Höchstadter Mittelschüler singen, was die eutschen in den 50er und 60er Jahren hörten.
Roter Lippenstift auf dem Mund, dazu passende rote Haarbänder, gestreifte T-Shirts und natürlich Petticoats: Die Mode der 50er und frühen 60er Jahre hielt Einzug beim Konzertabend in der Ritter-von-Spix Mittelschule. Eleganz und Klasse bewiesen die Mädchen und Jungen aber nicht nur bei der Kleiderwahl, sondern auch bei ihrem Gesang.
Der stand natürlich ganz im Zeichen des damaligen Lebensgefühls der Jugend: Rebellion. Den passenden Soundtrack lieferte in den 50ern der Rock'n'Roll mit schneller, amerikanischer Musik. Schulleiter Michael Ulbrich hatte deshalb recht, als er sagte, dass es kein Konzertabend der klassischen Art werden würde. "Es sind Lieder, die zum Mitmachen und Mitsingen anregen und nicht dazu, still auf seinem Stuhl zu sitzen."
Ulbrich ging als gutes Vorbild voran und gab als Keyboarder den "Mann an den Tasten". Zusammen mit seinen Lehrerkollegen Herfried Schuster (Saxophon und Klarinette), Frank Rockrohr
(Bass) und Martin Reinhard (Gitarre) sowie dem Schüler Max Völlner (Schlagzeug) unterstützte er die Sängerinnen und Sänger instrumental.
Unterhaltsam verbunden durch charmante Anmoderationen der Klasse M8b gaben die beiden Schulchöre ihre Lieder zum Besten. Wer aber einen normalen Schulchor erwartet hatte, wurde überrascht: Textlich passende Choreografien und Gesangssoli von jungen Menschen mit erstaunlicher Stimmgewalt rissen das Publikum mit.
Viele Zuschauer sprangen begeistert auf und klatschten zu Chubby Checkers "Let's Twist Again" und Bill Haleys "Rock Around the Clock" im Takt. Da war es auch Nebensache, dass die Temperaturen nur langsam die 30 Grad unterschritten.
Schulleiter Ulbrich hatte es schon bei seiner Begrüßung versprochen: "Das wird der heißeste Abend des Jahres!" Für Abkühlung war aber ausreichend gesorgt: Die Schülerfirma unter der Leitung von Monika Lindner und Günther
Dalles hatte das Catering übernommen.
Damit das Programm aber auch zum Motto "Schlag'n'Roll" passte, durften neben dem Rock deutsche Schlager nicht fehlen. Lieder wie "Marina", "Zwei kleine Italiener" und "Ich will 'nen Cowboy als Mann" bildeten realistisch die zweite Seite des gespaltenen damaligen Musikgeschmacks der Deutschen ab.
Nachdem die beiden Chöre zum Schluss ihre "Tutti Frutti"-Version zum Besten gegeben hatten, fasste Carolina Bohra, die die Lieder mit einstudiert hatte, den Auftritt zusammen: "Musik ist Leben."