Edgar Töpfer hat die rund 50 Jahre alte Orgel der Vestenbergsgreuther Christuskirche renoviert. "In den 60er Jahren klang alles schriller und drahtiger", schildert der Fachmann.
Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde die neurenovierte Orgel der Christuskirche in Vestenbergsgreuth wieder ihrer Aufgabe übergeben. Nach rund zwei Monaten und der behelfsmäßigen Musikbegleitung mit einem E-Piano klang die Musik wieder vertraut wie immer.
"Nach rund 50 Jahren zeigen sich doch gewisse Verschleißerscheinungen", erklärte Orgelbauer Edgar Töpfer den interessierten Gottesdienstbesuchern am Sonntag im Anschluss an den festlichen Akt. "Wie viele Pfeifen hat die Orgel eigentlich?" wollen die wissen, und "Klingt sie jetzt anders?"
Der Mann aus Albertshofen (Landkreis Kitzingen), der musikalisches Können und handwerkliches Geschick zu seinem Traumberuf gemacht hat, wusste die Antworten. Rund 500 Pfeifen hat die Vestenbergsgreuther Orgel - ein Winzling zwar im Vergleich zu großen Instrumenten, die 20 000 aufweisen können, aber für die örtliche Christuskirche genau das Richtige. Fast überall mussten die Dichtungen ausgetauscht werden und auch im Klang wurde sie der heutigen Zeit angepasst.
"In den 60er Jahren", so Töpfer, "war der Musik- und Klanggeschmack anders. Alles klang schriller und drahtiger - so auch die Orgeln, die damals gebaut wurden. Tiefe, ruhige Töne waren nicht so gefragt. Jetzt habe ich die Luftströmung verstärkt, so dass auch die Bässe wieder besser hörbar sind. Außerdem ist ein zusätzliches Register zu den bisher acht vorhandenen hinzugekommen. Das erhöht die Klangfarbenvariationen."
Helmut Fürstenhöfer half Viele Handgriffe waren nötig, bis das Instrument in seinem neuen Klangglanz erstrahlte. "Helmut Fürstenhöfer aus Vestenbergsgreuth hat mich immer rege unterstützt", teilte der Orgelbauer die Dankbarkeit der Kirchenbesucher mit seinem Helfer.
Dass die Orgel jetzt voller erklingt als vorher, fanden auch Organistin Katharina Rain und Dekanatskantorin Marianne Schmidt. Die beiden Damen teilten sich die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes mit Gesangsbegleitung und Vortragsstücken. Pfarrer Armin Ehresmann ging in seiner Predigt auf die Wichtigkeit der Musik zum Wohlbefinden nicht nur zur Gottesdienstgestaltung, sondern auch im täglichen Leben ein. Bürgermeister Helmut Lottes (ÜB) erinnerte in seinem Grußwort an die einstmalige Einweihung der Orgel unter dem damaligen Pfarrer Karl Brucker und die festliche Weihe damals. Augenzwinkernd schloss er sich den Worten des damaligen Seelsorgers an: "Wir haben eine Orgel und es ist alles bezahlt - damals wie heute."
Zahlreiche Spender Rund 20 000 Euro hat die Renovierung gekostet. Finanziert wurde sie mit Zuschüssen des Freistaates Bayern, mit Unterstützung durch die Hans-Wedel-Stiftung und die örtliche Raiffeisenbank sowie zahlreichen Spenden aus der Bevölkerung.