Zum Abschluss eines Streichquartett-Kurses im Weisendorfer Edith-Stein-Haus gaben die Teilnehmer vor zahlreichen Zuhörern ihr erarbeitetes Repertoire zum Besten. Unter der Leitung von Walter Engelmann standen unter anderem Werke von Edvard H. Grieg und Franz Schubert auf dem Programm.
Aus der Musik von Edvard H. Grieg (1843-1907) hatte das "stattliche Häuflein", wie Engelmann die Musiker nannte, zwei Themenblöcke gebildet. Zum einen gab es Auszüge aus der Suite im alten Stil, op. 40, "Aus Holbergs Zeit". Ludvig Holberg (1684-1754) war ein dänisch/norwegischer Gelehrter und Dichter. Edvard Grieg komponierte 1884 zu dessen 200. Geburtstag ein Stück im Stil der Zeit Holbergs mit einer Satzfolge wie im 18. Jahrhundert. Gespielt wurden die Sätze Praelude, Sarabande, Gavotte/Musette, Air und Rigaudon.
Außerdem gab es Teile der Suite aus der Bühnenmusik zu "Peer Gynt". Bei "Solveighs Wiegenlied", op. 23/26 für Sopran und Streicher, hatte den Part der Sopranistin Anneliese Siebert aus Saarbrücken übernommen.
Sie kam vor allem durch familiäre Verbindungen zu diesem Ensemble, wie es Engelmann ausdrückte, denn ihr Mann ist schon 16 Mal dabei gewesen.
Die Hauptfigur des Stückes, Peer Gynt, ist auf der Suche nach Liebe, die ihn über einen Umweg in Marokko wieder in die Heimat zurückführt, wo seine von ihm verehrte Solveigh auf ihn gewartet hat und ihm über die Jahrzehnte treu geblieben ist. "Ihr Leben wird durch ihn zu einem seligen Lied", charakterisierte Engelmann die Verbindung. Aus der Peer-Gynt-Suite folgten noch "Solveighs Lied", "Tief im Fichtenwald", "Anitras Tanz" und "In der Halle des Bergkönigs".
Der Mittelpunkt des Abends war von Franz Schubert (1797-1828) das Streichquartett C-Dur, D 46 aus dem Jahr 1813 mit den Sätzen Adagio, Allegro con moto, Andante con moto und Menuetto/Trio, Allegro.
Dargebracht wurde es von Anja Schaller aus Fürth und Hartmut Ometzberger aus Wien an den Violinen sowie den beiden Heidelbergern Ludwig Dieckmann an der Viola und Christoph Habicht am Violoncello.
Obwohl Schubert nur 31 Jahre alt geworden ist, schuf er allein 20 Streichquartette. Der Lehrersohn war Sängerknabe der Wiener Hofkapelle und lernte dadurch die Musik von Haydn und Mozart kennen. In der Familie spielte er Bratsche. Schubert lebte äußerst bescheiden und fühlte sich vor allem in seinem Freundeskreis geborgen. Vor allem der Sänger Johann Michael Vogel machte ihn bekannt. In seinem Todesjahr 1828 gab es ein erstes Konzert mit seinen Werken. "Welche Tiefe, welcher Ernst in der Musik dieser jungen Jahre liegt, ist unglaublich", schwärmte Engelmann.
Ausführende des Abendprogramms waren das Kollegen-streichquartett sowie die Dozenten und Teilnehmer des Streichquartett-Kurses unter der Leitung von Walter Engelmann.
Die Stücke wurden von den Zuhörern mit langanhaltendem Applaus bedacht.
Mit ihren freiwilligen Spenden nach dem Konzert unterstützen die Besucher ein Projekt des Instituts Notre Dame de Vie in Venasque, wo die Ausbildung für geistliche Berufe ermöglicht wird. Diese Hochschule ist an das Teresianum in Rom angegliedert.