Der jüngste Sturm hat in Adelsdorf wieder viel Verpackungsmüll durch die Luft gewirbelt. Bürgermeister Karsten Fischkal bringt für den Landkreis Erlangen-Höchstadt die gelbe Tonne ins Gespräch.
Wer kennt die Situation nicht: Da werden die Verpackungen von Keksen, leere - natürlich ausgewaschene - Joghurtbecher und Tetrapack-Milchtüten sorgfältig in der Küche gesammelt, um sie dann gebündelt in der Garage in den "gelben Sack" zu verfrachten.
Von Sack kann man bei dem hauchdünnen Plastikteil eigentlich gar nicht sprechen. Reißen diese Teile nicht schon beim abwickeln von der Rolle auseinander, platzen sie spätestens dann, wenn sie mit leichtem Druck gefüllt werden. Die scharfe Kante einer Milchtüte schlitzt den Sack schon bei der leichtesten Berührung auf, dann verteilen sich die mit dem berühmten grünen Punkt versehenen Verpackungen in der Garage.
Ein solches Unglück ist ja noch schnell behoben. Nur müssen diese Säcke alle paar Wochen an den Straßenrand gelegt werden, um sich einsammeln zu lassen. Dann kann man immer wieder sehen, wie es um die Reißfestigkeit dieser Müllsäcke bestellt ist. Die Erfahrungen, die beispielsweise die Gemeinde Adelsdorf beim jüngsten Sturm gemacht hat, möchte Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) nicht noch einmal machen.
Säcke platzten in Adelsdorf reihenweise auf
Als der Sturm durch den Ort fegte, war gerade Abholtag für die gelben Säcke. In vielen Straßen mitgenommen hat diese dann jedoch der Wind. Vor allem in den Neubaugebieten wurden ganze Säcke durch die Luft gewirbelt und platzten reihenweise auf. "Der Müll hat sich dann im ganzen Ort verteilt", blickt Fischkal zurück. Es war eine zeitraubende Aufgabe für die Gemeindearbeiter, die Verpackungen wieder einzusammeln.
"Wir kriegen den ganzen Ärger ab", stellen Susanne Dausch und Mona Mönius fest. Die beiden Verwaltungsangestellten müssen sich aber nicht nur die Beschwerden der Bürger über den umherfliegenden Verpackungsmüll anhören. Sie bekommen auch Klagen, weil die gelben Säcke so schnell reißen.
Bürgermeister Fischkal - "ich habe auch schon beobachtet, wie Katzen die Dinger zerfetzt haben" - hat jetzt genug vom Ärger mit dem gelben Sack. Für die Sitzung des Kreistags-Ausschusses für Umweltfragen und Abfallwirtschaft am Donnerstag, 23. April, hat er den Antrag gestellt, das Thema "Aufbewahrung von Wertstoffmüll im häuslichen Bereich" auf die Tagesordnung zu setzen. Fischkal wirft die Frage auf, entweder stabilere gelbe Säcke einzuführen oder gleich noch eine gelbe Tonne jedem Haushalt vor die Tür zu stellen. Der Ausschuss soll das Thema diskutieren und Lösungsansätze erarbeiten.
Die Kreisverwaltung hat zu Fischkals Antrag eine Vorlage erstellt und teilt mit, eine vom Kreis veranlasste Überprüfung der gelben Säcke habe ergeben, dass "ausgehend von den bundesweit einheitlichen Maßstäben die Zugfestigkeit nicht zu beanstanden sei". Als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger habe der Kreis 1993 mit dem Dualen System Deutschland eine Vereinbarung getroffen, wonach in recycelbaren Kunststoffsäcken gesammelt wird.
Wie Landratsamt-Sprecherin Hannah Reuter mitteilt, überlasse man die Frage, ob gelbe Tonne oder gelber Sack, den Ausschussmitgliedern.
dass festere Säcke oder den Abholturnus verkürzen, nicht das Problem lösen.
Katzen und Sturm kann es auch bei einem zweiwöchigen Abholturnus immer wieder geben.
Her mit der gelben Tonne!
Dann sehen die Straßen auch nach einem Katzenüberfall oder Sturm nicht mehr vermüllt aus.
nicht weit von einem Regnitz Altwasser entfernt, sind's entweder Ratten oder Katzen, die nachts die Gelben Säcke kontrollieren. Könnt ja doch noch was drin sein. Und erst kurz vor der Abholung rauslegen hat noch nie geklappt...
die gelben Säcke sind so dünn geworden, es dauert nicht mehr lange und wir müssen nur noch den Plastikmüll auf einen Haufen werden und gelb ansprühen
Als die gelben Säcke eingeführt wurden, waren sie viel stabiler.
Ich kann nicht mehr vor lachen. Mich würde das Prüfverfahren interessieren. Wir nehmen schon lange die Säcke doppelt und dreifach. Schöne neue Müllvermeidungswelt. Die Tonne ist schon lange überfällig.