands hat das Schwarzwild vernichtet.

Haben die ausbleibenden Niederschläge den Ertrag bei Gras und Mais schon dezimiert, kommen dazu noch die Wildschweine. Deren Population steigt auch in den Wäldern nördlich von Höchstadt immer mehr an. Eigentlich sollte es Aufgabe der Jäger und Jagdpächter sein, den Wildschwein-Bestand in Grenzen zu halten. Doch das ist nicht so einfach.


Gehört aber nicht gesehen

Der Maisacker bei Förtschwind liegt im Jagdrevier von Heinrich Schuler aus Etzelskirchen. Er sieht es auch als seine Aufgabe an, den Wildschwein-Bestand und die Schäden, die sie anrichten, möglichst gering zu halten. Auf dem Acker von Baptist Enkert sei dies trotz großer Anstrengungen aber nicht gelungen, gesteht Schuler im Gespräch mit dem FT ein.

Man sei hier drei Wochen angesessen, habe die Sauen im hohen Mais schmatzen hören, sie aber nicht gesehen und konnte sie somit auch nicht schießen. Weil das Maisfeld unmittelbar bis an den Wald reichte, sei es nicht möglich gewesen, die Wildschweine zu bejagen.

Als jetzt der große Häcksler über das Feld rollte hatten sich Schulers Jäger noch einmal postiert. Sie wollten eventuell aus dem Maisbestand flüchtende Wildschweine doch noch erlegen. Allerdings hatten sich die Sauen vorher schon längst wieder in den Wald zurückgezogen.

Es gehe blitzschnell, wenn eine Rotte mit 25 bis 30 Tieren in das Maisfeld einfällt, berichtet Schuler. Und die Wildschweine - zwischen fünf und hundert Kilogramm schwer - schlagen bei dem schmackhaften Mais auch zu. Da bleibt dem Jagdpächter dann nichts anderes übrig, als dem Landwirt den Schaden zu ersetzen. Für das Feld bei Förtschwind dürfte der in einem mittleren dreistelligen Bereich liegen.