In dem kleinen Adelsdorfer Ortsteil sollen die Kirche und verschiedene Straßen saniert werden, für die Reparatur der alten Brücke über die Aisch bleibt da kein Geld übrig. Die Laufer freuen sich dafür auf schnelles Internet.
Die Plätze im Milchhaus von Lauf reichten nicht für die interessierten Anwohner und die Bürger aus dem benachbarten Weppersdorf. Ortssprecher Tim Scheppe holte deshalb zu Beginn der Bürgerversammlung die Ersatzstühle vom Dachboden. In den zwei Adelsdorfer Ortsteilen mit insgesamt weniger als 400 Einwohnern - inklusive der Bewohner der Laufer Mühle - gehört es zum guten Ton, dass Vertreter aus nahezu jeder Familie anwesend sind.
Die Laufer und Weppersdorfer haben durchaus ihre eigenen Fragen, was Belange ihrer Ortsteile, aber auch die gesamte Gemeinde betrifft. Erledigt ist das Thema gesplittete Abwassergebühr, teilte ihnen Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) mit. Weppersdorfer hatten gegen Gebührenbescheide Widerspruch eingelegt, weil das Niederschlagswasser direkt in die Aisch fließt. Das Landratsamt hat klargestellt, dass die Gebühr auch dann zu zahlen ist, wenn gemeindliche Kanäle benutzt werden.
Rechtlich kompliziert ist die Sache mit einem verrohrten Bachlauf. Über ihn leiten sechs bis sieben Anwesen ihr Regenwasser ab. Dieser Bach ist als Gewässer dritter Ordnung eingestuft. Er kann nicht zu einer gemeindlichen Kanalisation umgewidmet werden, hat die Regierung entschieden.
Gebühren statt Unterhaltspflicht
Folglich müssen die Nutzer zwar keine Gebühren für ihr Regenwasser zahlen, sind aber verpflichtet, den verrohrten Bach in ordentlichem Zustand zu halten. Das kann im Einzelfall teuer werden. Deshalb, so teilte Fischkal mit, werden die Betroffenen angeschrieben, damit sie sich an den Hauptkanal anschließen. Dann müssen sie zwar Gebühren zahlen, die Gemeinde übernähme aber die Unterhaltspflicht für den Bach.
Die Weppersdorfer Kirche ist - und das ist so ungewöhnlich, dass sogar ein Neuzugezogener nachfragte - im Eigentum der Gemeinde Adelsdorf.
Denn sie war früher im Eigentum der Gemeinde Weppersdorf. Die Kommune ist deshalb für den Unterhalt des Gebäudes verantwortlich. Die katholische Kirche ist für den Erhalt des Innern zuständig. 95 000 Euro werden im nächsten Haushalt eingestellt, damit der verschindelte Zwiebelturm saniert werden kann. Gleichzeitig werden die Fassade erneuert und ein behindertengerechter Zugang geschaffen.
Suche nach Bauplätzen
60 000 Euro stehen für die Straßensanierung in Weppersdorf bereit. Die Arbeiten sollen mit Erstanschlüssen für neue Häuser verbunden werden. Genaueres soll in der Dorfversammlung beraten werden. Ebenso Punkte, die für die Fortschreibung des Flächennutzungsplans relevant sind. Man wolle dabei auch prüfen, wo in den kleinen Ortsteilen Baurechte möglich seien.
Fischkal bat ausdrücklich, dass sich Bauwillige bei ihm mit ihrem angedachten Vorhaben melden.
"Wann wird die Weppersdorfer Brücke saniert?", fragte nicht zum ersten Mal ein Anwohner. Sie ist seit etlichen Jahren für den Autoverkehr gesperrt. Den einen ist die Ruhe seither sympathisch, andere, vor allem Landwirte, klagen über den Umweg bei der Bewirtschaftung ihrer Felder.
"Wenn wir das Geld hätten ...", antwortete Fischkal. Zwar ist das Vorhaben in den Finanzplan aufgenommen, aber die dringliche Sanierung der alten Aischer Schule dürfte trotz des Verkaufs des Schulsportplatzgeländes als Bauland den finanziellen Spielraum der Gemeinde ausreizen.
Ähnlich sieht es mit der Sanierung der Verbindungsstraße Lauf-Aisch aus. 2018 wird voraussichtlich die Deckenerneuerung kommen, nicht aber ein Radweg.
Er wäre auf der Nordseite möglich, aber nicht alle Grundeigner sind bereit, Geländestreifen zu verkaufen.
Zweimal vergewisserte sich ein junger IT-Fachmann, ob denn tatsächlich bis Ende 2016 auch in Lauf Breitband mit einer Leistung von bis zu 30 MBit komme. Durch das bayerische Förderprogramm ist zugesagt, so Fischkal, dass die Ortsteile bis zu den Verteilern mit Glasfaserkabel "angefahren" werden. Die Telekom habe eine Mindestleistung von 30 MBit garantiert. Das Vorhaben kostet fast 400 000 Euro, wird allerdings hoch bezuschusst, sodass der Gemeinde nur rund 65 000 Euro bleiben.