Vereine leiden unter Regen beim Altstadtfest

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Viel Platz gab es auf den Bänken beim Altstadtfest. Der Grund: Dauerregen. Fotos: Roland Meister
Viel Platz gab es auf den Bänken beim Altstadtfest. Der Grund: Dauerregen.  Fotos: Roland Meister
 
 
 
 
 
 

Verregnet war das Fest heuer in der Herzogenauracher Altstadt. "Ein Draufzahlgeschäft", klagte die Stadtjugendkapelle. Kommerzielle Konkurrenz war der Feuerwehr ein Dorn im Auge, und der Fotoclub war mangels Helfer schon gar nicht mehr dabei. Doch es gab auch positive Stimmen, etwa vom KCH.

So verregnet wie der ganze Mai war auch das Wochenende während des Altstadtfestes. Viele Vereine, die ihren Gästen kein Dach über dem Kopf anbieten konnten, hatten das Nachsehen. Lediglich am Samstagabend blieb es trocken, wenngleich die Temperaturen nicht unbedingt sommerlich waren.

Am Samstagabend kam zudem noch das DFB-Pokalfinale dazu, was viele davon abhielt, auf das Altstadtfest zu gehen. Peter Persin, einer der Präsidenten der Stadtjugendkapelle, brachte es auf einen Nenner: "Dieses Altstadtfest wird ein Draufzahlgeschäft." Am Samstag mussten wegen des anhaltenden Regens bei der Stadtjugendkapelle sogar einige Auftritte der eigenen Orchester abgesagt werden.

Das Wetter ist aber nur ein Gesichtspunkt, weshalb viele Vereine überlegen, sich überhaupt noch am Altstadtfest zu beteiligen.
Immer schwerer wird es für viele Vereine für den Auf- und Abbau, aber auch für die drei Tage, während der Dauer des Altstadtfestes, freiwillige Helfer zu finden. Sichtlich sauer war Markus Adler, Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Herzogenaurach. "Wir hatten für das Altstadtfest ein neues Konzept ausgearbeitet und sind vom Zelt zum Biergarten übergegangen", so Adler. Doch nicht nur das Wetter, auch die Konkurrenz machte der Feuerwehr zu schaffen. "Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb die Stadt einen kommerziellen Ausschank neben den unseren genehmigt hat. Ich habe mich diesbezüglich auch schon beim Bürgermeister beschwert", stellte Adler fest.

800 Schaschliks gesteckt

Helferprobleme kennt die Feuerwehr nicht. Seit Langem wird neben dem Ausschank bei der Feuerwehr auch wieder Essen angeboten. Dabei stehen vor allen die Frauen im Mittelpunkt. Wie Adler sagte, waren am Donnerstag 20 Damen damit beschäftigt, im Feuerwehrhaus gut 800 Schaschliks zu stecken. "Wenn es nach mir geht, wird sich die Feuerwehr im kommenden Jahr nicht mehr am Altstadtfest beteiligen", stellte Adler am Ende des Gesprächs mit unserer Zeitung fest.

Für die Vereine wird es immer schwieriger, einen Überschuss zu erwirtschaften. Noch bevor die ersten Euros eingenommen werden, kommen immense Kosten auf die Vereine zu. Das reicht von der Platzgebühr bis hin zum Strom. Auch Getränke, Fleisch und andere Sachen müssen im Vorfeld besorgt werden. Diese Summe muss erst einmal erwirtschaftet werden.

Einer der ersten Vereine, der heuer nicht am Altstadtfest vertreten war, ist der Fotoclub. Hier war niemand bereit, die Organisation zu übernehmen. Die wenigen, die bereit waren, mitzuhefen, wurden vom Rest der Mitglieder schlichtweg im Stich gelassen. Es gab am Wochenende aber auch Vereine, die trotz des Wetters zufrieden waren, vor allem mit dem Besuch. Dazu gehörte stellvertretend für andere der KCH (Karnevalclub Herzogenaurach). Dieter Bräunlein war während des Altstadtfestes vor allem am Ausschank beschäftigt. Er sagte, der KCH könne sich über mangelnden Besuch nicht beschweren. Obwohl es am Freitag von 18.30 Uhr bis zum Ende gegen 23 Uhr ohne Pause regnete und auch noch an den beiden anderen Tagen. In weiser Voraussicht hatte der KCH nicht nur dafür gesorgt, dass die Gäste im Trockenen sitzen, sondern auch, dass sie sich das DFB-Pokalfinale im Zelt ansehen konnten. KCH-Vorsitzender Gerd Engert bestätigte das.

Nach diesem verregneten und kalten Wochenende am Altstadtfest bleibt zu hoffen, dass es im kommenden Jahr wieder besser wird. Dabei ist nicht nur vom Wetter die Rede, sondern vor allem der Zuspruch an freiwilligen Helfern bei den Vereinen, die auch weiterhin mit den Einnahmen des Altstadtfestes rechnen und planen.