Die Turnerschaft Herzogenaurach (TSH) hat einen neuen Vorstand.
In der Jahreshauptversammlung in der Gaststätte des Vereinsheimes wurden alle vorgeschlagenen Kandidaten einstimmig gewählt. Vom bisherigen Vorstand stellten sich nur Gerd Ankermann (Repräsentation, Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung) und Schriftführerin Ulrike Schlichte zur Wiederwahl. Für Finanzen und Liegenschaften zeichnet jetzt Lothar Babler und für Sport Jürgen Bauer verantwortlich. Als Nachfolger für Christa Spitzer (Jugend, Kultur und Soziales), die über 30 Jahre im Vorstand Verantwortung trug, wurde Jörg Allerdissen gewählt.
Christa Spitzer, die sich mit feuchten Augen aus Gremium verabschiedete, wird dem Verein aber nicht den Rücken kehren, dafür ist sie viel zu sehr in der TSH verwurzelt. "Ich werde dem Verein weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen und auch die Nordic-Walking-Gruppe weiterhin führen", erklärte sie unter Beifall. Einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden auch die Kassenprüfer Michael Simon, Werner Sorgalla und Reinhard Schlichte sowie der Ehrenausschuss mit Robert Kochmann, Hubert Dobry, Andreas Heydt und Otto Koch.
Den tiefsten Einschnitt verzeichnete die TSH mit dem überraschenden Tod des aktiven Vorsitzenden Roland Lessig, der über 30 Jahre seine Fachkenntnisse einbrachte und von Gerd Ankermann als Vorbild im Verein bezeichnet wurde. Nach dem Tod des Vorstandkollegen wurden die Aufgaben von Ankermann übernommen, der in der Jahreshauptversammlung auch Bericht erstattete.
Der Schuldenberg schrumpft
Aktuell gehören der Turnerschaft 2103 Mitglieder an, und nach den Worten von Ankermann ist der Verein auf einem guten Weg. Der Kassenbericht weist ein Plus von nahezu 20 000 Euro aus. Darüber hinaus konnten Schulden abgebaut werden, aktuell steht noch ein Minus von rund 167 000 Euro zu Buche. Den Einnahmen von rund 667 000 Euro standen im Jahr 2018 Ausgaben von rund 647 000 Euro gegenüber.
Wie Ankermann erläuterte, sind alle Abteilungen finanziell in der Lage, ihren Sportbetrieb selbst zu finanzieren. Dazu trugen nicht nur das Sponsoring teil, sondern auch das Engagement von Handball und Basketball, die ihren Sport über die Kirchweih und das Altstadtfest finanzieren. Trotzdem sei der Verein weiterhin auf Spenden und Sponsoren angewiesen, denn in diesem Jahr müssen die Kunststoffbahn für rund 66 000 Euro und die Stabhochsprunganlage für 13 000 Euro saniert werden.
Deshalb plant der Verein neue und kreative Finanzierungsmodelle. Mit Crowdfunding will die TSH in Herzogenaurach das erste Projekt dieser Art starten. Aber natürlich können sich alle Vereinsmitglieder, ob alt oder jung, mit einer Spende einbringen.
In die Vereinsarbeit einbringen können sich auch rüstige Mitglieder sowie Ruheständler, um im "Kompetenzteam" mitarbeiten. So müssen die weitläufige Sportanlage und das Vereinshaus gepflegt und ständig Reparaturen ausgeführt werden. Willkommen sind vor allem Mitglieder mit handwerklichen Berufen, die auch mal zupacken können. "Das Team ist eine sehr nette Truppe und trifft sich immer am Donnerstagvormittag an der TSH, um die anliegenden Arbeiten zu erledigen", warb Ankermann um weitere Unterstützer.