Der frühere Pfarrer von Niederndorf, Hausen und Heroldsbach ist im Alter von 68 Jahren in seiner Wahlheimat Peru gestorben.
Eine traurige Nachricht erreichte Herzogenaurachs Stadtpfarrer Helmut Hetzel am Donnerstag. Der langjährige, ehemalige Pfarrer von Niederndorf, Franz Noppenberger, ist am Mittwochabend (Ortszeit) in Perus Hauptstadt Lima im Alter von 68 Jahren gestorben. Er wird in Peru, wahrscheinlich in Tarma, beerdigt. Der genaue Zeitpunkt ist Stadtpfarrer Hetzel noch nicht bekannt.
Pfarrer Franz Noppenberger, in Thüngfeld geboren, war bereits während seines Theologiestudiums in den Jahren 1972 und 1973 zum Pfarrpraktikum in Herzogenaurach. Am 29. Juni 1975 wurde er im Bamberger Dom durch Erzbischof Josef Schneider zum Priester geweiht. Nach Kaplansstellen in Ebersdorf bei Coburg, Zirndorf und St. Hedwig in Bayreuth wurde er ab 15. März 1977 Kaplan in Erlangen, St. Heinrich.
Ab 1. Februar 1979 wechselte er als Kaplan nach Herzogenaurach, wo er sich vor allem in der neu entstehenden Pfarrei St. Otto engagierte. Ab 1. Februar 1982 wurde er zusätzlich nebenamtlicher Pfarrverweser von Niederndorf. Mit Wirkung vom 1. Mai 1983 wurde Franz Noppenberger durch Erzbischof Elmar Maria Kredel zum Pfarrer von Niederndorf ernannt. In seiner Zeit in Niederndorf engagierte sich Noppenberger besonders für die Renovierung der Pfarrkirche und des Pfarrzentrums. Die 700-Jahr-Feier Niederndorfs im Jahr 2003 ist hauptsächlich auf seine Initiative zurückkzuführen. Von 2005 bis 2006 war er zusätzlich Pfarradministrator der Stadtpfarrei von Herzogenaurach.
Noppenberger gelang es, auch in Niederndorf die katholische Weltkirche "erfahrbar" zu machen. Bischöfe aus allen Erdteilen der Welt waren in Niederndorf zu Gast, so spendete Kardinal Telesphore P. Toppo aus Indien 2007 in der Pfarrkirche St. Josef die Firmung.
Die Feier seines 60. Geburtstags im Jahr 2008 war auch gleichzeitig der Abschied. Als Mitzelebranten waren die Pfarrer Helmut Hetzel, Hans Sterzl, Pater Lalit Tigga, Jean Desiré Sawadogo und Kejus Rayappen im Chorrund versammelt. Die Jugendband Spirit of Life gestaltete den Gottesdienst musikalisch. Noppenberger hat in Niederndorf sichtliche Spuren in der Pfarrei hinterlassen. Dazu gehört neben der Renovierung der Kirche auch die Erweiterung des Friedhofes und des Kindergartens sowie der Ausbau des Pfarrzentrums. Er zeichnete als Organisator für das Pfarrfest, die Wallfahrten, die Jugend- und Kinderfreizeit verantwortlich. Dass er mit Niederndorf verwurzelt war, zeigte das alljährliche Treffen der Vereine im Pfarrzentrum, das quasi das "Dorfparlament" von Niederndorf war und zur Wahrung der Identität der ehemals eigenständigen Gemeinde Niederndorf diente.
Amtsverzicht im April 2015
Ab 1. September 2008 wurde Noppenberger von Erzbischof Ludwig Schick mit der Betreuung der Pfarreien von Hausen und Heroldsbach betraut. Zuvor hielt sich Noppenberger von Juni bis August in der Diözese Tarma in Peru auf, wo er in diesen drei Monaten in der Seelsorge mitarbeitete. Im April 2015 erklärte Noppenberger aus gesundheitlichen Gründen seinen Amtsverzicht auf die Pfarreien.
Nach seinem Amtsverzicht zog es ihn wieder nach Peru, um seinen Lebensabend zu verbingen, der allerdings nur kurz war. In seiner neuen Wahlheimat ist er jetzt gestorben.