Unterwegs mit Sternsingern in Adelsdorf

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Fotos: Blum
Fotos: Blum
 
 

Am Dreikönigstag gehen die Sternsinger von Haus zu Haus. Auch in Adelsdorf im Kreis Erlangen-Höchstadt waren sie unterwegs.

Die Heiligen Drei Könige - oder die Weisen aus dem Morgenland - wurden durch den Stern nach Bethlehem zur Krippe geführt. Ihr Hochfest ist der 6. Januar, der "Dreikönigstag". Seit mehr als 50 Jahren gibt es den Brauch, dass an diesem Tag drei Heilige Könige mit einem Sternträger von Haus zu Haus gehen. Meist sind es Ministranten und Kinder, aber auch Erwachsene, die ausgehen, die Frohe Botschaft zu verkünden und Spenden für einen guten Zweck zu sammeln. In Adelsdorf allein waren diesmal 18 junge Sternsinger- und zwei Erwachsenengruppen unterwegs.


Den Aussendungsgottesdienst in St. Stephanus zelebrierte Pater Claus Bayer aus Weisendorf: "Geht hinaus, schenkt Hoffnung, sprecht ein Wort des Segens, das von Christus kommt und hoffentlich zu Christus führt." Das waren seine Sendungsworte.
Alle Könige und Sternenträger trafen sich anschließend hinter der Sakristei, wo Ausweise, Weihrauch, Kreide und auch die Wegepläne verteilt wurden.

Kaspar (Elisa 8 Jahre), Melchior (Caterina 11Jahre) und Balthasar (Johanna 11Jahre) machten sich gleich eifrig auf den Weg. An der ersten Tür läutet Kaspar noch etwas nervös und unsicher und als diese sich öffnet, stellen sich die Könige mutig vor: "Grüß Gott! Hallo, ihr lieben Leute! Die Sternsinger sind bei euch heute. Als Könige sind wir bekannt und werden Kaspar, Melchior und Balthasar genannt!"

Nun schreibt Melchior mit Kreide die traditionelle Segensbitte 20* C+M+B+16 oben an die Haustüre. "Das sind nicht die Anfangsbuchstaben unserer Königsnamen! Das heißt vielmehr: Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus.", erklärt Balthasar ganz eifrig.

Naschzeug wandert in die Tasche und die Spende kommt in die goldene Spendenbüchse. Bei der nächsten Türe hören wir den Spruch: "Wir folgten, wie ihr seht, dem Stern und bringen euch von Gott dem Herrn den Segen aus der Heil'gen Nacht, der glücklich und lebendig macht." Die Hausfrau steht neugierig an der Türe und hat schon ein Päckchen mit Süßigkeiten bereit gelegt. Natürlich steckt sie einen Schein in die Büchse.

Beim Haus daneben braucht Melchior einen Stuhl, um oben den Türrahmen zu erreichen. Der ist vom Hausherrn schon vorsorglich bereit gestellt worden. Hier macht der König aus der 15 eine 16, weil alles andere noch gut lesbar ist. "Wir sammeln für Kinderprojekte in Bolivien.", erzählt Balthasar den neugierigen Spendern.

Weiter geht es die Straße entlang. Am nächsten Haus öffnet niemand. "Vielleicht sind die Leute noch im Urlaub", meint Balthasar und wirft eine Mitteilung in den Briefkasten. Die nächste Türe wird geöffnet und wir hören: "Euch, eurem Haus und euren Lieben sei unser Zeichen nun geschrieben. Es kündet noch das ganze Jahr von Gottes Segen wunderbar!"

Auch diese Familie hat ein großes Herz. Nach dem Segensspruch: "Nun seid behütet und gesegnet. Und jedem, der euch hier begegnet, wird Gottes Segen auch zuteil. Er bringe Frieden, Licht und Heil" verabschieden sich alle drei Könige: "Dass dies so sei in diesem Jahr, das wünscht euch die Dreikönigsschar!"

Der Beutel füllt sich langsam und die Sammelbox wird langsam immer schwerer! An etlichen Türen läuten die Könige, manchmal wird geöffnet, manchmal warten sie umsonst.

Obwohl die Süßigkeitentasche schon schwer ist, heißt es nicht schlapp machen! Noch ganz viele Häuser warten auf den königlichen Besuch. Die kleine Gruppe zieht die Straße entlang und immer selbstbewusster werden die Sternsinger. Der Spruch geht lockerer über die Lippen und die Angst, von unangenehmen Leuten verscheucht zu werden, hat sich gelegt. Um die Mittagszeit wird Rast im Pfarrzentrum gemacht und dort gibt es Schnitzel und Pommes, für Vegetarier überbackenen Camembert. Aber auch Kuchen, Tee und Kaffee haben eifrige, ehrenamtliche Helfer für alle fleißigen Könige vorbereitet. Nun können sie auch ihre Geldbüchsen und die schweren Beutel mit Süßigkeiten ausleeren. "Bei uns in Adelsdorf sind wirklich alle Leute nett und freundlich.", erzählt einer der Könige zufrieden den anderen Kollegen beim Essen und die nicken dazu. Frisch gestärkt geht es weiter. Auf ihrem Marsch tauschen die Sternsinger Erinnerungen von früher aus, denn sie sind zum Teil schon das vierte Jahr unterwegs. "Uns macht es Spaß! Wir sind bestimmt im kommenden Jahr auch dabei!", erklären sie begeistert und an der nächsten Türe hört man wieder einen Spruch: "Gott vergelte es euch allen, ihm wird eure Tat gefallen, dafür mög' er euch belohnen, sein Friede wird immer bei euch wohnen!" Gegen 17 Uhr haben die meisten der Sternsinger ihre Tour beendet und neugierig wird nun Geld gezählt: 483,70€ haben unsere fleißigen Könige gesammelt!