Jugendliche stapften in Hauptendorf durch Wald und Flur, um die Umwelt vom Unrat zu befreien. Knapp 900 Kilogramm Müll kamen zusammen. Auch ein Leitpfosten, ein alter Regenschirm und leere Schnapsflaschen waren dabei.
Knappe 900 Kilo Schutt und Abfall sammelte die Jugendfeuerwehr Hauptendorf aus dem Umkreis ihres Dorfes.
Um 10 Uhr ging es mit einer kurzen Ansprache von Bürgermeister Hacker los. Er lobte die Arbeit der Jugendfeuerwehr und unterstützte die Aktion mit einem Geldbetrag, der bei einem Mittagessen nach getaner Arbeit verprasst wurde.
Schnell wurden die Gruppen eingeteilt und festgelegt, wer in welche Richtung losläuft, um möglichst effektiv den Müll zu sammeln. Unterstützung erhielt die Feuerwehr auch mit einem Auto, das die Stadt zur Verfügung stellte. So musste der teils sperrige Müll nicht hunderte von Metern getragen werden, sondern es genügte ein Anruf bei Dominik Braun oder Daniel Veit, und das Schutttaxi rollte an.
Schnell wurde der Müll aufgeladen und die freiwilligen Helfer wurden zum nächsten Einsatzort mitgenommen.
Martin Lenz, der an diesem Tag 17 Jahre alt wurde, war sich nicht zu schade, für die Umwelt am Morgen aufzustehen und zusammen mit Uwe Schirmer und Lisa Brandl den Müll auf dem Fahrradweg zwischen Hauptendorf und Herzogenaurach einzusammeln. Die drei Jugendlichen bildeten eine Kette, und so wurde der Fahrradweg in weniger als 30 Minuten von Zigarettenstummeln und Plastiktüten befreit. Die drei Teenager hatten sichtlich Spaß daran und unterhielten sich heiter. Den größten, aber auch unpassendsten Fund machte Martin Lenz: Er fand einen Leitpfosten, der auf Höhe der Brücke des Radwegs neben den Bahnschienen lag.
Eine andere Gruppe zog südlich des Dorfes rostige schwere Eisenrohre aus dem Gebüsch.
Zusammen mit einer Blechwanne, einen Mülleimer und einer Mörtelkufte wurde dies dann von Dominik Braun zum Feuerwehrhaus gefahren. Später stelle man fest, dass diese zusammen an die 200 Kilo wiegen.
Weiter ging es in Richtung Kitzmann Lager über Wiesen und teils auch Wälder. Hier fand man in den Gräben neben Plastiktüten ein altes Kunststoffrad und leere Schnapsflaschen, wo man sich fragen musste, wie diese dorthin gekommen sind. Auf der Suche nach dem nächsten Unrat erzählte der kleine Hannes Schmidthuysen: "Es macht Spaß, rumzulaufen und den Müll einzusammeln. So helfen wir der Natur!" Kaum war der Satz zu Ende, zog der Achtjährige die nächste Plastiktüte aus einem Bach. Ein paar Meter weiter schlugt Marius Wolter einen Hacken und lief in den Wald. Ein altes Lager hatte er im Visier.
Dieses wurde schnell und ohne zu zögern mit Manpower auseinander genommen und an den Waldrand geschmissen, um es später dort abzuholen.
Schon kurz danach kam das orange Auto angerollt. Daniel Veit überlegte laut: "Hoffentlich bleiben wir nicht stecken!"
Julia Wittmann arbeitet zur gleichen Zeit auf dem Radweg in Richtung Niederndorf. Sie ist mit Sarita Rößner, Eva-Marie Schröder und Karla Schmidthuysen unterwegs. Sie fanden ein paar Betonbrocken und einen alten Regenschirm. Zeitgleich am Feuerwehrhaus wird der Müll von Herbert Erhard und seinem Helfer Frank Stefan gewogen. Dem kleinen Herzogenauracher macht das Wiegen Spaß. "Da bekommt man keine dreckigen Schuhe", sagt er.
Bei dem Stichwort dreckige Schuhe wurden alle anderen Helfer auch hellhörig, denn Manfred Kreuzer der sich um die Verpflegung kümmerte, rief: "Nur wer saubere Schuhe hat, bekommt was zum Essen." Und animierte so erfolgreich zum Schuheputzen.
Als alle Schuhe sauber waren, gab es - wie versprochen - Bratwurstsemmeln, die allen sichtlich schmeckten, und für besonders Hungrige gab es gleich eine zweite. Zum Abschluss erhielt jeder der rund 15 Jugendlichen Helfer eine Urkunde. So endete das elfte erfolgreiche "Kehrd Werd" nach dreieinhalb Stunden.