Fritz Mensching ist gestorben.Es bleiben viele Erinnerungen an einen begnadeten Musiker, Komponisten und Jazzer, der nicht nur musikalische Spuren in Herzogenaurach hinterlassen hat.
Fritz Mensching ist tot. Eine musikalische Kapazität ist in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch im Alter von 86 Jahren gegangen. Ein Mann, der Spuren in Herzogenaurach hinterlassen hat, die noch lange sichtbar sein werden.
Erst in den 1970er Jahren wurde Fritz Mensching nach Herzogenaurach geholt. Als Saxofonist und Arrangeur war er seinerzeit beim Nürnberger Tanzorchester des Bayerischen Rundfunks aktiv. Anfang 1974 verpflichtet allerdings die Stadtjugendkapelle Mensching als neuen musikalischen Leiter. "Der Bestand und die weitere Existenz der Stadtjugendkapelle sind gesichert" hatte der damalige Bürgermeister Hans Ort erklärt.
In Hannover geboren
Das kann Bernhard Schwab, langjähriger und mittlerweile ehemaliger Präsident der Stadtjugendkapelle nur bestätigen. "Er hat die Stadtjugendkapelle in einer Krisenzeit wieder aufgebaut und zu dem gemacht, was sie heute ist." 22 Jahre lang, von 1974 bis 1996, hat Mensching Hunderten Herzogenauracher Kindern Musik nahe gebracht. Und natürlich ein Instrument beigebracht. Über ihn wird erzählt, dass sein Rekord, so habe er bei einem offiziellen Besuch des Bürgermeisters anlässlich seines 80. Geburtstages im Jahr 2013 erzählt, liege bei 106 Musikschüler in einem Jahr.
Ursprünglich kam Mensching aus Hannover. 1933 als dritter Sohn geboren, dort aufgewachsen, bevor sein Berufsweg ihn durch die ganze Welt geführt hat. Als Saxofonist und Klarinettist traf er auf namhafte Kollegen, mit denen er musizierte. Louis Armstrong und Stan Getz waren dabei, bei "Satchmo" sei er zwei Tage lang eingesprungen, weil dessen Klarinettist erkrankt war.
"Es war einfach ein Musikgenie und hat ein entsprechend absolutes Gehör gehabt", erklärt Schwab beim Rückblick. Wahrscheinlich einer der Gründe, dass er mit 17 Jahren, ohne Abitur und nur nach Vorspielen, zum Studium an der Musikhochschule Hannover zugelassen wurde. Das Geld dazu verdiente er sich in der Feuerwehrkapelle. Dennoch: Nach fünf Semestern musste er das Studium abbrechen, wegen Geldmangel. 1953 ging es mit Tanzkapellmeister Bernhard Etté auf Welttournee von Afrika bis in die Schweiz. Erst 1965 endete diese Tour und die vielen Auftritte in Kitzbühel. Dort lernte er seine erste Frau kennen.
In Nürnberg wurde er sesshaft, als er die Stelle als erster Alteist im Rundfunkorchester angeboten bekam. Dort traf er auf den Kollegen Thomas Fink, der ihm wiederum die Stadtjugendkapelle schmackhaft machte, die zu dieser zeit einen Leiter suchte. Schwab erzählt: "Fritz hat hohe Maßstäbe gesetzt, wahnsinnig hohe Maßstäbe, aber er hat es geschafft, mit der Kapelle bei Wettbewerben immer vorne mitzuspielen, den ersten Preis zu holen."
Handgeschriebene Noten
1996 hatte er seinen letzten offiziellen Auftritt mit "seiner Stadtjugendkapelle", doch bereits damals wusste man, dass er noch lange nicht fertig war. Er entwickelte Arrangements für die sich neu formierte Ina-Bigband, er leitete diverse Studioaufnahmen für unterschiedliche Musiker aus allen bayerischen Regionen. Und dann war er noch als Komponist tätig.