Der Landkreis Erlangen-Höchstadt belegt in einer Studie des Magazins "Focus" den fünften Platz. Die Stadt Bamberg kommt in einer Kategorie schlecht weg.
An den südbayerischen Landkreisen kommt keiner vorbei. Sie nehmen die Spitzenplätze ein bei der neuen Studie des Nachrichtenmagazins "Focus" zu den wirtschaftlich stärksten Regionen in Deutschland.
Doch nach den Landkreisen München, Pfaffenhofen an der Ilm, Freising und Unterallgäu stellt Franken einen Top-Platz in dieser Rangliste. Erlangen-Höchstadt liegt an fünfter Stelle, punktet relativ gleichmäßig in allen abgefragten fünf Kategorien: Wachstum und Jobs, Firmengründungen, Produktivität und Standortkosten, Einkommen und Attraktivität sowie Sicherheit und Lebensqualität.
Zwei weitere unter den besten 50
Vor allem die in
Herzogenaurach angesiedelten auf dem Weltmarkt agierenden Firmen Schaeffler, Adidas und Puma dürften dazu beigetragen haben. Aber nicht nur. Unter den kreisansässigen Unternehmen findet sich eine Vielzahl von kleinen und mittleren Unternehmen aus der Hightech-Branche. Außerdem bieten die sehr gute Anbindung an das Fernstraßennetz (A3, A73) und die Nähe zum Flughafen Nürnberg eine ausgezeichnete Verkehrsinfrastruktur.
Blickt man in diesem Focus-Ranking unter den 402 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland auf die anderen fränkischen Städte und Kreise, so schafften es diesmal immerhin zwei weitere unter die besten 50: der Landkreis Nürnberger Land (33) und die Stadt Erlangen (45). Letztere lag im Ranking 2015 mit Platz 60 sogar noch vor dem diesmaligen Top-Landkreis Erlangen-Höchstadt. Im vergangenen Jahr fand sich Erlangen-Höchstadt nur an 78. Stelle.
Hof ist Schlusslicht in Franken
Der Landkreis Würzburg (54), die Stadt Coburg (71), die Stadt Bayreuth (77) sowie der Landkreis Bamberg (80) spielen in dieser Studie zur Wirtschaftskraft ebenfalls noch ganz gut mit. Dicht gefolgt von den Landkreisen Kitzingen (91) Main-Spessart und Aschaffenburg (beide gleichauf 92).
Auf den Plätzen 100 bis 200 - also noch im guten Durchschnitt - finden sich die fränkischen Städte Aschaffenburg (160), Bamberg (153), Fürth (141), Nürnberg (157) und Würzburg (147) sowie die Landkreise Bayreuth (184), Forchheim (121), Fürth (114), Haßberge (125), Hof (116), Kronach (165), Kulmbach (141), Lichtenfels (194), Rhön-Grabfeld (148) und Schweinfurt (144) wieder.
Als eher schwächer eingestuft wurden der Landkreis Wunsiedel (207), die Stadt Schweinfurt (208), der Landkreis Coburg (214) und der Landkreis Bad Kissingen (239). Absolutes Schlusslicht in Franken ist die Stadt Hof auf Platz 374. Sie gehört nach dem "Focus"-Ranking, das der Kölner Regionalforscher Wolfgang Steinle und seine Mitarbeiter erstellt haben, zu den Absteigern. 2015 lag Hof noch auf Platz 283.
Auch der Landkreis Bad Kissingen fiel weit zurück, von Platz 154 auf Platz 239. Dagegen konnten sich die Landkreise Kulmbach, Kronach und Lichtenfels deutlich steigern. Sie hatten im vergangenen Jahr die Plätze 202, 232 und 285 belegt.
Unsicheres Bamberg?
Im Vergleich zum Vorjahr haben die Forscher in ihrer Studie eine neue Kategorie aufgenommen: Sicherheit und Lebensqualität. Und hier überrascht vor allem das Ergebnis von Bamberg. Die Weltkulturerbestadt kommt in dieser Kategorie nur auf den 244. Platz in Deutschland. Sie findet sich damit in Gesellschaft mit den Städten Hof (273), Nürnberg (286) und Schweinfurt (300). Demgegenüber fühlen sich die Menschen in Bayreuth (20), Würzburg (70), Erlangen (93) oder Coburg (101) einfach besser aufgehoben, was Sicherheit und Lebensqualität angeht.
Insgesamt den letzten Platz bundesweit belegt wie im Vorjahr die Stadt Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt.